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Das Erbe der ersten Menschheit (German Edition)

Das Erbe der ersten Menschheit (German Edition)

Titel: Das Erbe der ersten Menschheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Seibel
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besondere Entdeckungen machen zu können, von denen andere nicht einmal etwas ahnten. Das unterirdische Labor war kommunikationstechnisch vollkommen isoliert. Es gab keinen physikalischen Netzwerkanschluss, Mobilfunk oder WLAN waren durch mehrere installierte Handy-Jammer unmöglich. Das alles war Teil des Sicherheitskonzepts, das Muhammad Arman, Sicherheits-Chef von Scheich Al-Qummi, ausgearbeitet hatte.
    Arman hatte für die Heimatschutzbehörde in den USA gearbeitet und später für die NSA. Er kannte deren Möglichkeiten zum Abhören so gut wie kaum ein anderer. Fünf Jahre hatte es gedauert, bis er merkte, dass seine Karriere ihn nie nach oben führen würde. Muhammad war kein guter Name für eine verantwortliche Position in einer Sicherheitsbehörde in den USA. Und dass seine Eltern Kontakte in muslimische Länder hatten, tat ein Übriges. Da konnte seine eigene Weste so rein sein, wie sie wollte. Nach ein paar Jahren bei einem privaten Sicherheitsdienst hatte Al-Qummi ihn abgeworben. Arman hatte sofort zugesagt. Bei dem Scheich konnte er sein Können ausspielen. Al-Qummi legte auf Sicherheit höchsten Wert, was bedeutete, dass es in dieser Hinsicht keine finanziellen Grenzen gab.
    Alle waren im großen Labor versammelt. Zwei Drittel des Raums wurden von Arbeitsplätzen mit unterschiedlichsten Geräten dominiert, im anderen Drittel stand ein Tisch für Besprechungen.
    Fred Brown, Physiker und Materialwissenschaftler mit zahlreichen internationalen Auszeichnungen , verließ seinen Arbeitsplatz, auf dem ein Lantis-Gerät stand, sichtlich ungern. Er warf einen sehnsüchtigen Blick zurück, wollte aber auch wissen, was in der Welt und speziell in den anderen, öffentlichen Labors los war.
    Gerd Möbius, Ingenieur und Experte für alles, was mit der Ausstattung von Genlabors zu tun hatte, stand am Espressoautomaten. Wenn er nicht gerade beide Hände zum Arbeiten brauchte, hatte er immer eine Tasse in der Hand. Er trug ein T-Shirt mit den Buchstaben ATGC, den Kürzeln für die Basen, aus denen sich die DNA zusammensetzte.
    Cathy Waringer, IT-Expertin und Spezialistin für moderne Speichertechnologien, saß schon am Besprechungstisch, vor sich einen Tablet-PC. Ihre roten Haare standen wie immer wirr ab, ihr Gesicht war mit Sommersprossen gesprenkelt. Hawker vermutete irische Vorfahren, was sie ihm aber nie verraten wollte.
    Aroon Bakshi stand vor der Wand mit ihrem Arbeitsplan. Er liebte Pläne und druckte ständig eine neue, aktualisierte Version aus.
    Muhammad Arman blieb abseits sitzen und nickte dem Professor nur kurz zu. Er interessierte sich wenig für Wissenschaft, und die Abgeschiedenheit des unterirdischen Labors schien ihm nicht zu gefallen. Wahrscheinlich wünschte er sich zu Scheich Al-Qummi zurück. Der allgegenwärtige Luxus in dessen Umgebung war wesentlich attraktiver als ein nüchternes Labor. Den anderen war die Umgebung egal, Hauptsache, sie konnten ungestört ihrer Arbeit nachgehen. Versüßt wurde die Abgeschiedenheit durch die großzügige Bezahlung durch Hawker und den Scheich. Beides zusammen war mehr als genug Entschädigung dafür, dass sie das Labor nicht verlassen durften. Vorerst wenigstens nicht.
    Hawker brachte das Team auf den letzten Stand der öffentlichen Forschungsergebnisse und berichtete vom Inhalt des zweiten Containers.
    Er hielt einen Stick hoch. „Hier ist der aktuellste Stand der Daten, dazu die Fachartikel und das andere Material, das Sie sich gewünscht haben.“
    Hawker reichte Cathy den Stick. In wenigen Minuten würden die Informationen im Team-Wiki, ihrer gemeinsamen Wissensdatenbank, allen zur Verfügung stehen. Dazu kamen die wichtigsten Auszüge aus Online-Tageszeitungen und -Magazinen, die aber kaum nachgefragt wurden.
    „Und wie ist Ihr aktueller Stand?“
    Hawker sah seinen Leuten an den Gesichtern an, dass einiges passiert sein musste. Sie sahen übernächtigt aus, als ob sie durchgearbeitet hätten, aber trotzdem zufrieden und voller Tatendrang.
    Cathy Waringer, die IT-Expertin, machte den Anfang. „Die Infos von gestern haben uns einen großen Schritt weitergebracht. Wir haben das Problem der Energieversorgung gelöst und konnten erste Geräte in Betrieb nehmen.“
    Das waren wirklich gute Neuigkeiten.
    „Zeigen Sie’s mir“, sagte Hawker.
    Cathy ging voran zu einem Arbeitsplatz, auf dem ein Lantis-Gerät lag, das in Größe und Form wie eine Pralinenschachtel aussah. Er war aus einem Material, das wie Porzellan schimmerte. Fred Brown tippte auf eine

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