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Das Erbe der ersten Menschheit (German Edition)

Das Erbe der ersten Menschheit (German Edition)

Titel: Das Erbe der ersten Menschheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Seibel
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in dem virtuellen Bildschirm, als ob ihr Leben davon abhing.
    Hawker ging einmal um den Aufbau herum und sah in jeden Winkel.
    „Was ist Ihrer Meinung nach der Zweck der Anlage?“
    „Es erinnert mich an ein Bett in einer Frühgeborenenstation “, sagte Möbius. „Man könnte darin jemanden oder etwas versorgen, der isoliert aufwachsen soll.“
    Hawker nickte. „Das denke ich auch. Es passt zu den Speicherkristallen, die wir gefunden haben. Wenn der Gencode von Lebewesen darauf ist, wie wir vermuten, könnte das die Basisinformation für so etwas wie eine Brutmaschine sein.“
    „Das wäre phantastisch“, sagte Möbius.
    „Genau damit rechne ich“, gab der Professor zurück.
    Er sah zu einem Tisch am Rand, auf dem weitere der geheimnisvollen Kästen lagen. Bisher hatte sich niemand darum kümmern können. Wahrscheinlich enthielten sie die fehlenden Glieder in der Kette, um vergangenes Leben neu zu erschaffen.
    Hawker spürte ein Kribbeln in seinem ganzen Körper. Er war überaus zufrieden. Dass sein Team das Problem der Energieversorgung gelöst hatte und erste Geräte schon funktionierten, war ein echter Durchbruch, mit dem er so schnell nicht gerechnet hatte. Wenn sie ab jetzt nicht nur schriftliche Informationen auf Folien, sondern elektronische hatten, würden sie noch schneller vorankommen. Hawker überlegte, ob er das Team aufstocken sollte. Aber mehr Leute würden das Risiko einer vorzeitigen Entdeckung exponentiell erhöhen. Passende Wissenschaftler zu finden, war extrem schwierig. Er konnte nur Top-Experten gebrauchen, und die mussten von heute auf morgen von der Bildfläche verschwinden können, ohne dass es auffiel. Unmöglich. So etwas funktionierte nur mit guter Vorbereitung. Selbst wenn das gelingen sollte, müsste man sie unbemerkt in das unterirdische Labor einschleusen und dort auch noch versorgen. Außerdem mussten er und sein Team den Ruhm dann mit anderen teilen. Das war alles nichts.
    Aroon Bakshi riss ihn aus seinen Gedanken.
    „Wir haben noch etwas gefunden.“
    „Noch was? Wie kann das sein? Ich dachte, wir hätten alles ausgepackt.“
    „Arman hat sich den Schrott und den Dreck vorgenommen.“
    Bakshi ging zu dem Regal, in das man die unbrauchbaren Teile gebracht hatte. Das waren im Wesentlichen Bruchstücke des Geräts, das für die Störstrahlung verantwortlich gewesen war. Dazu kam anderes, das die Explosion in Mitleidenschaft gezogen hatte, und jede Menge Kisten. Sie enthielten Mondstaub aus der Umgebung des Containers. Die Bergungsmannschaft hatte acht Kisten eingesammelt in der Hoffnung, damit auch kleinste Trümmerteile zu erwischen. Bis jetzt hatte sich niemand darum gekümmert, weil man mit den intakten Geräten genug zu tun hatte. Arman hatte dann aus Langeweile den Dreck durchgesiebt.
    „Das hier ist wohl das Interessanteste.“
    Bakshi zeigte auf einen Speicherkristall, der den anderen bekannten Chips sehr ähnlich sah.
    Hawker nahm ihn.
    „Da rauf sind keine Tiernamen, nur ein großes Y. Seltsam. Mir ist nicht bekannt, dass dieser Buchstabe bei den Lantis eine besondere Bedeutung hätte.“
    „Ich habe alle bekannten Dokumente mit der Suchmaschine bearbeitet und auch keine Hinweise gefunden“, sagte Bakshi.
    „OK. Dann müssen wir warten, bis wir eine Möglichkeit gefunden haben, die Speicherkristalle auszulesen. Wir packen ihn zu den anderen in den Sicherheitsraum.“
    Hawker machte Bakshi ein Zeichen, ihm in den Raum zu folgen.
    „Hat Arman sonst noch etwas gefunden?“
    „Sie meinen den Kristallsplitter, der an der Kugel fehlt? Nein. Leider nicht.“
    „Dann liegt der wohl irgendwo auf dem Mond herum. Wirklich schade.“
    Hawker holte die Kristallkugel aus dem versteckten Tresor. Er musste sie einfach sehen. Sofort spürte er wieder den Sog, der ihn verführen wollte, die Kugel mit bloßen Händen zu berühren. Dieses Mal konnte er ihm leichter widerstehen. Er musste nur an Henrichsen denken, der in Oslo lag und immer noch wirres Zeug redete. Niemand hatte ihm bisher helfen können.
    Hawker legte die Kugel auf einen Tisch, setzte sich davor und betrachtete sie.
    „Was haben Ihre Untersuchungen der Kugel ergeben?“
    „Sie weist eine extrem schwache Strahlung auf; kaum messbar. Aber offensichtlich sprechen unsere Nerven darauf an.“
    Wie eine Fliege, die von Kerzenschein angezogen wird, dachte Hawker. Aber wehe, wenn sie ihm zu nahe kommt. Dann ... Exitus.
    Dieses Rätsel musste warten. Leider.
    Er nahm wieder den Chip mit dem Y in die Hand.
    „Gehen wir

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