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Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition)

Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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schienen von dem Dämon ziemlich eingeschüchtert zu sein.
    Der Dämon trat mit einem weiten Schritt aus dem Fresko heraus und wuchs dabei um das Zweieinhalbfache seiner bisherigen Größe. Arvan reichte ihm gerade bis zur Körpermitte. Er wich noch einen weiteren Schritt zurück. Gleichzeitig begannen nun überall auf den Fresken weitere Orks sich zu bewegen und sich dem Geschehen zuzuwenden. Sie schrien durcheinander, und Arvan hatte fast den Eindruck, als wollten sie den Dämon anfeuern. Die aus den Gemälden herausgetretenen und verstofflichten Orks waren da deutlich zurückhaltender. Und das hatte seinen Grund. Der Dämon vollführte eine ruckartige Bewegung. Er ließ die Flammenpeitsche emporschnellen. Sein ganzer Körper glühte dabei auf. Die Peitsche traf einen der Orks und hinterließ zischend eine schwarze Brandspur, die sich von der Stirn über das Orkmaul mit den vier Hauern und den Oberkörper zog. Aufschreiend wich der Ork noch etwas weiter zurück und drückte sich gegen die bemalte Felswand, mit er dann verschmolz, sodass er wieder Teil des Freskos wurde.
    Im nächsten Moment machte der Dämon einen Ausfallschritt– so schnell, wie Arvan es dieser riesenhaften, sich bislang eher gravitätisch bewegenden Gestalt gar nicht zugetraut hätte. Glühende Tropfen aus geschmolzenem Gestein rannen dabei zu Boden und brannten sich dort zischend ein. Mit einer aus seinem Arm herausgewachsenen glühenden Streitaxt schlug der Dämon nach Arvan.
    Dieser wich dem ersten Schlag aus.
    Gleich darauf wickelte sich die Flammenpeitsche wie eine Schlange um sein Schwert.
    Die ohnehin ja bereits durch die Magie dieses Ortes leuchtende Klinge glühte nun auf. Arvan fasste den Schwertgriff mit beiden Händen. Ob ihm das Blut dabei aus dem Hals spritzte, war ihm in diesem Moment gleichgültig. Er wollte sich das Schwert auf keinen Fall aus der Hand reißen lassen. Um keinen Preis.
    Arvan krallte sich fest und spürte dabei, wie ein grausamer Schmerz seine Arme durchfuhr und seinen gesamten Körper erfasste. Durch eine schwungvolle Bewegung der Flammenpeitsche wurde er emporgeschleudert, flog durch den Raum und schlug hart gegen eine der bemalten Felswände.
    Die Orks und sogar die Hornechsen, die darauf abgebildet waren, bewegten sich fort, so als würden sie vor dem auf sie zukommenden Körper zurückweichen.
    Arvan rappelte sich auf. Schon im nächsten Moment stand er wieder auf den Beinen.
    Der Beschützer war nach wie vor in seiner Hand. Das war im Moment das Wichtigste.
    Aber Arvan blieb keine Zeit, um zu verschnaufen. Der Dämon stürmte auf ihn zu. Er war kaum aufgestanden, da senkte sich von oben bereits die glühende Klinge der monströsen Streitaxt des Dämons. Arvan duckte sich zur Seite. Glut tropfte dicht neben ihn, und Funken sprühten, während die Axt einfach durch das Gestein der Felswand hindurchging. Die Orks im Fresko wichen noch weiter zurück.
    Arvan stieß mit dem Beschützer zu. Mit aller Kraft rammte er das Schwert in den Körper des Dämons. Seine Klinge glühte dabei auf.
    Der Dämon stieß einen durchdringenden Schrei aus. Arvan zog die Klinge hervor, schlug dem Dämon den Kopf ab. Er rollte über den Boden, zerfloss dabei wie flüssige Lava und erstarrte schließlich zu einem unförmigen Klumpen. Ein weiterer Hieb trennte den Axtarm vom Körper. Er fiel zu Boden. Arvans Beschützer durchdrang den Körper des Dämons mit großer Leichtigkeit.
    Die Flammenpeitsche zuckte plötzlich vor und schloss sich um Arvans Hals. Zischend brannte sich die Peitsche in seinen Hals. Arvan konnte nicht einmal schreien, denn er bekam keine Luft mehr.
    Ein aufwärts gerichteter Hieb mit dem Schwert trennte die glühende Peitsche durch. Hastig streifte er das Ende, das sich um seinen Hals gewunden hatte, ab und verbrannte sich dabei die Hand. Dass die aufgerissene Halsschlagader nun nicht mehr blutete, nahm er nur beiläufig war. Zu übermächtig waren der Schmerz und die Wut.
    Der Dämon veränderte seine Körperform. Der abgeschlagene Kopf wuchs von Neuem aus seinem Körper heraus. Ebenso der abgetrennte Axtarm. Ihm schienen die Schläge, die Arvan ihm beigebracht hatte, nichts auszumachen. Ein dröhnendes Gelächter kam jetzt von den Orks. Für sie schien das keine Überraschung zu sein, aber anscheinend hatte es für sie einen gewissen Unterhaltungswert, Arvans Fassungslosigkeit beobachten zu können. Einige ließen schnalzende Geräusche hören, mit denen sie Arvan ironisch anfeuerten.
    Arvan wich vor seinem

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