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Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition)

Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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dauerte nur Augenblicke, bis sich keiner von ihnen mehr in der Höhle befand. Sie waren wieder Teil jener magischen Fresken, denen sie entsprungen waren. Manche bewegten sich noch etwas, erstarrten aber schließlich mitten in der Bewegung.
    Für einige Augenblicke leuchteten die Farben der Fresken auf eine Weise, die die gesamte Höhle erhellte. Dann verlosch dieses Licht, und es wurde ziemlich dunkel.
    So dunkel wie zu Anfang, als Arvan so plötzlich und durch unbekannte Mächte an diesen geheimnisvollen Ort gelangt war.
    Nur die Klinge des Beschützers leuchtete noch– ebenso wie Brogandas’ Schwert.
    »I ch hoffe, du bist nicht allzu sehr zu Schaden gekommen«, sagte Brogandas. Er hielt sein Schwert wie eine Fackel empor.
    Instinktiv griff Arvan sich jetzt an den Hals. Es tat höllisch weh, als er ihn berührte. Die Haut musste völlig verbrannt sein, als sich die Flammenpeitsche um seinen Hals gelegt hatte. Aber die aufgerissene Ader, aus der das Blut geströmt war, hatte sich geschlossen. Arvan spürte eine Kruste.
    »F inger weg!«, sagte Brogandas.
    »A ber…«
    »D eine Selbstheilungskräfte mögen erstaunlich sein, wobei das Erstaunlichste daran vielleicht ist, dass dieses elbische Heilritual, dem du als Säugling unterzogen wurdest, überhaupt bei einem Menschen so gut wirkt, wie das offenbar bei dir der Fall ist! Aber du solltest das Schicksal nicht zu sehr herausfordern.«
    Arvan versuchte zu schlucken und etwas zu erwidern. Aber ein dicker Kloß saß ihm im Hals. Im Schein der beiden Schwerter sah er, dass auch seine Stiefel Brandspuren der Flammenpeitsche trugen.
    Brogandas hob den Kopf. Die Runen in seinem Gesicht waren in steter Bewegung. Er schloss die Augen, so als wollte er sich dadurch besser auf seine anderen Sinne konzentrieren. »K omm jetzt!«, forderte er.
    »W o sind wir hier eigentlich?«, brachte Arvan jetzt heraus. »U nd was ist überhaupt geschehen? Im ersten Augenblick hatte ich den Eindruck, dass Ihr mich…«
    »J a?«
    Der Dunkelalb öffnete die Augen. Der Blick, mit dem er Arvan bedachte, war schwer zu deuten. Aber Arvan spürte sehr deutlich den Willen seines Gegenübers. Er wollte unbedingt, dass Arvan ihm jetzt folgte. Arvan dachte daran, wie er selbst mit bloßer Willenskraft Baumschafe und Rankpflanzen beeinflusst und ihnen seinen Willen aufgezwungen hatte. Etwas, was er so gut beherrschte wie kaum einer der Halblinge, bei denen er aufgewachsen war. Aber ich bin kein Baumschaf, dachte er. Und auch keiner jener Menschen und Halblinge, die in Eurem Reich als leicht beeinflussbare Untertanen leben … Seinen eigenen Willen würde er sich von niemandem nehmen lassen.
    »W enn Ihr mich mit Eurer Dunkelalbenmagie in den Schlund gestoßen hättet, dann wüsste ich nicht, warum Ihr mich anschließend gerettet habt«, sagte Arvan.
    »D u hast also die widerstreitenden Kräfte gespürt… Sehr interessant.«
    »B rogandas, erklärt es mir!«
    »D as habe ich bereits.«
    »W ie bitte?«
    »B evor du hierhergelangt bist, habe ich dir gesagt, dass du für Ghool jetzt kein Niemand mehr bist. Dass er mit Sicherheit weiß, wer seinen Feldherrn getötet hat, und dass er dich nun mit der ganzen Kraft seines Hasses verfolgen wird!«
    »U nd das ist geschehen?«
    »W as glaubst du denn, wer diesen Dämon geschickt hat?« Brogandas seufzte. »A ch, du bist so einfältig, und dein Verhalten ist so leicht vorherzusehen. Es wird schwer für dich werden.«
    »W as wird schwer werden?«
    »D as Überleben, Arvan! Wenn du geglaubt hast, dass deine Tat ohne Folgen bleibt, dann hast du dich geirrt. Das Wesen, das versucht hat, dich umzubringen, war ein Feuerdämon der Erde. Das sind weitläufige Verwandte der Trolle, die ja bekanntlich nach ihrem Tod versteinern.« Brogandas trat mit der Stiefelspitze gegen eines der erstarrten Gesteinsstücke, die von der Gestalt des Dämons herabgetropft waren. »M al-Kantii nennen wir diese Kreaturen bei uns in Albanoy. Sie kommen aus dem Inneren der Erde. Im Gegensatz zu den Trollen können sie sich allerdings nur für kurze Zeit an der Oberfläche aufhalten, dann erstarren sie. Mächtige Magie ist notwendig, um die Mal-Kantii zu rufen und sie sich untertan zu machen. Magie, die so mächtig ist, dass nur wenige diese Praktiken wirklich beherrschen. Einer der wenigen, die das vermögen, ist Ghool.«
    »U nd was habt Ihr gerade mit ihm getan?«
    »I ch habe ihn nur vertrieben. Und schon das hat mich so viel Kraft gekostet, dass wir jetzt nicht einfach auf dem Weg

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