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Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition)

Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Leben eingesetzt hat, und…«
    »Z alea, so darfst du das nicht sehen«, meinte Borro.
    »A ch nein? Wie sollte ich das denn deiner Meinung nach interpretieren? Wenn ich die Macht und das Wissen dazu hätte, dann wäre ich Arvan einfach durch diesen Schlund gefolgt!«
    »V ielleicht hättest du ihm damit gar nicht geholfen, Zalea.«
    »I ch hätte es aber zumindest versucht. Und dass ich mit Schleuder und Rapier umgehen kann, das wisst ihr ja wohl.«
    Einige Augenblicke herrschte Schweigen. Borro wollte etwas sagen. Er setzte zweimal an, aber es schien ihm wohl keine stichhaltige Erwiderung einzufallen. Bei dem äußerst schlagfertigen und wortgewandten Borro kam das eigentlich selten vor. Aber was Zalea betraf, galten für ihn ohnehin andere Maßstäbe. So wenig er ansonsten zur Befangenheit neigte, in ihrer Gegenwart war es so. Und dagegen konnte er auch nichts tun. Dass sie das nicht einmal bemerkte, geschweige denn richtig zu deuten wusste, machte die Angelegenheit nicht unbedingt angenehmer für Borro.
    »L irandil hat uns vielleicht nicht erklärt, was genau da vorgegangen ist, aber ich glaube nicht, dass er einfach die Hände in den Schoß gelegt hätte, wenn irgendeine Möglichkeit bestanden hätte, etwas zu unternehmen«, brachte Borro schließlich heraus. »B rogandas wird ihm schon helfen… Und abgesehen davon ist die Ausrufung des neuen Hochkönigs für ganz Athranor von höchster Bedeutung. Lirandil hat Jahrhunderte darauf hingearbeitet, dass ein Bündnis gegen Ghool und seine erstarkende Macht gebildet wird. Das ist für ihn nun einfach mal wichtiger.«
    »F ür Zalea gibt es aber nichts Wichtigeres als Arvan«, stellte plötzlich Neldo fest, der sich damit zum ersten Mal in das Gespräch einmischte. Borros Stirn umwölkte sich. Neldo wandte den Kopf und sah ihn offen an. »A uch, wenn das nicht jeder gern hört– so ist es nun einmal. Und was Brogandas angeht…«
    »H a, Brogandas!«, unterbrach ihn Zalea und verschränkte die Arme vor der Brust. »D ieser zwielichtige Dunkelalb! Dem traue ich sowieso nicht, und ich verstehe auch nicht, wieso Lirandil ihn in seinen Plan eingeweiht hat, diesen Turm des Asanil aufzusuchen.«
    »N a, weil Lirandil die Kräfte dieses Dunkelalbs braucht«, erwiderte Borro mit Bestimmtheit. »D as ist doch sonnenklar!«
    »N a, wenn dir das alles so klar ist, dann kannst du mir ja auch mal verraten, wieso er diesen Whuon bei uns duldet! Was ich von dem halten soll, weiß ich nämlich genauso wenig.« Sie schüttelte den Kopf. »E in Deserteur aus der großen Armee, die die Magier von Thuvasien zurzeit aufstellen– und wir treffen den zufällig! Und zufällig hilft er uns auch noch gegen streunende Orks!«
    »W as glaubst du denn?«, fragte Borro.
    Zalea zuckte mit den Schultern. »K eine Ahnung, aber für mich sind das ein paar Zufälle zu viel. Das riecht nach Verrat! Die Magier aus Thuvasien haben ihn vielleicht ausgeschickt, um Lirandils Vertrauen zu gewinnen, weil sie zum einen darüber informiert sein wollen, wie weit er es schafft, ein Bündnis gegen Ghool zu schmieden, und zum anderen, weil sie ihn notfalls aus dem Weg räumen wollen.«
    »A ch, Zalea…«
    »S ag nur, dass das abwegig ist!«
    »N icht ganz, aber…«
    »N a also! Wir sind doch unter uns und wollten mal alles auf den Tisch bringen, was uns nicht gefällt. Und Whuon und Brogandas sind auf jeden Fall zwei Männer, denen ich niemals trauen und in deren Nähe ich keinen Augenblick länger als unbedingt notwendig bleiben würde.«
    »A ber eins ist auch sonnenklar: Wenn in diesem Krieg nicht noch weitere Verbündete hinzukommen, dann sieht es schlecht aus. Lirandil weiß genau, dass er die Dunkelalben, die Magier aus Thuvasien und selbst die Trolle gewinnen muss…«
    »B orro, der große Stratege…«, mischte sich Neldo spöttisch ein.
    »E r hat ja leider recht«, stellte Zalea fest. »D ass dieser Prinz Eandorn sich in absehbarer Zeit gegen seinen Vater wird durchsetzen können, glaubt ja wohl niemand von uns.«
    »U nd wenn, dann braucht er dazu noch tausend Jahre, und dann ist dieser Krieg nur noch eine Erinnerung«, meinte Neldo. »G hool wird dann wie ein übermächtiger Gott des Bösen über Athranor herrschen, und es wird sich niemand mehr vorstellen können, dass es mal anders gewesen ist…«
    »D as hängt alles von uns Halblingen ab«, meinte Borro.
    Neldo und Zalea sahen ihn stirnrunzelnd und ungläubig an. Borro hob die Augenbrauen und fügte sofort hinzu: »S ollte ein Scherz

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