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Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition)

Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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der Elben fürchten muss.«
    »D as muss er nicht«, sagte Eandorn ernst und kam damit offenbar zum Kern des Problems.
    Die Runen in Brogandas’ Gesicht veränderten sich, und Arvan vermutete, dass das in diesem Augenblick vielleicht einfach ein Zeichen seiner Verwirrung war. »D as verstehe ich nicht! Die vereinten Kräfte Eurer Magier und Schamanen haben zum ersten Mal seit vielen Zeitaltern Riboldirs Zauber angewandt. Sie könnten das jederzeit wieder tun und Ghools Horden unter einem Regen aus Gesteins- und Felsbrocken begraben. Das Elbengebirge dürfte noch lange nicht abgetragen sein, und falls diese Gefahr doch bestehen sollte, gibt es sicher noch andere Gebirge, von denen man Felsbrocken in die Luft aufsteigen und über dem feindlichen Heer fallen lassen könnte!«
    »I hr habt keine Vorstellung davon, welche Anstrengung es unsere Magier und Schamanen gekostet hat, diesen Zauber seit so langer Zeit wieder anzuwenden«, erklärte Eandorn. »E s ist fraglich, wann sie dazu in der Lage wären, dies ein zweites Mal zu tun. Aber es ist auch fraglich, ob die Elbenheit bereit wäre, überhaupt noch einmal einzugreifen.«
    »H abt Ihr etwa neue Nachrichten aus dem Elbenreich erhalten?«, fragte Arvan.
    Der mit seinen nicht einmal 500 Jahren für elbische Verhältnisse noch recht junge Thronfolger wandte den Kopf in Arvans Richtung. »E lben, die sich sehr nahestehen, sind manchmal auch über weite Entfernungen hinweg miteinander in mehr oder weniger starker geistiger Verbindung«, erklärte er. »U nd so vieles mich auch von meinem Vater König Péandir trennen mag– was unsere Ansichten über die Zukunft der Elbenheit betrifft, stehen wir uns zweifellos sehr nahe. Ich weiß, was seine Gedanken beherrscht. Er glaubt, dass die Gefahr fürs Erste abgewendet ist und es keine Notwendigkeit gibt, noch einmal einzugreifen. Ghool wurde ja schließlich vor vielen Zeitaltern schon einmal besiegt, als die Elben unter König Elbanador an der Seite der Ersten Götter gegen sie in die Schlacht am Berg Tablanor zogen. Selbst für die Begriffe der Elben ist seit damals unvorstellbar viel Zeit vergangen, und offenbar hat der Gedanke sich verbreitet, dass man auch diesmal wieder Äonen Zeit hätte, bevor man Ghool ein weiteres Mal in die Schranken weisen müsste.«
    »A ber das ist doch ein offensichtlicher Irrtum!«, entfuhr es Arvan. »W ie kann es sein, dass die angeblich so weisen Elben so töricht sein können?«
    »E ine Mischung aus der Erkenntnis ihrer zunehmenden Schwäche und dem seit Langem grassierenden Desinteresse an allem, was jenseits der Grenzen ihres Reiches geschieht«, gab Eandorn bereitwillig zur Antwort. »M ein Vater hält zwar die Menschen nicht für eine Legende, wie es nicht wenige aus unserem Volk tun, die oft jahrtausendelang kaum aus der unmittelbaren Umgebung ihrer Burgen herausgekommen sind, aber im Prinzip ist er der Mehrheit seines Volkes sehr ähnlich.«
    »D ann werdet Ihr ein schweres Erbe antreten, wenn Ihr einst sein Nachfolger werden solltet, Prinz Eandorn«, glaubte Arvan.
    Eandorn schien das ähnlich zu beurteilen. Er nickte leicht. »V or unserer Abreise hat Brass Elimbor mir ein Geheimnis verraten. Ich musste es hüten bis zu diesem Zeitpunkt, da ich spüre, wie sich das Blatt wendet und dass wir uns in Zukunft nicht darauf verlassen können, dass mein Volk tatsächlich auf der Seite des Bündnisses gegen Ghool stehen wird.«
    Vor Arvans innerem Auge erschien das Gesicht des uralten obersten Schamanen der Elben. Er war so unvorstellbar alt, dass selbst langlebige, nahezu unsterbliche Elben Mühe hatten, sich die Länge dieses Lebens wirklich vorzustellen. Brass Elimbor hatte schon gelebt, als der legendäre Erste Elbenkönig Elbanador auf Seiten der Ersten Götter am Berg Tablanor in die Schlacht gegen Ghool gezogen war. Und so war es nicht verwunderlich, dass gerade ihm das volle Ausmaß der Bedrohung bewusst war. Nach Kräften hatte er deshalb versucht, König Péandir und dessen Thronrat dahingehend zu beeinflussen, dass sie ihr Gewicht in diesem Konflikt zu Gunsten des Bündnisses in die Waagschale warfen. Es lag auf der Hand, dass ohne Brass Elimbors Einfluss die Magier und Schamanen der Elbenheit wohl niemals Riboldirs Zauber angewandt hätten und die Schlacht auf der Anhöhe der drei Länder ganz gewiss einen anderen Ausgang genommen hätte. Arvans Heldentat allein hätte die Wende nicht bewirken können.
    Prinz Eandorn machte eine bedeutungsvolle Pause.
    »B rass Elimbor eröffnete

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