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Das Erbe der Jedi-Ritter 01 - Die Abtrünnigen

Das Erbe der Jedi-Ritter 01 - Die Abtrünnigen

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 01 - Die Abtrünnigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Savlatore
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gleichgültig, ebenso wie die dummen Rufe nach diesen lächerlichen einfacheren Zeiten. Aber er liebte das Chaos, das seine Worte und seine Anhänger angerichtet hatten. Er liebte die wachsende Ablehnung der Neuen Republik und den auf kleiner Flamme kochenden Zorn gegen die Jedi-Ritter, diese Supergeschöpfe der Galaxis. Seine Auftraggeber würden entzückt sein.
    Nom Anor warf den schimmernden schwarzen Umhang von der Schulter zurück, stieß die Faust in die Luft und rief damit begeisterten Jubel hervor. Inmitten des Platzes, wo einmal der Pavillon des Hafenmeisters gestanden hatte, befand sich nun eine riesige Grube mit dreißig Metern Durchmesser und zehn Metern Tiefe. Pfiffe und Winseln drangen aus dieser Grube, zusammen mit Rufen nach Gnade und jämmerlich höflichen Protestworten die Stimmen von Droiden, die die Bürger von Rhommamool gesammelt und in diese Grube geworfen hatten.
    Jubel brach an allen Ecken des Platzes aus, als zwei Rote Ritter sich über die Hauptstraße näherten, die einen 9PO-Protokolldroiden mit sich zerrten.
    Sie gingen zum Rand der Grube, packten den armen 9PO bei Armen und Beinen, zählten bis drei und warfen ihn auf den Stapel aus Metall, der aus den Astromech- und Minenschnüfflerdroiden bestand, den Straßenreinigerdroiden von Redhaven und den persönlichen Butlerdroiden der wohlhabenderen rhommamoolischen Bürger.
    Als der Jubel und das Grollen langsam erstarben, öffnete Nom Anor die Hände und zeigte seinen Anhängern einen einzelnen kleinen Stein. Dann ballte er die Faust wieder, drückte mit gewaltiger Kraft zu und zerquetschte den Stein in seinem Griff, so daß Staub und kleine Bröckchen zwischen seinen Fingern durchrieselten. Das Signal zu beginnen.
    Wie ein einziges Wesen drängte die Menschenmenge vorwärts, hob große Steinbrocken vom Boden, den Schutt des niedergerissenen Pavillons. Sie kamen, einer nach dem anderen, zum Rand der Grube und warfen ihre schweren Geschosse auf den Stapel von Droiden.
    Die Steinigung ging den Rest des Tages weiter, bis das rote Glühen der Sonne zu einer leuchtenden karminroten Linie entlang des Horizonts geworden war, bis Dutzende und Aberdutzende von Droiden nicht mehr mehr waren als Schrott und Funken sprühende Drähte.
    Und Nom Anor, schweigend und würdevoll, beobachtete alles feierlich und nahm diesen großartigen Tribut entgegen, den seine Anhänger ihm zollten, diese öffentliche Hinrichtung der verhaßten Droiden.

2
    DIE AUGEN DER GALAXIS
     
     
    Danni Quee blickte vom westlichen Terra-Tower von ExGal-4, dem einsamen Außenposten auf Belkadan im dalonbianischen Sektor. Danni kam um diese Tageszeit – am späten Nachmittag – oft hierher, um zu sehen, wie das Licht des belkadanischen Sonnenuntergangs durch die dreißig Meter hohen Dallora-Bäume fiel. In der letzten Zeit waren diese Sonnenuntergänge aus irgendeinem Grund spektakulärer gewesen; viele orangefarbene und grüne Töne säumten das typische Rosa und Rot.
    Danni war jetzt seit drei Jahren auf Belkadan, als Mitglied von ExGal-4; drei Jahre davor, im Alter von fünfzehn, war sie der stets am Rande des Bankrotts wirtschaftenden ExGal-Gesellschaft beigetreten. Ihr Heimatplanet, eine Kernwelt, war gewaltig überbevölkert, und für die unabhängige Danni hatten selbst Reisen zu anderen, nahe gelegenen Welten nicht genügt, ihr das Gefühl zu nehmen, zwischen zu vielen Menschen eingezwängt zu sein. Sie konnte sich für keine Regierung begeistern, ob sie nun dem Imperium oder der Neuen Republik diente; sie hatte es nicht mit Bürokraten.
    Tatsächlich hielt sie die ›Ordnung‹ des Universums für etwas Schreckliches, das die Bevölkerung der Aufregung und Abenteuer beraubte und Kulturen unter der Decke der gemeinsamen Zivilisation begrub. Daher begeisterte der Gedanke, daß es noch etwas anderes, jenseits dieser Galaxis geben mußte, der Gedanke an etwas Unentdecktes, die junge Frau.
    Zumindest war es einmal so gewesen. Als sie nun da stand und auf die immer gleichen, hoch aufragenden Bäume und grünen Wipfel hinausstarrte, fragte sich Danni wieder einmal, ob sie den richtigen Weg eingeschlagen hatte. Mit einundzwanzig war sie eines der jüngsten Mitglieder der aus fünfzehn Personen bestehenden Gruppe von ExGal-4 und eine von nur vier Frauen. Sie war zu einer sehr attraktiven jungen Frau herangewachsen, zierlich, mit langem, lockigem blondem Haar und grünen Augen, die allen, die sie ansah, Fragen zu stellen schienen, und in letzter Zeit kam es ihr so vor, als

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