Das Erbe der Jedi-Ritter 01 - Die Abtrünnigen
funktionieren«, meinte Mara, als sie sich auf den Weg machten und die dunklen Korridore so rasch wie möglich hinter sich brachten, denn sie wollten beide nicht länger hier bleiben als unbedingt notwendig.
Auf ihrem Weg prüften sie jede Tür, an der sie vorbeikamen. Sowohl Luke als auch Mara trugen ihre Lichtschwerter in der Hand, obwohl es hier eigentlich keine Gefahr geben sollte. Aber etwas an der Atmosphäre dieses Ortes und der Tatsache, daß die Kontroll-Lichter in den abgedunkelten Räumen noch brannten, beunruhigte sie.
»Hier ist er«, rief Luke und schob eine Tür zu einem großen Saal auf.
»Eine schöne Anlage«, meinte Mara, als sie die sieben Konsolen betrachtete.
»Und die Station ist immer noch am Leben«, fügte Luke hinzu.
R2-D2 rollte in den Raum, die Rampe vom Erfrischungsbereich herunter in den Kontrollbereich. Er fuhr zur nächsten Kapsel und verband sich mit dem Computer.
»Lade alles herunter, was sie haben«, wies Luke ihn an, und der Droide piepte und nickte zustimmend.
Luke steckte das Lichtschwert wieder ein und ging dann zu der Kapsel neben der, an die R2-D2 sich angeschlossen hatte. Mara tat das Gleiche, stellte sich an die mittlere Kontrollkapsel, und beide machten sich an die Arbeit und versuchten festzustellen, in welcher Verfassung sich die Ausrüstung befand. Sie begriffen bald, daß alles funktionierte; aber keine klaren Signale von den Satelliten in der Umlaufbahn oder von anderswo kamen durch.
»Es liegt an der Wolkendecke«, meinte Luke.
»Deshalb hat vermutlich auch niemand einen Notruf aufgefangen«, fügte Mara hinzu.
Luke nickte. »Das hier wird ein paar Minuten dauern«, sagte er und wies auf den Droiden. »Gehen wir und sehen, ob wir jemanden finden können.«
Den beiden war der Ort inzwischen ein wenig vertrauter, also hatten sie nichts dagegen, R2-D2 allein in dem großen Raum zurückzulassen, oder sich draußen zu trennen, so daß sie mehr Gelände erkunden konnten. R2-D2 allerdings war damit alles andere als glücklich. Er begann vor sich hinzupfeifen, eher nervös als melodisch, während er weitere Daten herunterlud und dabei jeden Trick benutzte, den er kannte, um schneller fertig zu werden. Vielleicht würde das Pfeifen ja helfen.
Es war niemand zu finden, und angesichts des Bluts am Eingangstor hielt Mara es für gerechtfertigt, in die ehemaligen Privatquartiere einzudringen. Sie überprüfte Schränke und Schubladen, sogar Jackentaschen und Schreibtische.
In einem Zimmer fand sie ein paar hingekritzelte Notizen in einem altmodischen Flimsiplast-Tagebuch, die etwas mehr als eine Woche zuvor abbrachen und die zunehmend schlechte Luft und die Unmöglichkeit beschrieben, Meldungen auszustrahlen oder Daten von den Satelliten zu erhalten. Wer immer das geschrieben hatte, befaßte sich dann ausführlich mit den Diskussionen darüber, wie jemand namens Yomin Carr immer wieder meinte, es sei eine vorübergehende Wetteränderung. Die Seite schloß unheilverkündend mit dem Satz: ›Vielleicht ist es natürlicher Herkunft, aber ich glaube, es hat etwas zu tun mit…‹
»Womit?« fragte die frustrierte Mara laut. Sie konnte keine weiteren Aufzeichnungen in dem Flimsiplast finden, öffnete dann die Schreibtischschublade, wo sie mehr unbenutztes Flimsiplast, ein paar Metallklammern, Schreibutensilien, ein paar Datenkarten und kleine Fläschchen fand.
Sie griff nach einer der Datenkarten, weil sie glaubte, dort mehr Informationen finden zu können, hielt aber inne, als ihr eines der Fläschchen auffiel. Sie drehte es hin und her, um den Inhalt besser sehen zu können.
Ein Käfer.
Mara holte den Käfer, den sie draußen aufgelesen hatte, aus ihrer Tasche und verglich die beiden. Sie waren von derselben Spezies, und das bewirkte, daß sie sich erneut fragte, ob diese kleinen Geschöpfe etwas mit der Katastrophe zu tun hatten. Hatte dieser Wissenschaftler oder diese Wissenschaftlerin dasselbe geglaubt? Glaubten sie, daß die Katastrophe mit den Käfern zu tun hat?
Sie nahm die Aufzeichnungen und das Fläschchen und eilte zurück in den Flur, um Luke zu suchen, als sie R2-D2s Kreischen im Kontrollraum hörte.
Der Droide versuchte nicht, die Informationen, die er aufnahm, zu interpretieren, er versuchte einfach nur, den Transfer so schnell wie möglich hinter sich zu bringen. Er nahm an, etwa die Hälfte erledigt zu haben, als er den Kugelkopf drehte und sah, wie sich die dunkle, in einen Umhang gehüllte Gestalt hinter einem niedrigen Geländer an der
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