Das Erbe der Jedi-Ritter 01 - Die Abtrünnigen
versuchte, die Flügel wieder zu schließen, stellte er fest, daß sie sich nicht bewegen ließen.
Und nun waren die Flecken größer geworden, näherten sich rasch, und Luke hatte keine Torpedos mehr.
Ich werde zurückkehren, sagte sich Han. Chewie hat bestimmt eine Möglichkeit gefunden, den Planeten zu verlassen. Vom Verstand her betrachtet schien das unmöglich. Han hatte gesehen, wie der Wookiee störrisch dagestanden hatte, als der Mond abwärts raste, und es bestand kein Zweifel daran, daß Sernpidal einen Augenblick später tot war.
Aber der Verstand spielte in Hans emotionalem Aufruhr keine Rolle. Chewie mußte irgendwie entkommen sein, sagte er sich immer wieder, und das glaubte er auch. Er übermittelte dem nächsten Schiff in der langen Reihe, einem Frachter, die Koordinaten von Dubrillion, und dann wendete er die ›Falcon‹ scharf, nahm wieder Kurs auf Sernpidal, auf Chewie.
»…brauche Hilfe!« kam ein Notruf durch alle Kanäle von einem der Schiffe des Konvois, bevor Han das Manöver auch nur halb zu Ende gebracht hatte. »Sofort!« rief der Pilot des Schiffs. »Sie kommen durch! Riesige Käfer!«
Han knurrte und stieß eine ganze Reihe von Flüchen aus, aber er konnte den Notruf nicht ignorieren, also ließ er sich die Koordinaten des Rufers anzeigen und brachte die ›Falcon‹ auf einen Kurs zu diesem Schiff, einem Shuttle weit hinten in der Reihe.
»Insekten«, murmelte er sarkastisch, aber noch während er das Wort aussprach, verschwand seine Skepsis angesichts dessen, was er vor Augen hatte.
Insekten. Große, riesengroße, grashüpferähnliche Geschöpfe, die sich durch den Titaniumlegierungsrumpf des Shuttle fraßen, als wäre er weicher Boden.
»Wir haben ein Leck!« erklang ein verzweifelter Schrei auf der Notruffrequenz.
Han beschleunigte die ›Falcon‹ auf das Schiff zu, schaltete die Schilde ein und riskierte sogar einen Schuß mit dem vorderen Lasergeschütz, der ein schwebendes Insekt in eine Million Stücke riß, aber für das Shuttle selbst konnte er wenig tun. Er sah, wie zwei Insekten sich in die Ionentriebwerke bohrten, und versuchte, die Besatzung zu warnen und zur Evakuierung zu veranlassen.
Die Geräusche, die er hörte, kündeten vom Kampf innerhalb des Shuttles. Und dann explodierte das Schiff und verschwand inmitten eines Funkenregens und aufflackernder Flammen.
Han durchkreuzte mit der ›Falcon‹ das gesamte Gebiet und suchte nach weiteren Feinden. Er setzte sich mit dem Konvoi in Verbindung und baute eine Kommunikationslinie auf, so daß jedes Schiff zumindest mit zwei weiteren ununterbrochen in Kontakt stand. Er befahl ihnen, die Reihe zu schließen und sich mit der Höchstgeschwindigkeit des langsamsten Schiffes weiterzubewegen.
Dann mußte er eine Entscheidung treffen. Im Herzen sehnte er sich danach, nach Sernpidal zurückzukehren und Chewbacca zu retten, aber wie konnte er diese hilflosen Leute nun verlassen, wo sich offenbar seltsame Feinde in der Nähe befanden?
Hans Instrumente registrierten ein weiteres Schiff, weit entfernt, das sich nicht sonderlich schnell bewegte. Es war zu weit entfernt, um es identifizieren oder ein anderes Signal auffangen zu können. Also öffnete Han einen Kanal und setzte einen Funkspruch ab.
Keine Antwort.
Han rief abermals, dann ließ er seinen Kommunikator alle Frequenzen durchsuchen. »Kyp… beschädigt… Hilfe«, ertönte der Ruf.
Han antwortete, entnahm dem vertrauten Tonfall, daß es sich um Kyp Durron handelte, und hörte dieselbe Botschaft wieder und wieder. Sie war aufgezeichnet worden und wurde automatisch ausgestrahlt, und Han fürchtete, daß Kyp Durron vielleicht schon tot war.
Er rief das vorderste Schiff im Konvoi. »Haben Sie dieses Schiff auf Ihren Instrumenten?«
»Positiv«, kam die Antwort. »Und wir empfangen einen Notruf, vermutlich automatisch.«
»Ja, ich auch«, sagte Han. »Behalten Sie Ihren Kurs bei. Lassen Sie ein paar der schnelleren Schiffe entlang der Linie Patrouille fliegen. Es sind Käfer unterwegs.«
»Heißt das, Käfer haben das Shuttle erwischt?« kam die Rückfrage mit Bezug auf das Schiff, das gerade explodiert war.
»Käfer«, bestätigte Han. »Ich fliege zu diesem anderen Schiff. Ich glaube, es ist einer meiner Freunde. Sie behalten den Kurs bei, und ich werde bald zurück sein.«
Er blickte auf den Externkommunikator, dann einen Augenblick später auf das Interkom des Schiffes. Er starrte es eine lange Weile an, dann seufzte er. »Anakin«, rief er, »ich
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