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Das Erbe der Jedi-Ritter 01 - Die Abtrünnigen

Das Erbe der Jedi-Ritter 01 - Die Abtrünnigen

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 01 - Die Abtrünnigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Savlatore
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konnte.
    Er spürte es rings um sich her: ein Energiefeld. Er konnte spüren, wie es ihm in den Haarwurzeln kribbelte, konnte das Knistern im Komm hören und konnte die kleinen Blitze auf den Instrumentenanzeigen sehen. R2-D2 pfiff ihm etwas zu, aber auch dieses Geräusch wurde gestört.
    Luke schaltete die meisten Instrumente aus, flog nach Sicht und Instinkt und ging dabei noch tiefer. Er hatte bereits eine Umrundung des Planeten abgeschlossen, aber seine Geschwindigkeit ließ rasch nach, und die zweite Runde würde hoffentlich mehr zeigen.
    »Luke«, ertönte Maras Stimme beinahe bis zur Unkenntlichkeit verzerrt. Sie sprach weiter, aber nur ein paar einzelne Worte kamen durch. »Dort… Rückseite… Punkte.«
    »Laß es noch einmal durchlaufen«, wies er R2-D2 an. »Filtere die Statik aus und versuche herauszufinden, was sie sagt.«
    Er zog den X-Flügler noch dichter an den Planeten und versuchte, mit Hilfe von Augen und Geist herauszufinden, was da los sein mochte. Irgendetwas stimmte hier ganz sicher nicht, das wußte er, das spürte er. Er konnte die Gefahr geradezu riechen.
    Und dann traf es ihn, ein plötzliches Reißen, das die Nase seines X-Flüglers abwärts zog und das Schiff nach unten sacken ließ, als wäre es plötzlich ins Wasser gefallen. Hinter ihm kreischte R2-D2, und der gesamte Rest von Lukes Instrumenten, besonders die Navigationshilfen gingen einfach aus.
    Die eisige, unfruchtbare Planetenoberfläche schien sich ihm entgegenzuheben.
     
    Mühsam entfernten sie sich von Sernpidal, eine Reihe von Frachtern, Shuttles und allen möglichen anderen Schiffen, wie man sie am Äußeren Rand fand, entsetzte, erschöpfte Flüchtlinge, Männer und Frauen, die gerade gesehen hatten, wie ihre Heimat zerstört wurde, Männer und Frauen, die Verwandte und Freunde durch eine so unerklärliche und vernichtende Tragödie verloren hatten, daß sie es einfach noch nicht begreifen konnten.
    Hinter ihnen blieb Sernpidal zurück, eine tote Kugel ohne Atmosphäre, deren Umlaufbahn durch den Aufprall verändert war und an deren Seite deutlich eine riesige Wolke zu sehen war, wie eine Prellung.
    Sernpidal war tot, spürte den Schmerz und die Zerstörung nicht mehr. Der Planet würde nun ohne jegliches Leben weiter seine Bahn ziehen. Han Solo starrte ihn lange, lange an, und seine Augen begriffen die Wahrheit, der sich sein Herz noch verweigerte.
    »Wir haben einen Konvoi aus hundertelf Schiffen«, sagte Anakin nervös hinter seinem Vater. Er wußte nicht, was er sagen oder tun sollte, ob er Han umarmen oder vor ihm davonlaufen sollte.
    Han wandte sich seinem jüngsten Sohn zu, mit leerer Miene, als hätte er kein Wort gehört.
    »Hundertelf…«, begann Anakin zu wiederholen.
    »Du hast ihn zurückgelassen«, sagte Han leise und ruhig.
    Die Anklage traf Anakin stärker als jeder körperliche Schlag. Er geriet über seiner Antwort ins Stottern; am liebsten hätte er seinen Vater niedergeschrien. Wie hatte er das sagen können! Er hatte die ›Millennium Falcon‹ und all die Leute gerettet, die sich an Bord zusammendrängten. »Wir mußten da weg«, gelang es ihm schließlich zu erwidern. »Der Mond war kurz vor dem Aufprall…«
    »Du hast ihn zurückgelassen«, wiederholte Han jetzt in schärferem Tonfall. Angesichts dieses wütenden Blickes mußte Anakin schlucken. Er hatte auf Sernpidal keine Wahl gehabt, erinnerte er sich, und sein Vater mußte das auch wissen. Sie waren zu weit von Chewie entfernt gewesen, der Mond zu nah und zu dicht am Planeten. Es wäre ihnen unmöglich gelungen, Chewie noch zu erreichen und ihn an Bord zu bringen. Das alles wollte Anakin sagen, er wollte zu den Kontrollen rennen und die Daten des Vorfalls ausdrucken, überzeugt, daß diese seine Argumentation stützen würden.
    Aber das konnte er nicht. Er konnte überhaupt nicht antworten, nur angesichts der verzweifeltsten, leersten Miene, die er je bei seinem Vater gesehen hatte, hilflos zurückstarren. Stets war sein Vater sein Held gewesen, der große Han Solo. Stets hatte sein Vater Kraft gehabt, stets eine Antwort gewußt. Und nun…
    Nun schien der große Han Solo ein jämmerliches, gebrochenes Geschöpf zu sein, eine leere Hülse.
    »Du hast ihn zurückgelassen«, sagte Han wieder, und obwohl sein Tonfall nun abermals leise und ruhig war, traf Anakin diese Anklage beim dritten Mal, nachdem die Überraschung verwunden war, nur noch tiefer. »Du hast dich umgedreht und bist davongerannt, während Chewie nicht von der Stelle wich und

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