Das Erbe der Jedi-Ritter 01 - Die Abtrünnigen
gestorben ist.«
»Ich konnte doch nicht…«, begann Anakin zu antworten, und dann biß er sich auf die Lippe und versuchte, nicht zu weinen.
»Chewie, der gerade alles getan hatte, um dich zu retten«, fuhr Han knurrend fort und stieß mit dem Finger nach Anakins Brust. »Du hast ihn zurückgelassen!«
Anakin drehte sich um und rannte davon.
Han sah sich um, als begriff er erst jetzt, daß Dutzende von Augen ihn und seinen Sohn die ganze Zeit beobachtet hatten. Er gab keine Erklärung, sah alle nur wütend an, stürmte dann zurück zur Brücke der ›Falcon‹ und nahm seinen Platz ein.
Wie allein er sich fühlte, als er sich umdrehte und den leeren Sessel neben sich sah!
»R2, was ist das?« fragte Luke, als sein X-Flügler abwärts trudelte. Aber der Droide konnte nicht antworten. Luke schaltete die Sensoren wieder ein, aber weder ein Traktorstrahl noch eine mögliche Kraftquelle waren festzustellen. Luke gewann eine gewisse Ruhe und Klarheit zurück, berechnete, wie viel Zeit ihm noch blieb.
Maras hektische Stimme erklang über den Kommunikator, aber sie war zu verzerrt, und Luke schaltete einfach ab. Er bemerkte eine Wölbung auf der ansonsten glatten Oberfläche des Planeten, aber er hatte keine Zeit, sie sich genauer anzusehen.
Er zog den X-Flügler hoch und beschleunigte auf Höchstgeschwindigkeit, kämpfte direkt gegen den Sog an, mehr um die Stärke des Strahls festzustellen, als weil er Hoffnungen gehabt hätte, ausbrechen zu können. Zu seiner Überraschung bewegte sich das Schiff tatsächlich.
»Volle Energie auf die Schilde«, befahl Luke R2-D2, sobald er verstand, daß er keine Hoffnung hatte, mit reiner Kraft ausbrechen zu können.
Die Schilde wurden eingeschaltet und verschwanden beinahe sofort wieder – aber in diesem Augenblick schoß Lukes Schiff nach oben, als hätte sich der Strahl plötzlich auf die Schilde und nicht den Sternjäger konzentriert. Einen Augenblick später allerdings war der Strahl wieder da, packte fest zu, und es hatte derart viel Energie gekostet, die Schilde zu errichten, daß Luke es nun nicht mehr wagen konnte, diese Taktik zu benutzen.
Aber jetzt hatte er einen Plan. Unter R2-D2s lautem Protestgeschrei drehte Luke den X-Flügler um, mit der Nase nach unten, und beschleunigte. Der Planet raste ihnen entgegen, um sie zu verschlingen.
»Schilde bereit«, befahl Luke dem Droiden.
R2-D2 piepte und winselte protestierend.
»Mach es einfach«, sagte Luke. Er suchte nach der Quelle dieser Anziehung, konnte aber nichts erkennen und nichts auf seinen Instrumenten ablesen. Er wußte allerdings, woher der Strahl kam, denn er zog ihn offensichtlich direkt abwärts. Dann kehrte er plötzlich die Energie um, hoffte, daß die abrupte Veränderung ihm genug Zeit verschaffen würde, und schoß sämtliche drei Gruppen von Protonentorpedos ab.
Neun Raketen sausten vor ihm abwärts. Sie trafen auf die Eisdecke, einer nach dem anderen, und der X-Flügler raste immer noch hinterher.
»Schilde jetzt!« schrie Luke, riß den X-Flügler aus dem Sturzflug und beschleunigte. Der Sternjäger schüttelte sich unter den Druckwellen der Torpedoexplosionen – und auch weil ihm die Schilde sofort wieder entrissen wurden, aber Luke war sich sicher gewesen, daß der Strahl eng gebündelt war, und das erwies sich als richtig, denn das Schiff entzog sich nun dem Sog und raste davon, keine zwanzig Meter über der Eisfläche.
»Schadensüberprüfung«, befahl Luke. Er lenkte seinen Jäger in einen großen Bogen um den von den Torpedos zerstörten Bereich, für den Fall, daß die Quelle dieses teuflischen Strahls immer noch bestand, und flog auf die Wölbung zu, die er entdeckt hatte. Er wußte instinktiv, daß es sich dabei um keinen normalen Berg handelte, und als er mit seiner von der Macht unterstützten Wahrnehmung näher hinsah, traf er gegen eine Mauer, eine Leere in der Macht.
Luke schaltete den Kommunikator wieder ein, in der Hoffnung, daß Mara ihm von ihrem höheren Aussichtspunkt mehr sagen konnte, aber dann sah er, wie der Planet hinter diesem Hügel von kleinen Flecken zu wimmeln begann. Das konnten nur Schiffe sein!
Er schoß weiter auf die Wölbung zu und schaltete dann die Repulsoren ein, um davon abzuprallen. Er wendete um hundertachtzig Grad und schoß dann aufwärts, und das bei voller Beschleunigung.
Erst jetzt begriff er, welchen Preis sein Ausbrechen aus dem Traktorstrahl ihn gekostet hatte. Das rechte Triebwerk stotterte und ging schließlich aus, und als er
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