Das Erbe der Jedi-Ritter 01 - Die Abtrünnigen
Jedi-Ritter«, unterbrach ihn Jacen. »Du kannst uns nicht vom Kampf fernhalten.«
»Ich brauche keine drei Kopiloten«, gab Han zurück.
»Und du hast bereits einen, weil ich mit dir komme«, erklärte Leia. Alle im Raum drehten sich neugierig zu ihr um. Leia hatte schon lange ihre Kriegeruniform zugunsten der Diplomatengarderobe eingetauscht. Aber nun sah man ihr an, daß sie keine Kompromisse machen würde.
»Da habt ihr es«, meinte Han. »Eure Mutter fliegt mit mir.«
Alle drei schüttelten den Kopf und machten damit klar, daß Han sie mißverstanden hatte.
»Ich bin nicht deine Kopilotin«, stimmte Jaina zu. »Ich bin besser in einem Kampfläger.«
»Oh nein«, sagte Han abermals und schüttelte nachdrücklich den Kopf.
»Du hast mehr als genug Schiffe«, sagte Anakin zu Lando.
»Und es gibt auf Dubrillion keine besseren Piloten als uns«, fügte Jacen hinzu. »Und wenn wir den Kampf dort oben verlieren, wird er ohnehin rasch auf dem Planeten stattfinden.«
»Ich werde lieber dort oben kämpfen, wo ich einen Vorteil habe«, fügte Jaina hinzu, und Leia wußte, daß es Selbstvertrauen war, keine künstliche Forschheit, die hinter diesen Worten stand, ein wohlplaziertes Selbstvertrauen, wenn man Jainas Position auf der Ruhmestafel der Asteroidengürtel-Flieger bedachte. Wieder einmal fiel Leia auf, was für hervorragende Arbeit Mara mit ihrer begabten Tochter geleistet hatte.
»Wir können alle drei kämpfen«, stimmte Jacen zu. »Das weißt du, und du brauchst Piloten.«
Han setzte zu einer Antwort an, hielt inne, holte dann tief Luft, um sich zu beruhigen, und sah Lando an. »Kannst du ihnen Schilde vom Planeten aus geben?« fragte er. »Wie die, die sie im Asteroidengürtel benutzt haben?«
»Ich bringe die ›Schildkappe I‹ hierher zurück«, erwiderte Lando. »Die Station verfügt über keine Angriffswaffen, also wird sie da oben nichts nützen. Ich werde sie hier andocken, aber alle Systeme in Betrieb lassen, so daß sie imstande sein wird, den entsprechend ausgerüsteten Sternjägern Schilde zu geben, so lange sie in der Nähe des Planeten bleiben.«
»Wie viele Jäger können wir auf diese Weise ausrüsten?« fragte Han und kniff nachdenklich die Augen zusammen.
Aber Lando schüttelte den Kopf und wischte seine Vorstellung damit gleich vom Tisch. »Das ist nicht so einfach, und es braucht viel Platz«, erklärte er. »Zu viel Zeit. Ich könnte nicht einmal die ›Falcon‹ innerhalb einer Woche entsprechend ausrüsten, denn ich würde die Hälfte deiner Systeme ausbauen müssen, um den Rest zugänglich für das Signal zu machen.«
»Also hast du nur ein paar TIE-Jäger und ein paar TIE-Bomber«, meinte Han.
»Genug für die drei hier«, erwiderte Lando achselzuckend.
»Diese TIE-Jäger haben keine Waffen«, protestierte Jaina. Die Richtung, die dieses Gespräch nahm, gefiel ihr nicht.
»Jetzt haben sie welche«, versicherte ihr Lando mit einem dreisten Grinsen.
Jaina warf ihm einen skeptischen Blick zu.
»Nicht viel«, gab er zu. »Nur ein einziges Lasergeschütz und eine Torpedobank. Ihr müßt wirklich verdammt gut fliegen, um der feindlichen Flotte irgendwelchen Schaden zuzufügen…«
Er hielt inne und ließ die Worte in der Luft hängen, und Leia sah die faszinierten Mienen ihrer drei Kinder. Sie schaute zu Lando zurück und war nicht sicher, ob sie dankbar oder zornig sein sollte, weil er so heimtückisch mit der Eitelkeit ihrer drei Kinder spielte. Denn Leia war, obwohl sie die Fähigkeiten der drei und ihre Ausbildung durchaus anerkannte, und obwohl sie verstand, wie verzweifelt die Situation hier war, alles andere als begeistert über die Vorstellung, daß ihre Sprösslinge mitten im Kampf stehen sollten. Sie warf Han einen Blick zu, fand aber in seiner perplexen Miene keine Antwort, und es schien tatsächlich kaum eine andere Möglichkeit zu geben. Sie hatten die Daten über die anfliegenden Feinde gesehen, und es handelte sich um eine riesige Flotte.
»Bleibt nahe am Planeten«, sagte Leia.
»Alle drei!« fügte Han laut hinzu und deutete mit dem Finger auf seine Sprösslinge.
»Innerhalb der Reichweite der ›Schildkappe I‹ und der Turbolaser des Planeten«, schloß Leia.
Jaina und Jacen strahlten, daß sie diesmal nicht außen vor bleiben mußten. Aber auf dem Gesicht des jungen Anakin stand kein Lächeln. Er starrte seinen Vater an und suchte nach einem Hinweis auf Vergebung. Er fand keinen.
Jaina und Jacen verließen den Kontrollraum und zogen Anakin mit sich.
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