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Das Erbe der Jedi-Ritter 01 - Die Abtrünnigen

Das Erbe der Jedi-Ritter 01 - Die Abtrünnigen

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 01 - Die Abtrünnigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Savlatore
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bereits angenommen – obwohl es keinen anderen Hinweis gab als einen Blick seines Vaters zu Anakin –, daß sein Bruder irgendwie damit zu tun gehabt hatte.
    »Bist du sicher?« erklang eine andere Stimme – Jainas Stimme.
    »Der Mond war am Abstürzen«, erwiderte Anakin. »Es hing Feuer in der Luft.«
    »Vom Druck«, erklärte Jaina.
    »Wir wußten nicht einmal, wohin der Sturm Chewie geblasen hatte, oder ob er noch lebte.«
    »Aber Vater sagte, er hat ihn noch gesehen«, erwiderte Jaina, und Jacen zuckte bei dieser Bemerkung zusammen, denn er fürchtete, daß Anakin log, um sich herauszureden.
    »Das war zu spät«, gab Anakin zu. »Da waren wir schon mitten im Start. Wir hatten vielleicht noch vier Sekunden bis zum Aufprall. Wie hätten wir ihn innerhalb von vier Sekunden erreichen und von dort verschwinden können?«
    Jacen öffnete die Tür und betrat das Zimmer. Er starrte seinen kleinen Bruder an, und in seinem Blick lag mehr Mitgefühl als Anklage, aber das schien Jaina und Anakin nicht aufzufallen, wenn man ihre ängstlichen Mienen bedachte.
    »Nein, das war unmöglich«, sagte Jacen, und Anakin schien tatsächlich überrascht, daß sein älterer Bruder ihn offensichtlich unterstützte. »Wenn die Luft bereits begonnen hatte zu brennen, hätte die ›Falcon‹ den Kurs gegen den Druck nicht mehr ändern können. Ihr wärt vermutlich direkt auf Chewie gelandet oder neben ihm explodiert, und dann wärt ihr jetzt alle tot.«
    Anakin blinzelte mehrmals in dem Versuch, die Tränen zurückzuhalten. Jacen konnte nur ahnen, was sein Bruder durchmachte. Sein eigener Schmerz war überwältigend – Chewbacca war wie ein älterer Bruder für ihn gewesen, oder wie ein verspielter Onkel, wie für sie alle, und hatte seinem Vater noch näher gestanden als Luke. Aber er begriff, daß Anakins Schmerz, auch wegen der so offensichtlichen Schuldgefühle, seinen bei weitem übertraf.
    »Vater sieht das nicht so«, meinte Jaina und bedachte Anakin mit einem mitleidigen Blick. »Er ist ziemlich wütend.«
    »Er ist aufgebracht«, stimmte Anakin zu, und Jaina holte tief Luft und sah ihn an.
    »Er ist außer sich vor Zorn«, fuhr Jacen fort, »weil er seinen besten Freund verloren hat. Es hat nicht wirklich etwas damit zu tun, was du getan hast oder nicht«, sagte er zu Anakin. »Es geht um Chewie…«
    »Aber ich…«, setzte Anakin zur Antwort an.
    Jacen ging direkt zu ihm, legte dem Bruder die Hände auf die Schultern und sah ihm fest in die Augen. »Hättest du ihn erreichen und ihn in Sicherheit bringen können?« sagte er, und seine Stimme vibrierte schier von der Intensität der Macht, zwang sowohl Anakin als auch Jaina, jedes Wort zu hören und zu begreifen, jede einzelne Silbe von kristallener Klarheit.
    Anakin schien unter dem Gewicht dieser Frage zusammenzubrechen, als er jene letzten schrecklichen Augenblicke auf Sernpidal noch einmal erlebte. »Nein«, antwortete er ehrlich.
    Jacen tätschelte ihm die Schultern und wandte sich ab. »Dann hast du genau das Richtige getan«, sagte er. »Du hast alle anderen gerettet…«
    »Aber Vater…«, sagte Anakin.
    »Vater ist nicht halb so verzweifelt und zornig, wie es Chewie gewesen wäre, wenn er gewußt hätte, daß ihr bei dem Versuch, ihn zu retten, alle umgekommen wärt«, gab Jacen zurück, bevor Anakins Argument auch nur Gestalt annehmen konnte. »Kannst du dir vorstellen, der Angst vor deinem eigenen Tod gegenüberzustehen und zusätzlich zu wissen, daß deine besten Freunde bei dem Versuch, dich zu retten, sterben werden? Wie wäre Obi-Wan Kenobi zumute gewesen, wenn Onkel Luke bei dessen letztem Kampf mit Darth Vader zurückgeeilt wäre, um ihm zu helfen? Er wäre entsetzt gewesen, denn Onkel Luke hätte sein eigenes Leben weggeworfen und die einzige Chance zerstört, die die Rebellenallianz gegen das Imperium hatte. Chewie ist genauso. Er hat dich gerettet, den Sohn seines besten Freundes, und das hat ihn das Leben gekostet. Er ist mit diesem Wissen zufrieden gestorben.«
    Dann wandte er sich ab von Anakin und schaute zu Jaina hin, die mit offenem Mund dastand, offensichtlich verblüfft von seiner Redegewandtheit. Hinter sich hörte er Anakin schniefen, und er wußte, daß die Tränenflut, die bis jetzt von diesen schrecklichen Schuldgefühlen zurückgehalten worden war, sich nun ergießen würde. Und auch ihm war nach Weinen zumute, etwas, das er nicht vor seinem Bruder tun wollte und sicher nicht vor seiner Schwester.
    Mit einem Nicken zu Jaina verließ er das

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