Das Erbe der Jedi-Ritter 01 - Die Abtrünnigen
endlich übereinstimmend, schossen darunter hindurch, kehrten den Schub um und führten einen vollendeten Looping aus, wobei sie gerade noch dem Asteroiden auswichen und seine Schwerkraft benutzten, ein bißchen Widerstand in ihren Flug zu bringen.
Sie hatten nun eine sichere Geschwindigkeit erreicht und fielen in einem relativ einfachen Bereich in einen glatten Rhythmus. Han warf einen Blick auf die Uhr, nur um zu sehen, ob Chewie und er hier endlich verschwinden konnten.
Die Stoppuhr lief nicht.
»Was soll das?« fragte er und schlug gegen das Instrument. Nichts.
Nun schaltete er sein Komm wieder ein. »Die Stoppuhr läuft nicht«, rief er. »Wie liegen wir in der Zeit?«
Seine Stimme erklang ein wenig verzerrt im Kontrollraum, und alle warfen einen Blick auf die Stoppuhr an der Wand. Drei Minuten, dreiunddreißig Sekunden – sie näherten sich rasch einem neuen Rekord für Zweisitzer.
»Drei dreiunddreißig – ihr habt sie schon fast geschlagen«, rief Lando und fügte rasch hinzu: »Aber all deine drei Kinder liegen noch weit vor dir«, nur um die beiden weiter anzustacheln.
»Welche Zeit haben wir erreicht?« erklang Hans Stimme abermals, diesmal noch verzerrter.
»Er hat dich nicht gehört«, stellte Luke fest, und das Lächeln verging ihnen rasch angesichts von Landos plötzlich ernster Miene. Die Techniker in den Kontrollkapseln bückten sich konzentriert über ihre Instrumente, und einige von ihnen öffneten Kommunikationskanäle zur ›Schildkappe I‹.
»Drei siebenundvierzig«, rief Lando laut.
»…Zeit?« fragte Han abermals, der offenbar kein Wort gehört hatte.
»Nur ein Kommunikationsproblem«, versicherte Lando den anderen.
»Mehr als das«, erklang ein Ruf von einem der Techniker. »Die ›Schildkappe‹ hat alle Signale verloren.«
»Kein Signal mehr?« fragte Lando.
»Nichts«, bestätigte der Mann.
»Was hat das zu bedeuten?« fragte Leia und packte Landos Ellbogen.
»Es bedeutet, daß sie taub sind«, antwortete Lando ernst. »Und daß sie keine Schilde mehr haben.«
Alle im Kontrollraum rissen entsetzt die Augen auf, als sie begriffen, was das bedeutete. Luke rannte nach draußen.
Han und Chewie saßen nun ruhiger in ihrem TIE-Bomber und bewegten sich lässig durch einen weiteren, relativ freien Bereich des Asteroidengürtels, vertrauten darauf, nicht mehr in Gefahr zu sein, und begannen sogar zu verstehen, wie sie die Systeme zu ihrem Vorteil nutzen konnten.
Hätten diese Systeme denn funktioniert.
»An dem da vorbei«, meinte Han und zeigte auf einen großen, abgerundeten Felsen rechts. Dann wies er mit dem Arm schräg nach links, wo sie durch einen weiteren näher kommenden Cluster schlüpfen konnten.
Chewie tat wie befohlen, zog den TIE-Bomber auf den Asteroiden rechts zu, wobei er ihn nur knapp streifen und die Schilde als eine Art Repulsor benutzen wollte.
Tatsächlich kamen sie an dem Asteroiden vorbei, aber sie streiften ihn mit dem rechten Solarflügel, und die Schilde zeigten keine Wirkung. Der TIE-Bomber prallte ab und begann sich zu drehen. Han und Chewie starrten beide erschrocken nach draußen, um sich vom Schaden zu überzeugen… der halbe Solarflügel war abgerissen, der Flügelträger verbogen.
Sie griffen nach den Steuerknüppeln und rangen darum, das Schiff wieder in ihre Gewalt zu bringen, traten hektisch die Pedale. In dem Durcheinander löste sich einer von Hans Gurten; er fiel vorwärts über die Kontrollkonsole und riß damit das Schiff in eine Diagonalbewegung.
Chewie reagierte rasch, schaltete Hans Konsole aus, übernahm unter lautem Röhren das Schiff vollständig, während Han auf ihn einschrie, und strengte sich an, die Trudelbewegung aufzufangen.
»Keine Schilde, Chewie! Keine Schilde!« kreischte Han.
Vor ihnen füllte ein riesiger Asteroid das gesamte Blickfeld.
»Runter! Runter! Runter!« schrie Lando, der das Spektakel beobachtete, und nun setzte der TIE-Bomber auch zum Sturzflug an, und dann…
Nichts.
»Das Signal ist weg!« rief einer der Techniker.
»Die ›Schildkappe‹ hat sie auch nicht mehr«, fügte ein weiterer hinzu.
Auf dem rechteckigen Schirm war plötzlich ein TIE-Jäger zusehen, der mit vollem Schub startete.
»Finde sie!« flüsterte Leia. Diese Worte waren an ihren Bruder Luke, den Piloten des TIE-Jägers, gerichtet, der sich nun bald in den Gürtel einfädeln würde.
13
MINUS DREIZEHN
Sie kreuzten lässig durch die Finsternis, die seltsam zusammengestückelte Staffel, die Kyp Durron als die
Weitere Kostenlose Bücher