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Das Erbe der Jedi-Ritter 02 - Die schwarze Flut

Das Erbe der Jedi-Ritter 02 - Die schwarze Flut

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 02 - Die schwarze Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stackpole
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weiß. Und vor allem aus diesem Grund habe ich Sie alle hierher gerufen.« Luke bemerkte ein selbstgefälliges Grinsen, das an Corrans Mundwinkeln zupfte. »Und ich weiß auch, dass die Abberufung hierher jeden Einzelnen wissen lässt, wer die Verantwortung trägt. Ich bin vielleicht nicht auf Corellia aufgewachsen, wo diese Dinge jedermann im Blut liegen, aber ich bin mir dieser Wirkung bewusst.«
    »Gut. Dann wissen Sie auch, dass Kyp als Letzter hier eingetroffen ist, weil er sich damit als Ihr hartnäckigster Widersacher ausweisen wollte.«
    »Ja, das ist mir nicht entgangen.« Luke wandte sich von dem kleinen Waldstück ab und deutete auf den Großen Tempel. »Wollen wir?«
    Corran nickte und marschierte los. Luke holte nach ein paar Schritten auf. Er betrachtete Corran einen Moment lang und lächelte dann. Als Corran zum ersten Mal an die Akademie gekommen war, hatte er sich zum Jedi ausbilden lassen wollen, um seine Frau Mirax Terrik befreien zu können. Er hatte sich eigensinnig und arrogant aufgeführt – ganz so, wie Luke es von einem Sternjägerpiloten und Gesetzeshüter erwartet hatte. Und von einem Corellianer. Doch während er allmählich lernte, was es bedeutete, ein Jedi zu sein, war er reifer geworden und hatte sich verändert. Obwohl es erst sechs Jahre her war, dass Corran sich nach dem Friedensschluss mit dem Imperium dazu durchgerungen hatte, seinen Abschied von den Renegaten zu nehmen und ein ganzer Jedi zu werden, hatte er die Philosophie des Ordens und deren Anforderungen voll in sein Leben integriert.
    So seltsam es schien, aber während Corran seine Überheblichkeit ablegte, hatten sich Kyp und andere auf gefährliche Weise von ihrem Stolz in die Irre führen lassen. Doch Luke wusste nur zu gut, wie so etwas geschehen konnte. Für jemanden, der stark in der Macht war, stellte sich die Beschaffenheit des Lebens und der Wirklichkeit wesentlich klarer dar. Möglichkeiten, die andere gar nicht wahrnahmen oder ausloten konnten, lagen in schmerzlicher Deutlichkeit vor ihnen. Während Luke und andere Jedi-Ritter, wann immer sie ein Problem lösten, darauf achteten, ihre Handlungsweise und ihre Beweggründe darzulegen, zogen Kyp und seine Anhänger in dem Bewusstsein, die beste Lösung für jedes anstehende Problem parat zu haben, lieber einfach los und handelten.
    Luke hegte gar keinen Zweifel daran, dass die Jedi in den meisten Situationen wahrhaftig stets die beste Lösung fanden, doch mitunter mochten die Folgen dieser Lösung für andere nur schwer verständlich sein. Schließlich mussten andere mit den Folgen leben und nicht die Jedi, die sie herbeiführten, daher waren Ressentiments gegen eigenmächtig handelnde Jedi kaum zu vermeiden.
    Der Jedi-Meister streckte die linke Hand aus und legte sie Corran auf die Schulter. »Bevor wir uns der Versammlung stellen, möchte ich Ihnen noch dafür danken, dass Sie eingesprungen sind und hier aushelfen, seit Mara krank geworden ist.«
    »Ist mir ein Vergnügen. Ich werde Valin und Jysella sehen. Sie hat mehr Zeit hier an der Akademie zugebracht als mit ihrer Mutter und mir. Ich möchte die Bindungen aufrechterhalten.«
    Luke drückte Corrans Schulter. »In der alten Zeit wurden alle potenziellen Jedi ihren Familien schon als Kinder weggenommen und ausgebildet. Ich kann mir allerdings nicht denken, dass das damals einfacher war. Es gibt noch so viel, das wir nicht wissen…«
    »Sicher, aber wir dürfen dem Gedanken keinen Raum geben, dass das, was Sie hier geschaffen haben, falsch ist oder schlecht oder dass der alte Rat nicht damit einverstanden wäre. Immerhin haben Obi-Wan und Yoda Sie damals aufgenommen. Einen älteren Jedi auszubilden ist nicht unmöglich, nur schwieriger.« Corran warf seinem Meister einen Seitenblick zu. »Und trotz unserer früheren Differenzen über die richtige Ausbildung glaube ich doch, dass Sie hier großartige Arbeit geleistet haben. Wir haben hundert Jedi, die die Galaxis durchstreifen, und jedes Jahr kommen neue hinzu. Das ist schon eine Leistung.«
    »Das wird sich erst erweisen, wenn man uns weitermachen lässt.« Luke folgte Corran in den Turbolift. »Leias Bericht über die Stimmung auf Coruscant war nicht sehr erfreulich. Ich war selbst erst vor kurzem dort, und der Senat war wegen Rhommamool ausgesprochen verärgert. Jetzt ist vielleicht nicht der beste Zeitpunkt, die Gründung eines neuen Jedi-Rats vorzuschlagen.«
    »Die Karten sind ausgeteilt. Wir müssen das Spiel beginnen und hoffen, dass sich das Blatt

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