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Das Erbe der Jedi-Ritter 02 - Die schwarze Flut

Das Erbe der Jedi-Ritter 02 - Die schwarze Flut

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 02 - Die schwarze Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stackpole
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eindeutig kein Interesse am Wohl der Galaxis.«
    »Aber wir schon, wie?« Streen fixierte den jüngeren Jedi mit einem strengen Blick. »Das ist es doch, was du sagen willst, oder?«
    »Was er sagen will, Streen, ist, dass jedes Mal, wenn der Jedi-Orden geschwächt wurde, eine Katastrophe für die Galaxis die Folge war.« Kyp deutete auf Luke. »Wenn man uns schon für unsere Handlungsweise tadeln wird, dann will ich lieber dafür getadelt werden, dass ich dieses Problem entschlossen anpacke, und nicht dafür, dass ich ängstlich die weitere Entwicklung abwarte.«
    Luke schloss einen Moment lang die Augen und betrachtete die Gefahr, die in Kyps Bemerkung lag, von allen Seiten. Die Jedi-Ritter waren immer als die Verteidiger des Friedens angesehen worden, Kyp jedoch stachelte sie zu offensiven Aktionen und zu unbesonnenen Präventivschlägen auf. Er hatte seine Staffel Ein Dutzend und zwei Rächer genannt und nicht etwa Verteidiger oder dergleichen. Und jetzt sprach er davon, das Problem anzupacken.
    Das mag für manche nur Wortklauberei sein, aber die Worte, die er verwendet, um seine Vorstellungen auszudrücken und sie anderen mitzuteilen, zeigen mir, wie sehr er schon auf der Kippe steht.
    Diese Nähe zum Abgrund überraschte Luke keineswegs, da er diese Entwicklung bei Kyp bereits seit Jahren kommen sah. Er war noch ein Schüler gewesen, als er unter den Einfluss eines verstorbenen Sith-Lords geriet. Er stahl eine Superwaffe, zerstörte den Planeten Carida und tötete Milliarden. Danach hatte er unermüdlich daran gearbeitet, seine Untaten zu sühnen, doch seine Unternehmungen waren im Lauf der Zeit immer verwickelter und durchsichtiger geworden, damit immer mehr Leute erkannten, dass er Wiedergutmachung leistete. Die Invasion muss ihm wie ein großer Kreuzzug vorkommen, der ihm die Anerkennung selbst seiner strengsten Kritiker einbringen wird.
    Luke öffnete die Augen und machte einen Schritt auf die Jedi zu, die sich vor ihm versammelt hatten. »Es ist noch nicht an der Zeit, von einem Angriff auf die Yuuzhan Vong zu sprechen. Jacen hat Recht, wir können nicht allein gegen sie antreten. Es ist jetzt unsere Aufgabe, uns auf das Schlimmste vorzubereiten und so viel über die Yuuzhan Vong in Erfahrung zu bringen, wie wir können. Wir müssen uns verlässliche und nützliche Daten beschaffen, mit denen die Neue Republik ihre Verteidigung oder eine Offensive planen kann. Unsere Rolle ist die von Wächtern, und unsere besonderen Fähigkeiten erlauben uns, diese Bedrohung auszukundschaften. Wenn wir erst mal Informationen über die Yuuzhan Vong haben, können wir darüber nachdenken, was wir unternehmen wollen.«
    Er ließ den Blick über die vor ihm aufgereihten Jedi schweifen: männliche, weibliche, menschliche und nichtmenschliche. »In den kommenden Wochen werde ich Ihnen allen bestimmte Aufgaben zuweisen. Ich werde Sie Gefahren aussetzen, deren Charakter ich mir nicht einmal annähernd vorzustellen vermag. Ich hoffe, dass Sie alle unverletzt zurückkehren, aber ich weiß, das wird nicht geschehen. Während die Außenwelt sich über uns uneins sein mag, können wir es uns nicht leisten, uns untereinander uneins zu sein. Wenn wir nicht zusammenhalten, werden wir in alle Winde zerstreut, und mit uns wird auch die Galaxis untergehen.«

4
     
    Leia wandte sich von ihrem Gepäck ab und warf einen Blick zur Tür der Zimmerflucht, als C-3POs öffnete und Elegos A’Kla kündigte. Der Caamasi hatte einen goldenen Umhang über seine Schultern gebreitet. Die feinen Purpurfäden darin ahmten die Streifen in seinem Gesicht und an den Schultern nach. Er schenkte ihr ein knappes Lächeln und schlug mit einer Geste C-3POs Anerbieten aus, ihm den Umhang abzunehmen.
    Leia seufzte. »Ich dachte, ich wäre um diese Zeit längst bereit, dabei bin ich gerade erst mit dem Packen fertig geworden. Ich habe keine Ahnung, wann ich wieder hier sein werde, da wollte ich einfach ein paar Sachen mitnehmen.«
    »Bitte, lassen Sie sich Zeit.« Elegos zuckte die Achseln. »Wenn meine Verpflichtungen als Senator nicht wären, hätten wir schon vor einer Woche von hier abreisen können.«
    Leia winkte ihn in den zentralen Raum der zweistöckigen Zimmerflucht, und der Caamasi ließ sich in einem der Sessel aus Nerfleder nieder, die schräg vor dem großen Panoramafenster standen, von dem aus man die Stadtlandschaft von Coruscant überblickte. Ein Flur auf der Südseite führte in ihr Arbeitszimmer, das früher einmal das Kinderzimmer für ihre

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