Das Erbe der Jedi-Ritter 02 - Die schwarze Flut
seine Fähigkeiten als Pilot und seine Begabung für die Macht.
»Wie Sie wünschen, Meister.« Kyps tiefe Stimme füllte die Versammlungshalle. »Meine Rächer und ich gerieten in einen Hinterhalt dieser Yuuzhan Vong. Sie benutzen lebende Raumschiffe, die aus etwas gemacht sind, das an Korallen erinnert. Diese Schiffe können die Schilde von X-Flüglern kollabieren oder Laserblitze einfach in einem kleinen Schwarzen Loch verschwinden lassen. Wir können sie umbringen, aber das ist nicht leicht. Sie haben meine Rächer ausgelöscht und Miko gefangen genommen und später getötet. Ich selbst bin nur mit knapper Not heil davongekommen.«
»Was war die wichtigste Beobachtung, die Sie bei Ihrer Begegnung mit den Yuuzhan Vong gemacht haben?«
Der jüngere Mann zog die Stirn kraus. »Ich verstehe die Frage nicht.«
»Sie sagten, die Yuuzhan Vong hätten Ihnen eine Falle gestellt. Wie kann es sein, dass ein Jedi-Ritter in einen Hinterhalt gerät?«
»Sie waren wie Steine in ihren Jägern – wie Splitter von Asteroiden genau genommen…« Kyps Stimme verebbte, und sein Gesicht verschloss sich. »Ich habe auf ihrer Seite keine feindliche Absicht registriert. Ich konnte sie nicht einmal in der Macht spüren.«
Auf sein Eingeständnis erhob sich in der Halle ein allgemeines Gemurmel. Luke unternahm nichts und ließ, bevor er sprach, die allgemeine Überraschung und Besorgnis an die Stelle des Gefühls einer bevorstehenden Konfrontation treten. »Genauso ist es. Ich hatte selbst eine Begegnung mit den Yuuzhan Vong, und auch ich habe sie nicht in der Macht spüren können. Sie scheinen nicht mit ihr in Verbindung zu stehen oder sich irgendwie gegen sie zu wappnen.«
Der alte Bespin-Schürfer Streen runzelte die Stirn. »Wenn sie nicht mit der Macht verbunden sind, wie können sie dann leben?«
»Das ist eine exzellente Frage, Streen, die ich Ihnen jedoch nicht beantworten kann. Ich weiß es einfach nicht.« Luke verschränkte die Arme vor der Brust. »Die Neue Republik ist der Auffassung, dass die Gefahr durch die Yuuzhan Vong gebannt wurde, ich glaube jedoch, dass sie aus einer anderen Galaxis gekommen sind, und deshalb war alles, mit dem wir es bisher zu tun hatten, nur ein bitterer Vorgeschmack. Sie werden weiter in unsere Galaxis eindringen.«
Kyp schnaubte. »Wieder einmal verschließt sich die Neue Republik einer Bedrohung und überlässt es uns, damit fertig zu werden.«
Corran kniff die Augen zusammen. »Aber dies ist möglicherweise eine Bedrohung, mit der wir ohne die Hilfe der Neuen Republik nicht fertig werden können. Wenn wir sagen, wir können das Problem lösen, und die Senatoren haben Recht und es gibt gar kein Problem, dann stehen wir wie Narren da. Wenn das Problem aber tatsächlich existiert und wir versagen, könnte das den Untergang des Ordens besiegeln.«
»Wir werden nicht versagen.« Kyp sah sich um und sah zahlreiche Köpfe seinem Einwurf zustimmend nicken. »Mit der Macht auf unserer Seite und unseren Lichtschwertern als Werkzeug werden wir die Yuuzhan Vong schon vernichten.«
Jacen Solo trat vor und kam über den Teppich nach vorne. »Hören Sie sich nur mal selbst zu, Kyp, und denken Sie über Ihre Worte nach. Die Yuuzhan Vong sind gegen die speziellen Sinne gefeit, von denen wir abhängen. Sie besitzen Panzerhüllen und Waffen, gegen die ein Lichtschwert nicht so ohne weiteres etwas ausrichten kann, und sie sind gut ausgebildete Krieger. Was aber noch wichtiger ist: Wenn Meister Skywalkers Überlegungen richtig sind, dann werden sie in Scharen über uns herfallen, die ausreichen, um eine ganze Galaxis zu erobern. Selbst wenn jeder von uns gegen tausend von ihnen antritt, werden wir nicht genug sein.«
Kyp hob ruckartig den Kopf. »Was also schlägst du vor, Jacen?«
Bevor sein Neffe darauf antworten konnte, hob Luke eine Hand, um die Diskussion zu unterbrechen. »Unsere Situation ist folgende: Wir haben es mit einem Gegner zu tun, der dazu in der Lage ist, uns in unbekannter Zahl, an einem unbekannten Ort und aus einem unbekannten Grund an unserer schwächsten Stelle anzugreifen, und mit einer galaktischen Regierung, die beschlossen hat, nichts dagegen zu unternehmen. Zudem traut uns diese Regierung nicht über den Weg. Ich denke, ganz gleich, was bei alledem herauskommt, werden wir eine Menge Tadel auf uns ziehen.«
»Ein weiterer Grund, warum wir uns um die Meinung der Regierung nicht kümmern sollten.« Wurth Skidder schob die Daumen hinter den Gürtel. »Die Regierung hat
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