Das Erbe der Jedi-Ritter 02 - Die schwarze Flut
bemerkenswerter war, da der Imperator ihre Vitalität zu unterdrücken versucht hatte, als sie sich noch in seinen Diensten befand.
Die Krankheit, die sie sich zugezogen hatte, kostete sie einen Teil ihrer Kraft, doch ihre Zähigkeit hielt ihr Leiden unter Kontrolle. Er spürte, wie die Macht sie durchflutete, die angerichteten Schäden unentwegt reparierte und das Übel in Schach hielt. Während die erste Begegnung mit den Yuuzhan Vong sie abgelenkt und der Krankheit erlaubt hatte, sich weiter auszubreiten, hatte sie sich seither deutlich erholt.
Sie ist noch nicht ganz wiederhergestellt, aber sie wird immer kräftiger. Luke schenkte ihr ein Lächeln. »Ich würde sagen, es geht dir sehr gut, meine Liebe.«
Mara setzte sich auf, streckte die Hand aus und streichelte Lukes Wange. »Es geht mir besser, aber noch nicht gut genug.«
»Lass dir Zeit, Mara.« Er drückte einen Kuss auf ihr Handgelenk. »Die Ungeduld ist die Handlangerin der Verzweiflung.«
»Und Verzweiflung führt auf die Dunkle Seite.« Mara nickte andeutungsweise. »Ich habe verstanden, Meister Skywalker.«
Luke schüttelte den Kopf. »Du weißt, was ich damit sagen will.«
»Ja, ich weiß, Luke, und ich weiß auch, weshalb du mich auf diese Weise ermahnst. Einfühlungsvermögen und Vorsicht zählen zu deinen liebenswerteren Eigenschaften.« Sie legte sich wieder zurück, zog jedoch die Knie an, um Luke mehr Platz zu lassen.
Luke legte das Kinn auf ihr rechtes Knie. »Du hast doch nichts dagegen, wenn Anakin dich nach Dantooine begleitet?«
Sie schüttelte den Kopf. »Aber ich kann allein reisen, falls du ihn an anderer Stelle brauchst.«
»Wenn du ihn nicht bei dir haben willst, finde ich auch eine andere Aufgabe für ihn.« Der Jedi-Meister küsste ihre Kniescheibe. »Ich will dich nicht mit etwas belasten, das eigentlich mein Problem ist.«
»Luke!« Maras Stimme wurde lauter und gewann ein wenig an Schärfe. »Als wir geheiratet haben, wurden deine Probleme zu meinen.«
»Ja, aber Anakin gehört zu meiner Familie, und so wie du aufgewachsen bist, hattest du niemals die Möglichkeit…«
Mara schoss einen düsteren Blick aus ihren grünen Augen auf ihn ab. »Würdest du gefälligst noch mal über das nachdenken, was du gerade gesagt hast, Einzelkind Skywalker?«
Luke lachte einen Augenblick lang still in sich hinein. »Ich hab’s kapiert.«
»Dann kapier auch noch das hier: Als ich mich bereit erklärte, dich zu heiraten, wusste ich, worauf ich mich einlassen würde. Wir sind übereingekommen, alles im Leben zu teilen, und das bedeutet, dass wir uns darauf geeinigt haben, unsere Probleme ebenso zu teilen wie unsere Freuden.« Mara schloss einen Moment die Augen. »Ich kann Anakin gut leiden. Und ich kann nachfühlen, was er zurzeit durchmacht.« Dann öffnete sie die Augen wieder. »Er fühlt sich verantwortlich für Chewbaccas Tod. Es gab mal eine Zeit, da fühlte ich mich für den Tod des Imperators verantwortlich. Wir haben also beide jemanden verloren, der Teil unserer Lebensgrundlage war. Wenn ich ihm da durchhelfen kann, nun, dann muss er, um einen Ausweg aus seinem Dilemma zu finden, vielleicht nicht durchmachen, was ich durchgemacht habe.«
Sie hob den Blick zu Luke. »Aber mir ist natürlich klar, dass er nicht gerade begeistert ist, eine kranke alte Frau am Hals zu haben, die zu einer Kur auf einem rückständigen Planeten aufbricht.«
»Eigentlich hat er diesen Auftrag sehr bereitwillig angenommen. Ich habe ihm erklärt, dass ich dich seiner Obhut anvertraue, und er hat diese Verpflichtung angenommen. Er hat sich sehr darum bemüht, all die Dinge zu besorgen, die du auf Dantooine brauchen wirst.«
Maras Augen blitzten. »Ich habe die Besorgnis gespürt, Luke. Was ist los?«
»Ich muss mich eindeutig um mehr Selbstkontrolle bemühen.« Er seufzte. »Du kennst die Sternkarten, Mara. Dantooine liegt ziemlich weit draußen im Rand. Der Planet könnte durchaus in der Einfallschneise der Yuuzhan Vong liegen – wenn es so etwas überhaupt gibt. Dich und Anakin mutterseelenallein dorthin zu schicken…«
»… ist vermutlich die beste Gelegenheit, die du hast, um ein paar Nachforschungen über den Umfang der Invasion anzustellen.« Mara wich zurück, setzte sich auf und steckte ein paar Kissen hinter ihren Rücken. »Wir haben uns doch bereits darüber unterhalten, dass die Übergriffe, mit denen wir es bisher zu tun hatten, ausgewiesen unmilitärisch waren. Es gab keine Aufklärung unserer Kräfte, keine Einrichtung
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