Das Erbe der Jedi-Ritter 02 - Die schwarze Flut
vorgeschobener Stützpunkte, nichts von den Dingen, mit denen wir bei einer Invasion rechnen würden. Der Gegner wird in Zukunft vorsichtiger zu Werk gehen, da er weiß, dass wir alarmiert sind.«
»Ich kann deiner Logik nicht widersprechen, aber die Vorstellung, dich an der Front zu wissen, gefällt mir trotzdem nicht.«
»Aber Dantooine ist kein echtes militärisches Ziel. Deshalb haben die Rebellen den Planeten damals ja auch als Basis auserkoren und später wieder geräumt. Und deshalb hat Tarkin ihn auch nicht mit dem Todesstern vernichtet.«
Luke zuckte unbehaglich die Achseln. »Das setzt voraus, dass die Vorstellung der Yuuzhan Vong von einem geeigneten Ziel dieselbe ist wie deine. Du weißt doch, was sie auf Belkadan gemacht haben. Vielleicht sind ihre Auswahlkriterien andere als unsere.«
»Ein weiterer Grund, warum wir Leute da draußen haben sollten, die das ganze Gebiet auskundschaften. Damit wir ihnen auf die Schliche kommen.«
Der Jedi-Meister schüttelte den Kopf. »Es besteht praktisch keine Aussicht, meine Besorgnis in die Überzeugung zu verwandeln, dass du mit Anakin nach Dantooine fliegen solltest, nicht wahr?«
»Das liegt nur daran, dass ich dich so gut kenne, mein Lieber.« Mara krümmte einen Finger und lockte ihn näher zu sich heran.
Luke streckte sich auf dem Bett aus und stützte den Oberkörper auf die Ellbogen. »Du kennst mich besser, als ich mich selber kenne, Mara.«
»Aber nicht so gut, wie ich dich kennen werde, wenn wir mal alt und grau sind.« Sie beugte sich vor und küsste ihn auf die Stirn. »Ich weiß, dass deine Sorge um mich und um all die übrigen Jedi, die jetzt losziehen, lediglich ein Automatismus ist, der dich davon abhält, an die Gefahren zu denken, denen du dich stellen wirst. Schließlich werden wir anderen alle zu Welten reisen, auf denen die Yuuzhan Vong sitzen könnten, während du zu einem Planeten fliegst, von dem wir längst wissen, dass sie dort waren. Und wir haben keinen Hinweis darauf, was du auf Belkadan vorfinden wirst.«
»Ich will dort gar nichts anderes finden als ein Heilmittel für dich. Du sagtest einmal, du hättest eine Verbindung zwischen der Seuche dort und deiner Krankheit gespürt. Wenn ich etwas aufspüren kann, das dir eine größere Hilfe sein wird…«
Sie drückte einen Finger auf seine Lippen. »Das wirst du, Luke. Nach allem, was wir zusammen erlebt haben, werde ich schon nicht an irgendeinem Schüttelfrost sterben. Wenn die Heilung von Belkadan kommt, gut, aber wenn wir woanders danach suchen müssen, ist das ebenso gut. Das Wichtigste ist doch, mit Sicherheit herauszufinden, ob meine Erkrankung etwas mit den Yuuzhan Vong zu tun hat. Und wenn das so ist, werden die Yuuzhan Vong, sobald ich wieder gesund bin, dafür bezahlen.«
Luke hob das Gesicht und küsste sie auf den Mund. »Als wir beide noch auf, äh, unterschiedlichen Seiten standen, jagte mir diese Einstellung stets ein wenig Angst vor unserer unvermeidlichen Begegnung im Kampf ein. Jetzt tun mir die Yuuzhan Vong last ein wenig Leid.«
»Das haben sie sich selbst zuzuschreiben. Niemand hat sie eingeladen, hier aufzukreuzen.« Mara erwiderte seinen Kuss lang und leidenschaftlich. »Mach dir um mich keine Sorgen, Luke. Gib lieber auf dich und Jacen Acht. Anakin und ich kommen schon klar.«
Er nickte. »Das weiß ich.« Er küsste sie wieder. »Aber ich werde dich furchtbar vermissen.«
Mara fuhr ihm mit gespreizten Fingern durchs Haar. »Und ich werde dich auch vermissen, mein Ehemann. Aber auch dass wir uns von Zeit zu Zeit trennen müssen, gehört zu den Dingen, mit denen ich mich abgefunden habe, als ich deine Frau wurde. Wir trennen uns jetzt nur, damit wir später für immer zusammen sein können. Das ist zwar nicht der beste Tauschhandel im Leben, aber auch nicht der schlechteste. Und hier und jetzt, mein Ehemann, bin ich mehr als froh, mich auf diesen Handel einlassen zu können.«
8
Nachdem sein X-Flügler die obere Startrampe des bothanischen Angriffskreuzers Ralroost verlassen hatte, zog Gavin Darklighter an seinem Steuerknüppel und ließ den Jäger nach steuerbord ausscheren, um zusehen zu können, wie der Rest der Staffel auftauchte. Der Bothan-Angriffskreuzer war eine der jüngsten Ergänzungen der Flotte der Neuen Republik. Das Schiff, das ein wenig schmaler als ein Sternzerstörer der Sieges-Klasse war und eine schlankere und weniger spitz zulaufende Linienführung besaß, verfügte über zwanzig Prozent mehr Feuerkraft als die Schiffe der
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