Das Erbe der Jedi-Ritter 03 - Das Verderben
Lamfada-Klasse gut überblicken. Sie hatte sich zuvor gemeinsam mit Anni Capstan aufgemacht, um den Raumer auszukundschaften, dann hatte eine Fähre der Restwelten das Schiff eingefangen und an einen Punkt befördert, an dem es von den Traktorstrahlen der Schimäre übernommen und an Bord gezogen werden konnte.
Jaina hatte die Fähre bereits beim ersten Anflug als das erkannt, was sie war. Allerdings nicht ohne Schwierigkeiten, da die Landestützen ausgefahren und die Tragflächen angelegt waren. Und weil Raumfähren dieser Art normalerweise nicht in diesem Zustand unterwegs waren, wirkte der im All treibende Raumer irgendwie fehl am Platz.
Dieser Eindruck wurde noch durch den Umstand verstärkt, dass die Fähre von zahllosen Gewächsen überwuchert war. Als Jaina nahe genug heranflog, um visuellen Kontakt aufzunehmen und nach Möglichkeit auszumachen, ob ein Pilot an den Kontrollen saß, erinnerten sie die Gewächse an Algen und Kletten. Die krustigen Gebilde bedeckten den gesamten Rumpf der Fähre und wuchsen besonders dicht an den Umrissen der Landerampe, so dass sich Jaina fragte, wie das Bergungsteam sich wohl Zugang verschaffen wollte.
Nachdem die Raumfähre in den Hangar gezogen worden war, erhielten die X-Flügler den Befehl zur Landung. Kurz darauf drängten Techniker in biologischen Schutzanzügen Anni und Jaina aus dem Hangar. Anschließend wurden sie auf fremde Lebensformen getestet, für nicht kontaminiert erklärt und erhielten schließlich die Erlaubnis, im Bereitschaftsraum zu warten oder eine der Kombüsen aufzusuchen und etwas zu essen. Anni verschwand sofort, und Jaina war sich ziemlich sicher, dass sie irgendwo bei einer Sabacc-Partie die Mitspieler von ihrer auf den Restwelten gebräuchlichen Währung befreien wollte.
Jaina beschloss derweil zu bleiben und sich die Sache genauer anzusehen. Auf einer gemeinsamen Reise, die sie vor ihrem Eintritt in die Staffel mit ihm, ihrer Mutter und Danni angetreten hatte, hatte sie Elegos näher kennen gelernt. Die stille Gelassenheit, die ihm eigen war, setzte sie in Erstaunen. Dabei schien es weniger so zu sein, dass er der Außenwelt keine Beachtung schenkte oder in der Lage war, seine Emotionen hinter kalter Logik zu verbergen, sondern vielmehr, als würde er jedes Problem genau betrachten, unverzüglich zu seinem Kern vordringen und sich damit auseinander setzen, anstatt sich von Nebensächlichkeiten ablenken zu lassen.
Während der Erkundung der Raumfähre im Weltraum hatte sie die sich ständig wiederholende Stimme von Elegos gehört, die ganz normal klang, sogar glücklich. Trotzdem hatte sie irgendwas daran beunruhigt. Sie hatte gehofft, Elegos hinter den Kontrollen zu entdecken oder ihn wenigstens an Bord der Fähre zu spüren, doch nichts dergleichen war geschehen. Natürlich hatte sie vor dem plötzlichen Erscheinen der Fähre nichts von Elegos’ Reise zu den Yuuzhan Vong gewusst und war sich daher einigermaßen sicher, dass das Entsetzen, das sie erfasst hatte, als sie davon erfuhr, ihre Wahrnehmung der Fähre zum Teil getrübt hatte.
»Sehr ungewöhnlich, was sie mit der Fähre angestellt haben.«
Sie drehte sich um, als Jag Fei den Bereitschaftsraum betrat. Er trug eine schwarze Fliegerkombination mit roten Streifen an den Ärmeln und Hosenbeinen und gab sich diesmal nicht so formell wie bei seinem Empfang. Aber lässig wirkte er auch nicht gerade. Wenn sie ihn betrachtete, hätte sie nicht glauben wollen, dass er Wedges Neffe war, wenn da nicht diese gewisse Ähnlichkeit in der Augen- und Nasenpartie gewesen wäre.
»Soweit ich weiß, ist so ziemlich alles, was die Yuuzhan Vong tun, ungewöhnlich.« Jaina verschränkte die Arme vor der Brust und wandte sich wieder dem Hangardeck zu. »Die scannen das Ding jetzt schon seit einer Stunde. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie noch viel herausfinden können, ohne das Schiff aufzubrechen.«
»Können sie sicher nicht. Aber darum geht es auch gar nicht.« Fei kam näher und stellte sich neben sie. Sein Spiegelbild war im Transparistahl des Sichtfensters gut zu erkennen. »Sie wissen nicht, was da drin ist. Daher sorgen sie dafür, dass man ihnen, falls es etwas Schädliches ist, später nicht vorwirft, es leichtsinnig herausgelassen zu haben.«
»Sie sagen das, als wäre es schlecht, vorsichtig zu sein.«
Er schüttelte den Kopf. »Sie wissen, dass sie nicht sicher sein können, was sich in dem Schiff befindet. Also können sie nichts weiter tun, als die Unsicherheit auf ein statistisch
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