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Das Erbe der Jedi-Ritter 03 - Das Verderben

Das Erbe der Jedi-Ritter 03 - Das Verderben

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 03 - Das Verderben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stackpole
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unbedeutendes Maß zu reduzieren. Dabei verschwenden sie allerdings Zeit. Wir sind im Krieg. Und das geht nicht ohne Risiken ab. Manchmal muss man, um zu gewinnen, einfach tun, was nötig ist.«
    Jaina drehte sich um und sah ihn an. »Sie sind nur zwei Jahre älter als ich, aber Sie reden, als wären Sie alt genug, um mein Vater zu sein.«
    Er nickte. »Verzeihen Sie. Ich habe Sie nach Ihren Leistungen beurteilt, nicht nach Ihrem Alter.«
    Sie blinzelte und spürte Zorn aufwallen. »Und was soll das wieder heißen?«
    Die Haut um Fels Augen spannte sich. »Sie sind eine Jedi. Und Sie sind eine überragende Pilotin in einer Elitestaffel. Jeder weiß, wie viel Entschlossenheit und welche besonderen Fähigkeiten dazu erforderlich sind. Ich habe den Fehler gemacht, zu viel bei Ihnen vorauszusetzen.«
    Jaina legte die Stirn in Falten. »Ich habe Ihre Daten im Sucher, aber noch kein Ziel im Fadenkreuz.«
    Jag Fei seufzte. »In der Gesellschaft der Chiss gibt es keine Adoleszenz. Chiss-Kinder werden früh erwachsen und übernehmen schnell die Pflichten von Erwachsenen. Und wer als Mensch bei Ihnen lebt, wird genauso erzogen wie sie. Vom Verstand her wusste ich, dass diese Dinge in der Neuen Republik anders sein würden, aber…«
    »Sie glauben, ich sei noch ein Kind?« Jaina starrte ihn frostig an. »Halten Sie mich für weich oder was?«
    Fei unterbrach den Augenkontakt, und sie bemerkte, dass eine Röte über seine Wangen kroch. Dann hob er eine Hand, um mögliche Kommentare ihrerseits zu unterbinden, und schüttelte den Kopf. Dabei fielen ein oder zwei Jahrzehnte von ihm ab, und zum ersten Mal erschien er Jaina als ein junger Mann ihres Alters.
    »Nicht weich, nein. Ganz und gar nicht. Sie besitzen Entschlusskraft und Mut, trotzdem fehlt Ihnen…«
    »Fehlt mir was?«
    Er runzelte die Stirn und warf einen Blick auf die Raumfähre. »Ihnen fehlt Unnachgiebigkeit.«
    Jaina verkniff es sich einzuwenden, dass sie sehr wohl unnachgiebig sei. Wenigstens unnachgiebig genug, um ihm in dieser Hinsicht in nichts nachzustehen. »Hm, nein, ich meine, manchmal schon. Aber unnachgiebig zu sein, fordert seinen Tribut.«
    »Ja, ohne Zweifel.« Er deutete auf zwei Männer, die das Hangardeck überquerten. Sie trugen Schutzanzüge, waren jedoch dank ihrer geöffneten Helme deutlich zu erkennen. »Mein, äh, Onkel… als er mich bei der Empfangszeremonie in den Arm nahm… wir hatten uns kaum eine Stunde vorher privat getroffen, er war überrascht, als er erfuhr, wer ich war, und schon kurz darauf… Wo ich herkomme, gibt es Männer, die ich noch nie lächeln gesehen habe. Und er war mitten in einer schwierigen Lage froh, mich zu sehen. Nicht weil er in mir einen Verbündeten sah, sondern weil ich der Sohn seiner Schwester bin. Und er hat mich sofort akzeptiert, obwohl der Weggang meiner Mutter aus der Neuen Republik ihn tief verletzt hat.«
    Jaina streckte eine Hand aus und legte sie Fei auf die Schulter.
    »So ist Wedge eben. Die meisten Leute sind so. Das Leben ist zu hart, um nicht alle Annehmlichkeiten zu begrüßen, die man darin haben kann. Es wäre bestimmt wunderbar für ihn, von seiner Schwester zu hören und davon, wie es ihr ergangen ist. Wie schlimm die Dinge auch stehen mögen, ein Scherz, ein Lächeln, ein aufmunterndes Schulterklopfen hilft die Anspannung zu lösen.«
    Fei reckte das Kinn, und Jaina konnte fühlen, wie sich in ihm Widerspruch regte. »Bei den Chiss wird erst dann gefeiert, wenn alles erledigt ist.«
    »Auch wenn es nie aufhört?«
    »So lange es nicht zu Ende ist, ist es falsch zu feiern.«
    »Nein, notwendig.« Sie sah ihn an, sein strenges Profil, die Entschlossenheit in seiner Miene, und spürte, dass sie eine Gänsehaut überlief. Dass er gut aussah, war unbestreitbar, und die von seinen fantastischen Fähigkeiten als Pilot gestützte Hochnäsigkeit hatte durchaus ihren Reiz. Sie bewunderte ihn dafür, wie er den Politikern der Neuen Republik – die sie wegen der Art und Weise, wie sie mit ihrer Mutter umgesprungen waren, fast alle verabscheute – die Stirn geboten hatte. Auf eine altmodische Art war sogar die imperiale Förmlichkeit ganz reizvoll.
    Ich frage mich, ob meine Mutter meinen Vater damals mit den gleichen Augen gesehen hat.
    In derselben Sekunde, als ihr dieser Gedanke kam, zog sie ihre Hand abrupt von Feis Schulter weg. Oh nein, ich werde mich nicht in einen Kerl verlieben, der meint, Unnachgiebigkeit sei der Normalzustand des Lebens. Das ist jetzt weder die Zeit noch der Ort, auch nur

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