Das Erbe der Jedi-Ritter 04 - Der Untergang
ehrlich. Aber mit der Operation hatte ich nichts zu tun.«
»Und mit der Operation auf Atzerri, Reck? Wo Roas Frau Lwyll während einer Aktion der Friedensbrigade draufgegangen ist.«
»Roas Frau?« Reck blinzelte, dann schüttelte er protestierend den Kopf. »Die Operation sollte eigentlich ganz anders ablaufen.«
Han starrte ihn mit stechendem Blick an. »Kannst du die Wahrheit dadurch leichter ertragen?«
Jetzt runzelte Reck die Stirn. »Jeder Mensch braucht irgendeine Arbeit.«
Han warf sich auf ihn, schaffte es jedoch nicht, die Hände um Recks Hals zu schließen, denn zuvor schlug ihn jemand nieder.
»Ich bin nicht sauer auf Leute, die ihr Mäntelchen nach dem Wind hängen, Reck«, sagte Han und blickte hoch, während er aufstand, »aber Zweitklassige kann ich nicht ausstehen. Du bist eine Schande für den Söldnerberuf.«
Reck lächelte daraufhin nur. Er zog sein Komlink hervor und drückte mit dem Daumen auf die Tasten. »Wir haben sie«, sagte er ins Mikrofon. »Es geht sofort zurück zum Schiff.«
»Wird wohl nicht ganz klappen«, antwortete eine brüchige Stimme. »Wir können nicht von der Luftschleuse ablegen. Alle Systeme, selbst Sublicht und Repulsoren, sind zusammengebrochen. Keine Reaktion von dem Dovin Basal. Es ist, als wäre das Ding komplett ausgefallen.«
Reck fuhr zu dem dünnen Kerl mit dem Demaskierer herum, der ihn entgeistert anstarrte.
»Hast du versucht, mit dem Yuuzhan-Vong-Schiff Kontakt aufzunehmen?«, sagte er ins Komlink.
»Die antworten nicht.«
Reck fluchte. »Also gut«, sagte er kurz darauf. »Ich bringe sie zu meinem Shuttle.«
Der Mann am anderen Ende der Verbindung lachte. »Hier draußen ist die Hölle los, Reck. Du darfst dich schon glücklich schätzen, wenn er dir gelingt, die Startrampe zu verlassen, ohne zerstört zu werden.«
»Sind die Waffen betriebsbereit?«
»Ja, sind sie.«
»Dann schießt du eben den Weg für mich frei. Die Neue Republik wird sich mir nicht in den Weg stellen, solange die Entscheidung über das Leben mehrerer tausend Geiseln in meinen Händen liegt. Nachdem ich mich zum Yuuzhan-Vong-Schiff durchgeschlagen habe, werde ich den Rest von Euch holen lassen.«
Reck schaltete das Komlink aus. Er öffnete gerade den Mund und wollte etwas sagen, da traf ein weiterer Trupp der Friedensbrigade ein und lief hastig in Richtung Andockbucht. Von ihnen gestützt wurde ein verwundeter Rodianer. Das konnte nur Capo sein.
»Ihr solltet doch auf der Brücke sein«, brüllte Reck.
»Dies ist deine Operation, Reck«, antwortete der Größte von ihnen. »Wenn du hier bleiben und Flüchtlinge ins Vakuum werfen willst, bitte sehr. Wir wollen hier nur weg.«
Der Mann, der Han und Droma entdeckt hatte, legte sein Disruptor-Gewehr an, aber Reck hielt ihn zurück.
»Hör auf. Streit untereinander bringt uns jetzt auch nicht weiter. Wir ziehen uns in die Shuttles zurück und fliegen zum Yuuzhan-Vong-Schiff rüber.«
Han grinste. »Die sprichwörtliche Fliege in der Suppe, was, Reck?«
Reck wies zwei der Männer mit einer Geste an, sich um Vergere zu kümmern, dann wandte er sich an Han. »Weißt du, diese Sternjäger bereiten mir viel weniger Kopfzerbrechen als du.«
Er zog den Blaster und befahl Han, zur nächsten Transferröhre zu gehen. Droma ging schweigend neben Han her. Han wich bis zum Rand der Röhre zurück, dann hielt er die Hand hinein.
»Nicht gerade viel Wind«, sagte er.
Reck grinste. »Du warst schon immer ein witziges Kerlchen, Han.«
Der zuckte mit den Schultern. »Na, ja, es heißt immer, eine gute Pointe wäre die beste Rache – wer zuletzt lacht…«
Darüber dachte Reck nach. »Wenn wir uns unter anderen Umständen begegnet wären, könnten wir jetzt gemeinsam ein eiskaltes Gizer trinken. Leider kann ich es nicht riskieren, dass du uns nachschnüffelst oder deinen Freunden von der Neuen Republik Bescheid sagst. Du hast immer ein bisschen zu viel Glück gehabt. Immer.«
»Scheint, als würde sich das ausgerechnet jetzt ändern«, meinten Han und Droma unisono.
Reck blickte von einem zum anderen, dann lachte er kurz. »Ihr beide gebt echt ein hübsches Pärchen ab. Schade, dass ich euch voneinander trennen muss.« Er hob den Blaster. »Runter mit dir, Han. Nächster Halt: Unterster Frachtraum.«
Han schluckte. »Komm schon, Reck, das ist doch nicht notwendig. Um der guten alten Zeiten willen!«
»Oh, ich fürchte doch.« Erneut winkte er mit dem Blaster. »Sei kein Spielverderber. Zwing mich nicht, auf dich zu
Weitere Kostenlose Bücher