Das Erbe der Jedi-Ritter 04 - Der Untergang
Sternzerstörers Avenger gehangen; schließlich waren Lando und Nien Nunb mit dem Schiff gegen den zweiten Todesstern geflogen…
Maras Bereitschaft vor einigen Jahren, ihre geliebte Jades Feuer in eine Festung auf Nirauan stürzen zu lassen, war eine Entscheidung, die er niemals begreifen würde.
Bei seinem Gang um das Schiff bemerkte Han jetzt die eine oder andere Spur von Modifikationen, die er und andere vorgenommen hatten. In Shug Ninx’ »Raumdepot« in der corellianischen Sektion von Nar Shaddaa hatten Han und Chewie einen Vierlingslaser und Raketenwerfer am Bug eingebaut. Shug hatte mit einem Makroschweißgerät knapp hinter dem steuerbordseitigen Andockarm ein kleines Stück Panzerplatte von dem Sternzerstörer Liquidator angebracht.
Dank einer Gruppe illegaler Techniker, die im Korporationssektor arbeiteten, verfügte der Falke außerdem über verstärkte Deflektorschilde, Hochleistungs-Beschleunigungskompensatoren, übergroße Luken für die Korrekturtriebwerke und eine illegale Sensorphalanx. Damals hatte das Schiff die Ehre, gegen mehr Zulassungsvorschriften der Behörden des Korporationssektor zu verstoßen als jedes andere Schiff seiner Klasse.
Bei ihrem Aufenthalt auf Kashyyyk während der Yevethan-Krise hatte Jowdrrl vier transparente, optische Wandlertafeln eingebaut, um die Sichtfähigkeit nach hinten und vorn zu verbessern.
In letzter Zeit, als die verbliebenen Überreste des Imperiums langsam verschwanden – und zwar nicht durch Hans Schuld –, war der Falke zu einem freundlicheren, friedlicheren Schiff geworden. Eine Routinewartung bei einem wohlmeinenden, doch stümperhaften Bootsbauer auf Coruscant hatte fast zu einer kompletten Wiederherstellung des ursprünglichen Zustands geführt. Kabel waren verlötet worden, mechanische Teile stoßsicher befestigt und elektrische Anlagen geerdet und abgesichert worden. Ein Verstärker von Sienar Systems war an die Triebwerksmatrix gekoppelt worden, ein Mark 7 an die Traktorstrahlanlage, ein Motivator der 401-Serie an den Hyperantrieb. Sensorlinsen waren ersetzt worden, Dellen ausgebeult, die Frachträume neu mit Teppich ausgelegt worden… Han hätte beinahe durchgedreht.
Ihm gefielen all die Kratzer und Narben an dem Schiffsrumpf, denn auch sein eigenes Äußeres wäre von Narben und Kratzern geprägt gewesen, gäbe es nicht Bacta-Tanks und Synthfleisch. Manchmal fragte er sich, wie er jetzt aussehen würde, wenn er alle Verletzungen normal hätte ausheilen lassen wie diejenige an seinem Kinn, die von einem Messerstich aus einem anderen Leben herrührte und eine Narbe hinterlassen hatte.
Den schlimmsten Schaden hatte der Falke jedoch vor gerade sechs Monaten erlitten, als Chewbacca den Tod gefunden hatte. Was dem Schiff nun fehlte und was es für unbestimmte Zeit am Boden festhalten würde, ließ sich nicht einfach durch eine Modifikation beheben.
Plötzlich überwältige Han die Trauer; reglos stand er unter dem sechseckigen Steuerbord-Andockring und verlor jegliches Zeitgefühl. Der Falke war so sehr mit Erinnerungen überfrachtet, so sehr eine Chronik seiner und Chewies Abenteuer und Missgeschicke, dass er das Schiff kaum anschauen, geschweige denn an Bord gehen konnte. Kurz darauf gab er trotzdem den Zugangskode mit der Fernbedienung ein, und die Schiffsrampe klappte herunter und lud ihn zum Eintreten ein.
Als er schließlich hineinstieg, fühlte er sich wie jemand, der neu gehen lernt.
Die Rampe führte direkt in den kreisförmigen Korridorring. Han blieb stehen und strich über die jetzt makellose Polsterung des Gangs. In den vergangenen fünf Jahren war der Falke ein so todschickes Schiff geworden. Die Bodenroste waren erneuert worden, die Innenbeleuchtung funktionierte, in der Kombüse gab es stets Vorräte, und in der Luft hing ein angenehmer Duft. Die abgeschirmten Schotten für Schmuggelgut vorn am Ende des Gangs zum Schacht der Leiter, in denen früher Gewürze oder Personen befördert worden waren, hatten in letzter Zeit nur noch das Gepäck für Familienausflüge beherbergt oder folkloristisches Kunsthandwerk, das Leia von Reisen für ihr Zuhause auf Coruscant mitgebracht hatte.
Han ging an der Verbindung zum Ausleger-Cockpit vorbei tiefer ins Schiff. Noch vor einem Jahr hatte er sich ernsthaft mit der Frage beschäftigt, ob er den Falken verkaufen sollte, und aus diesem Grunde hatte er damit begonnen, die vielen Extras auszubauen. Der YT-1300-Frachter war schließlich ein klassisches Modell und für Sammler fast so wertvoll
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