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Das Erbe der Jedi-Ritter 04 - Der Untergang

Das Erbe der Jedi-Ritter 04 - Der Untergang

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 04 - Der Untergang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Luceno
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mehr dran ist. Dazu ist mein Gesicht noch aus dem Leim gegangen. Dieses Auge ist größer als das andere.«
    »Und du meinst, ich habe mein jugendliches Aussehen auf natürliche Weise erhalten?«, fragte Roa mit theatralischer Gebärde.
    »Sag mir bitte nicht, du bist ein Klon.«
    Roa lachte. »Nahe dran: Verjüngungstherapie, verbunden mit einer täglichen Dosis Myostim.« Er präsentierte sein edles Profil. »Ich habe den Kosmedizinern gesagt, sie sollten mich nur so alt aussehen lassen, dass ich ein wenig vornehm wirke.«
    »Und genau das ist ihnen gelungen, du alter Schurke.«
    »Außerdem war die Behandlung Lwylls Idee – zum größten Teil.«
    Von der blonden, eleganten Frau mit der wohlklingenden Stimme hatte Han ein klares Bild vor Augen. »Wie geht es ihr?«
    Roa lächelte schwach. »Sie ist vor einigen Monaten gestorben.«
    Han presste die Lippen aufeinander. »Mein Beileid, Roa.«
    Roa antwortete nicht sofort. »Und mein Beileid wegen Chewbacca, Han. Ich habe sogar versucht, eine Genehmigung zu bekommen, um nach Kashyyyk zu fliegen und an der Gedenkfeier teilzunehmen, aber du weißt, wie Wookiees sein können, wenn es darum geht, einem Menschen Zutritt zu ihrem Planeten zu gewähren.«
    Han nickte. »Sie haben noch lange nicht vergessen, was das Imperium ihnen angetan hat.«
    »Nun, wer hätte das schon?«
    Einen Moment lang schwieg Han. »Na, und was führt dich nach Coruscant? Ich dachte immer, dich zieht es in den weiten Raum hinaus.«
    Roas Blick zuckte hin und her. »Um die Wahrheit zu sagen, du, Han. Eigentlich bin ich wegen dir hier.«
    Han spürte, wie ihn ein Schauer durchlief. Über die Jahre hinweg war er Roa mehrfach unerwartet an den abgelegensten Orten wie Nar Shaddaa oder Roonadan über den Weg gelaufen, und daher gehörte der alte Mann zu den Leuten, die Han ungeachtet seiner weiten Reisen daran zweifeln ließen, dass die Galaxis wirklich so groß war, wie man allgemein annahm.
    »So etwas hatte ich mir fast gedacht«, antwortete er schließlich.
    Roa legte Han die Hände auf die Schultern. »Was hältst du davon, wenn wir irgendwo hingehen, wo wir uns in Ruhe unterhalten können?«
    Han nickte. »Im Transportzentrum gibt es ein Restaurant.«
    Sie gingen hinein und unterhielten sich unterwegs über alte Freunde – Vonzel, Tregga, Sonniod, die Briil-Zwillinge – und über Orte, die ihnen beiden vertraut waren, wenngleich Han ganz offensichtlich mit den Gedanken woanders war. Nach all den Jahren konnte er sich noch immer an Roas Regeln erinnern: Ignoriere nie einen Hilferuf; nimm nur denen Geld ab, die reicher sind als du; spiel nicht Sabacc, solange du nicht bereit bist, deinen Einsatz zu verlieren; steuere nie im Rausch ein Schiff; und sei stets auf eine rasche Flucht vorbereitet. Allerdings bedeutete das nicht, dass er Roa uneingeschränkt vertraute.
    In der Spacer’s Lounge führte der Empfangsdroide sie zu einem Tisch auf der Terrasse, wo eine Gruppe Duros und Gotals ein Schockballspiel im HoloNetz verfolgten. Zwanzig Jahre alte Jizz-Klassiker bildeten den akustischen Hintergrund. Um der guten alten Zeiten willen bestellten Han und Roa Ebla-Bier – das von Bonadan importiert wurde. Nachdem sie das erste halb geleert hatten, erkundigte sich Han nach dem Grund, weshalb Roa ihn aufgesucht hatte.
    »Na, schön«, meinte Roa, stellte seine Flasche auf den Tisch und tupfte sich den Mund mit einer Serviette ab. »Erinnerst du dich an einen Schmuggler von damals, einen Kerl namens Reck Desh?«
    Han dachte einen Augenblick lang nach und grinste. »Ein großer, kräftiger Typ. War stolz auf seinen Körperschmuck, Piercing, Elektrum-Schmuck. Chewbacca und ich haben mit ihm zusammen einen kleinen Job erledigt und Mineralwasser von R’alla nach Rampa gebracht.« Sein Grinsen wurde breiter. »Der Falke wurde gerade von Doc Vandangante überholt, daher hast du uns dein Schiff geliehen, die Wayfarer. Reck behauptete, sie sei schneller als der Falke, und deshalb sind wir anschließend noch einmal nach Rampa, um fünfzig Kisten Gizer-Bier zu holen.«
    »Und das Rennen hast du mit dem Wook spielend gewonnen.«
    Han nickte. »Reck war ein hervorragender Navigator, doch als Pilot hat er mich nie beeindruckt.«
    Roa trank einen Schluck und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Manchmal lernt man einen Soldaten erst richtig kennen, wenn er zum Offizier befördert wird.«
    »Soll heißen?«
    »Reck ist übergelaufen.«
    »Übergelaufen zu wem?«
    »Zum Feind, Han«, sagte Roa und beugte sich vor.

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