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Das Erbe der Jedi-Ritter 04 - Der Untergang

Das Erbe der Jedi-Ritter 04 - Der Untergang

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 04 - Der Untergang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Luceno
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auf den Spezialteller des Hauses und drückte dem Maître die Karte in die langgliedrigen Hände.
    »Zweimal dies – zum Mitnehmen!«
    Der Klaatooinianer blickte Han herablassend an, dann eilte er davon und kehrte bald mit den gewünschten Gerichten zurück.
    Han und Droma gingen mit dem Essen zu den zerschrammten Deckstühlen in der Aussichtskuppel und aßen wortlos, während die Queen sich aus dem Raum um Ord Mantell manövrierte und für den Sprung in die Lichtgeschwindigkeit beschleunigte. Sternenlicht glänzte auf dem schwer beschädigten äußeren Ring des Jubelrads. Han war entschlossen, nicht an Roa und Fasgo zu denken – wenigstens bis Bilbringi.
    Satt lehnte er sich in den Stuhl zurück und faltete die Hände im Nacken. »Wo kommen die Ryn eigentlich her?«, fragte er, während Droma sich die Finger sauber leckte. »Ursprünglich, meine ich.«
    Droma strich sich die Enden seines weißen Schnurrbarts glatt. »Von einer Welt im Kern, doch selbst wir Ryn wissen nicht mehr, von welcher.«
    »Wurdet ihr gezwungen, sie zu verlassen?«
    »Dazu gibt es zwei Theorien. Der ersten zufolge stammen wir von einem Stamm von zehntausend Musikern ab, die einer benachbarten Welt gespendet wurden, weil diese aller Künstler beraubt worden war. Nach der zweiten waren unsere Vorfahren Krieger, die gegen eine Bedrohung des Inneren Rands gekämpft haben. Unsere Sprache enthält viele militärische Ausdrücke, zum Beispiel ist das Wort für Nicht-Ryn linguistisch mit dem Wort Zivilist verwandt.«
    »Wieso leben so viele von euch im Korporationssektor?«
    »Hauptsächlich der Umstände wegen. Nachdem wir den Kern verlassen hatten, lernten die Ryn Landwirtschaft, Metallbearbeitung und andere Fähigkeiten, doch überallhin verfolgte uns das Misstrauen. Mit gefälschten Dokumenten wurde uns erlaubt, auf entlegenen Welten im Korporationssektor zu siedeln. Dabei war es sehr hilfreich für uns, dass wir mit unseren Heiltechniken das Leben eines hohen Beamten retten konnten.
    Trotzdem hielten uns andere wegen unseres nomadischen Lebenswandels, unserer Vorliebe für Geheimnisse und des Fehlens geschriebener Aufzeichnungen über uns – was alles nur dem Selbstschutz diente –, für schwarze Magier oder Diebe. Man sagte uns nach, wir würden lebendes Fleisch verschlingen, und in manchen Sektoren wurden Gesetze verabschiedet, die es erlaubten, uns zu jagen, zu brandmarken oder zu töten. Man beschuldigte uns der Verbrechen, die andere begangen hatten. Unsere Sprache wurde verboten, und viele von uns wurden in die Sklaverei verkauft.«
    Han erinnerte sich an den Ryn auf dem Rad, der bei ihrer Ankunft seine Dienste angeboten hatte, und das Pärchen, das im Bet’s Off an ihn persönlich herangetreten war und um eine Überfahrt zum Kern gebeten hatte.
    »Wie bist du auf dem Jubelrad gelandet?«, fragte er.
    »Ich reiste mit einer Karawane von Ryn-Schiffen, die gerade vom Korporationssektor zum Rand unterwegs waren, als die Yuuzhan Vong ins Ottega-System einfielen und Ithor zerstörten.«
    »Bist du ein Berufspilot?«
    »Ein ganz guter«, sagte Droma, »und außerdem ein Kundschafter und Allround-Raumer.«
    »Was geschah nach Ithor?«
    »Unsere Schiffe wurden verstreut, unsere Familien ebenfalls. Ich suche seitdem nach meinem Clan, unter anderem nach meiner Schwester und einigen Cousins.«
    »Hart«, sagte Han.
    Droma nickte. »Und du, Roaky? Du lenkst ein Schiff wie ein Sternjägerpilot – oder wie ein erfolgreicher Schmuggler. Was hat dich hergeführt?«
    Han ließ sich einen Augenblick lang Zeit, seine Gedanken zu sammeln. »Ich bin eher ein Mechaniker als ein Pilot. Im Moment mache ich mal Pause vom Alltag, um ein paar Dinge herauszufinden.«
    »Also bist du auch auf der Suche nach deiner Familie?«, fragte Droma.
    Han sah ihn an. »In gewisser Weise vielleicht.«
    Aus dem Restaurant hörte man die Melodie von »Smoky Dreams«, einem Lied, das Bria Tharen mit ihrem Whiskey-Alt perfekt und außerdem häufig gesungen hatte.
    »Das Lied erinnert dich an etwas«, meinte Droma, der Han vorsichtig beobachtete.
    Han lächelte, ohne dabei die Zähne zu zeigen. »Die gute alte Zeit.«
    »Wie alt?«
    »Alt genug, um gut zu sein«, erwiderte Han.

20
     
    Mit dem Rücken zum Raum stand Luke am Rundum-Transparistahlfenster, als Kyp Durron, Wurth Skidder, Cilghal und die anderen Jedi, die er nach Coruscant gebeten hatte, hereinkamen. Der Saal nahm das oberste Stockwerk des Justizministeriums ein, das zwar nicht das höchste Gebäude im Viertel war,

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