Das Erbe der Jedi-Ritter 04 - Der Untergang
allein treffen.«
Jacen sprang auf. »Du hältst es auch für eine Falle!«
Luke wandte sich ihm zu. »Ich weiß nicht, ob es eine ist oder nicht.«
»Dann sollen sie sich mit Streen oder Kam Slusar treffen«, schlug Jacen vor. »Jeder von uns würde bereitwillig sein Leben riskieren, um Mara zu helfen.«
Cilghal sah Jacen und Luke an, und ihr großer Mund stand leicht offen. »Dein Neffe hat Recht, Meister. Wenn es ein Risiko gibt, seid ihr, Mara und du, die Letzten, die es auf sich nehmen sollten.«
Luke blickte sich um. »Willst du damit vorschlagen, das wir uns alle mit ihnen treffen sollen?«
»Auf mich kannst du zählen«, warf Kyp ein. »Mir wäre nichts lieber, als einige Augenblicke mit einem Yuuzhan Vong allein zu sein.«
»Kyp spricht genau das aus, was ich denke«, meinte Wurth.
Lowbacca brüllte gewaltig. Em Tede, der Miniatur-Übersetzerdroide, der mithilfe seiner Repulsortriebwerke neben Lowies Schultern schwebte, dolmetschte: »Wir stehen alle für einen. Gemeinsam sind wir mehr als die Summe unserer individuellen Kraft.« Von Chewbacca konstruiert und von C-3PO programmiert, sprach Em Tede mit der Stimme eines Protokolldroiden, doch ohne den manchmal piepsigen, pikierten Tonfall.
»Ich stimme Lowbacca zu«, sagte Streen. »Wenn wir Einblick in das Wesen der Yuuzhan Vong gewinnen können, sollten wir das gemeinsam tun.«
»Das denke ich auch«, fügte Tenel Ka hinzu.
Luke verschränkte die Hände hinter dem Rücken und schritt zum Fenster. Die Solidarität ermutigte ihn. Er dachte an die frühen Jahre der Akademie zurück, und wie seine Schüler sich zusammengetan hatten, um den Geist eines dunklen Jedi zu bekämpfen, der versucht hatte, die Kontrolle über Yavin 4 zu erlangen. Manche der Anwesenden waren auch damals schon dabei gewesen – Cilghal, Streen, sogar die Kinder. Und einige, die sich an dem Kampf beteiligt hatten, waren tot, zum Beispiel Cray Mingla, Nichos Marr, Miko Reglia, Daeshara’cor…
Mit einem Seufzer drehte sich Luke schließlich um und nickte. »Ich werde den Geheimdienst der Neuen Republik über unsere Entscheidung in Kenntnis setzen. Wir treffen uns mit den Überläufern, sobald sie auf Coruscant eingetroffen sind.«
»Eine für den Menschen«, sagte der Kartengeber und drückte einen Sabacc-Kartenchip aus dem Halter.
Ein ithorianischer Croupier schob seine paddelförmige künstliche Hand unter die mit Mikroschaltkreisen bestückte Karte und legte sie mit der Vorderseite nach oben vor Han.
»Sechs, Schwert«, verkündete der Geber den anderen Spielern am Tisch.
Han berechnete die Summe der drei Karten, die er hielt, und machte mit Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand ein ablehnendes Zeichen, um dem Geber zu signalisieren, dass er genug hatte.
Der Geber, ein Bith, dessen gegengreifende Daumen und kleine Finger fürs Kartenhalten wie geschaffen waren, blickte den Sullustaner an, der links neben Han saß, und wartete auf dessen Ansage. Das Wesen mit den Hängebacken und den abstehenden Ohren klopfte einmal mit der Faust auf den langen Tisch mit der rutschsicheren Oberfläche. Es gelang ihm nicht, ein Grinsen zu unterdrücken, als ihm der Croupier mit seinem Paddel eine Karte zuschnippte, bei der es sich um die Bildkarte Endurance handelte.
Der Bothan, der als Nächster an der Reihe war, passte, ebenso der winzige Chadra-Fan daneben. Somit spielte Han nur noch gegen den Sullustaner, einen Ithorianer und einen Rodianer – beide abgebrühte Handlungsreisende –, wobei der Letztere bei den zwei Karten geblieben war, die er ursprünglich erhalten hatte. Vor ihm auf dem Tisch lagen keine.
Han lehnte sich zurück und zeigte Droma seine Karten: das Münz-Ass, das fünfzehn zählte, und die Stab-Eins, die der Zufallgenerator gerade aus der Queen of Air and Darkness gemacht hatte. Mit der Schwert-Sechs hatte er insgesamt zweiundzwanzig Punkte, und so fehlte ihm nur noch einer zu einem reinen Sabacc. Er hatte das sichere Gefühl, dass der Sullustaner nicht mehr als zwanzig hatte, trotz der Bildkarte Endurance. Die beiden Karten, die vor dem Ithorianer auf dem Tisch lagen, zählten schon zwölf, und so wie der Alien gesetzt hatte, konnte er nicht mehr als achtzehn oder neunzehn haben. Was den Rodianer anging, so konnten seine beiden Karten gut und gern über zwanzig Punkte wert sein, aber nicht mehr als zweiundzwanzig. Bei einem reinen Sabacc wäre er garantiert vom Stuhl aufgesprungen, und obwohl sein gegenwärtiges Blatt eine gewisse Aufregung bei ihm
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