Das Erbe der Jedi-Ritter 04 - Der Untergang
ausgelöst hatte, ließ sich in seinen glasigen, vorstehenden Augen nicht die Aussicht auf einen Gewinn ablesen.
Niemand hatte den Wert seiner Kartenchips fixiert, indem er sie in das Interferenzfeld in der Mitte des Tisches legte.
Weitere Karten wurden von allen Spielern abgelehnt, und somit wurde zum letzten Mal gesetzt. Solange der Zufallsgenerator nicht alles durcheinander brachte, war Han der Pott sicher.
Dann deckten alle ihre Karten auf.
Hans Gefühl erwies sich als richtig, und er gewann den dritten großen Pott. Unter den aufmerksamen und wachsamen Augen des menschlichen Spielleiters mit verbesserten Sehfähigkeiten, damit er Skifters erkannte – manipulierte Kartenchips, die ins Spiel geschmuggelt wurden – oder Spieler, die versuchten, Farbreflexionen durch die Ionisation des Interferenzfeldes zu erkennen, sammelte der Croupier mit der Paddelhand die Karten ein, und von der Bank wurde Han sein Gewinn in hübschen ordentlichen Stapeln über den Tisch zugeschoben.
Das Spiel fand im letzten verbliebenen Casino der Queen statt, wo sich im Hintergrund einige Jubelräder lautstark drehten und ein halbes Dutzend Twi’lek-Frauen mit tätowierten Kopftentakeln zwischen den Tischen umhergingen und Drinks, transdermale Drogen und eine Vielzahl rauchbarer Substanzen kostenlos anboten.
Seltsamerweise hatte Droma sich über Hans Entscheidung, nur den Mindesteinsatz zu riskieren, lustig gemacht – obwohl der fast seine ganzen Credits ausgegeben hatte –, wobei Han dies damit gerechtfertigt hatte, die Rückkehr in seine schmutzige Kabine hinauszuschieben, in der er widerwillig schon die vergangene Nacht und den größten Teil des Tages verbracht hatte, und selbst der gegenwärtige Gewinn änderte nichts an der Geringschätzung des Ryn.
»Eine Tätigkeit, der es an Tiefe fehlt«, ließ sich Droma zu einer Bemerkung herab, während Han mit arroganter Freude seinen Gewinn noch ordentlicher aufstapelte. »Und Menschen sind offensichtlich mehr begeistert davon als andere Spezies, was möglicherweise ihrem evolutionären Glück zuzuschreiben ist.«
Hans Erwiderung bestand aus einem selbstgefälligen Grunzen, und doch drängte sich ihm die Erinnerung an ähnliche Worte auf, die er vor mehr als zwanzig Jahren gehört hatte.
»Von allen Rassen, die ihren Wohlstand auf unsichere Chancen setzten – und davon gibt es nicht viele, statistisch gesehen –, findet man diesen Zug am häufigsten bei Menschen, einer der erfolgreichsten Lebensformen.«
Gesagt hatte dies ein ruurianischer Akademiker namens Skynx, der Han auf der Suche nach den Schatztruhen des Despoten Xim begleitet hatte.
»Lach nur, wenn du Spaß dran hast«, sagte Han zu Droma, »aber ich spiele schon seit meinem vierzehnten Lebensjahr, und beim Sabacc habe ich einmal ein Schiff und sogar einen Planeten gewonnen.«
»Trotzdem ist es eine Beschäftigung für Narren«, meinte Droma.
Han lächelte eiskalt. »Ich würde jederzeit eine Hand voll Glück einer Schiffsladung Weisheit vorziehen.«
Der Bith lud ein neues Spiel in den Kartenhalter und zeigte seine leeren Hände – ein Ritual, mit dem er versicherte, dass er nichts im Ärmel hatte, und zudem das Signal für den Beginn der neuen Runde.
Im traditionellen Sabacc traten die Spieler gegeneinander an, um möglichst nah an die negative oder positive Dreiundzwanzig heranzukommen, ohne dabei zu sterben, indem sie über dreiundzwanzig Punkte erreichten, oder Karten zu halten, deren Summe null ergab. Natürlich gab es im Casino der Queen die standardmäßigen vier Farben, das Blatt mit sechsundsiebzig Kartenchips, den Zufallsgenerator und das Interferenzfeld, doch zusätzlich verlangte das Haus nicht nur einen Mindesteinsatz, sondern nahm auch noch zwanzig Prozent aller Einsätze – und den kompletten Einsatz, wenn alle Spieler passten –, wovon die Hälfte in einen speziellen Topf für Runden kam, in denen gegen das Haus gespielt wurde.
Auf der Queen gab es außerdem spezielle Regeln, was einen reinen Sabacc betraf. Eine positive Dreiundzwanzig stach eine negative dreiundzwanzig, aber eine Dreiundzwanzig mit zwei Karten ging über eine mit drei, und kein Spieler durfte mehr als drei Karten zu seinen am Anfang erhaltenen zwei verlangen.
In der nächsten Runde startete Han mit vierzehn Punkten, aus denen zwanzig wurden, nachdem der Zufallsgenerator zugeschlagen hatte, aber nur noch dreizehn blieben, als der Zufallsgenerator ihn unerwartet nochmals traf. Doch er zog noch eine Münz-Fünf und schaffte es
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