Das Erbe der Jedi-Ritter 04 - Der Untergang
Nummer zwölf. Willkommen an Bord und gute Reise.«
Showolter nahm Elans Hand und führte sie und Vergere zur nächsten Reihe von Interdeck-Transferröhren – breiten Zylindern, die wie Turbolifte funktionierten, doch keine Gondeln hatten. Auf Repulsorliftfeldern stehend konnte man nach Wunsch hoch- und runterfahren.
Die Queen erwachte gerade erst, da die Bord-Nacht zu Ende ging, und laute Flüchtlingsgruppen standen vor den für die jeweilige Spezies eingerichteten Hygieneeinheiten oder versuchten, Essen aufzutreiben. Droiden eilten vorbei und erledigten Arbeiten, die unter der Würde von Lebewesen waren.
Obwohl die Fahrt von Myrkr nach Vortex gut verlaufen war und es keine Probleme gegeben hatte, als sie an Bord gegangen waren, hielt Showolter wachsam danach Ausschau, ob sie beobachtet oder verfolgt wurden – von Geheimdienstagenten oder auch von Unbekannten. Vergere zog ein paar neugierige Blicke auf sich, doch die meisten Leute waren zu beschäftigt damit, ihre Plätze auf dem Deck zu verteidigen. Dennoch wusste Showolter, dass er sich erst erleichtert fühlen durfte, wenn er den Kontakt mit seinen eigenen Leuten hergestellt hatte.
Die Kabine war geräumiger, als er erwartet hatte; sie verfügte über eine Sitzecke mit Couch, Tisch und Stühlen und vier herunterklappbare Betten. Showolter scheuchte die Überläuferinnen hinein und checkte den Gang, ehe er die Tür verschloss.
»Schön, ein Zuhause zu haben«, sagte er, »wenigstens bis morgen.«
»Was passiert dann?«, fragte Elan, während sie sich auf eines der Betten setzte.
»Ich werde es Ihnen schon rechtzeitig mitteilen.«
Sie schüttelte den Kopf. »Sie vertrauen mir immer noch nicht, oder?«
»Das hat mit Ihnen persönlich nichts zu tun«, sagte er. »Ich halte mich lediglich an die Vorschriften.«
»Wahrscheinlich sagen Sie das zu allen Überläufern«, meinte Vergere von einem der anderen Betten, auf dem sie hockte wie ein übergroßer Avian.
Showolter stellte das Gepäck in einer Ecke ab und überprüfte, ob die Tür zur benachbarten Kabine verschlossen war. Er wollte es sich gerade bequem machen, da klopfte jemand an der Tür.
Also zog er seinen Blaster und baute sich neben der Tür auf. »Was gibt’s?«
»Kabinenservice«, sagte eine wohltönende Stimme in Basic mit corellianischem Akzent.
»Wir haben nichts bestellt.«
»Mit freundlichen Grüßen von Captain Scaur«, erwiderte der Mann auf dem Gang. »Er lädt sie außerdem ein, heute Abend seine Gäste zu sein.«
»Das könnte man arrangieren.«
»Ich werde es ihm mitteilen.«
Showolter senkte die Waffe und schlug gegen den Riegel. Ein großer, dunkelhaariger und gefährlich aussehender Mensch trat ein, und ein Rodianer folgte ihm.
»Ich bin Darda«, stellte sich der Mann vor, »und das ist Capo.«
Capo hatte grüne raue Haut und eine recht große Nase; er wirkte geschmeidig und locker. Als er Elan und Vergere sah, lenkte er die Aufmerksamkeit seines Partners auf sie.
»Wo sind Sie an Bord gekommen?«, erkundigte sich Showolter.
Darda wandte sich von Elan ab und ihm zu. »Hier auf Vortex. Wir standen vor Ihnen in der Schlange.«
Showolter grinste. »Ja, ich habe Sie bemerkt. Nur Sie beide?«
»Drei weitere von uns sind noch an Bord«, verriet Darda. »Sie haben sich unter die Flüchtlinge im Zwischendeck gemischt. Vermutlich zeigen sie sich heute Abend beim Dinner.«
Showolter nickte. »Wo ist Ihre Kabine?«
Darda deutete mit dem kantigen Kinn auf die Durchgangstür zur benachbarten Kabine. »Gleich neben dieser.«
»Sehr günstig«, meinte Showolter. »Im Hauptquartier hat tatsächlich jemand seine Hausaufgaben gemacht.« Er sah Capo an. »Wo arbeiten Sie sonst, Capo?«
»Bilbringi«, antwortete der Rodianer und legte die Saugnäpfe an den Fingerspitzen zusammen.
Showolter richtete den Blick erneut auf Darda. »Und Sie?«
»Zuletzt auf Gamorr, aber nach dieser Operation wollen sie mich nach Coruscant zurückrufen.«
Showolter wirkte überrascht. »Tatsächlich? Wer wird Ihr neuer Boss sein?«
Darda wollte gerade den Mund öffnen und antworten, als es erneut an der Tür klopfte.
Showolter gab den anderen ein Zeichen, still zu sein, und hob erneut den Blaster.
»Kabinenservice«, erwiderte eine menschliche Stimme.
Die drei Geheimdienstagenten wechselten verwirrte Blicke. Showolter schickte Darda und Capo in die Nebenkabine und bedeutete Elan und Vergere, still zu sein. Als sich die Tür hinter Capo geschlossen hatte, ging Showolter zum Eingang.
»Wir haben
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