Das Erbe der Jedi-Ritter 05 - Die letzte Chance
Interdictor-Kreuzer zur Verfügung. Wichtig ist jedoch noch, dass die Kampfcomputer Ihrer Schiffe Punktgenauigkeit gegen einzelne Ziele bieten, was die beste Methode ist, die Dovin Basale der Yuuzhan Vong zu täuschen.«
»Gewöhnlich bevorzugen wir rasche, erbarmungslose Angriffe«, erwiderte Isolder. »Doch wenn chirurgische Operationen erforderlich sind, werden wir die natürlich für Sie erledigen, Commodore.«
Leia musste sich beherrschen, um nicht zusammenzuzucken. So langsam wurde ihr dieses Briefing von Brand unerträglich. Jede seiner Vermutungen und Spekulationen löste Schrecken in ihr aus, ebenso wie Isolders übertriebener Eifer und unverfrorene Überheblichkeit.
Also zog sie sich aus dem Lärm um sie herum zurück, suchte mit der Macht nach Anakin und Jacen, dann nach Jaina, Luke, Mara und einigen anderen Jedi. Jeder löste eine schwache Resonanz aus, die ihre Sorgen wenigstens vorübergehend beschwichtigte. Doch als Leia versuchte, Han zu erreichen – was ihr manchmal gelang, obwohl er die Existenz der Macht leugnete –, erhielt sie lediglich Bilder von einem reißenden Strom und von einem Sturz in unermessliche Schwärze.
24
Han gab sich alle Mühe, nicht zu ertrinken. Seine Lungen brannten, und er brach durch die tosende Oberfläche des schlammigen Wassers nach oben, spuckte und schlug wild mit den Armen, um nicht wieder unterzugehen. Der Wasserstand im Abflusskanal war rasch angestiegen.
Aus den granitfarbenen Wolken regnete es ohne Unterlass, die Tropfen schlugen Han ins Gesicht und behinderten seine Sicht. Er paddelte heftig mit der einen Hand, legte die andere wie einen Trichter an den Mund und rief nach Droma, bekam jedoch keine Antwort. Ein lautes Klatschen brachte ihn dazu, sich umzudrehen. Hinter ihm kam der Landgleiter, aus dem sie herausgeschleudert worden waren, näher und tanzte aufrecht auf den Wellen.
Die Enge des Grabens arbeitete gleichzeitig für und gegen ihn. Obwohl er befürchten musste, dass der Landgleiter ihn mit seiner eingedrückten Schnauze zermalmen würde, hielt er auf die glatte Mauer an der Ostseite des Kanals zu. Dort gelang es ihm, seine Geschwindigkeit ein wenig abzubremsen, wodurch der Landgleiter aufholte und auf ihn zu trieb. Dann hangelte sich Han auf die Haube, zog sich zur Fahrertür und wälzte sich ins Innere, wo Regen und Getreide sich zu einem zähen Brei vermengt hatten. Er richtete sich, von Kopf bis Fuß mit dem klebrigen Schleim überzogen, im Fahrersitz auf und betätigte mehrmals den Starter des Repulsortriebwerks, doch durch den Aufprall war das Zündsystem beschädigt worden. Also beugte er sich vor, packte den Rahmen der einziehbaren Windschutzscheibe und suchte das aufgewühlte Wasser nach Droma ab, dessen Schwanz er schließlich entdeckte, weil er wie ein Flaggenmast aufrecht aus dem Wasser ragte.
Ehe Han seinem Gefährten etwas zurufen konnte, wurde der Gleiter über ein Schleusentor geschoben und rutschte über mehrere Staustufen nach unten, weil sich der Kanal der an dieser Stelle terrassenförmigen Landschaft anpasste. Droma verschwand in den Strudeln, tauchte erneut auf und gleich wieder unter. Schließlich hörte er Hans Ruf über das Prasseln des Regens und den Donnerhall hinweg, hob einen Arm und winkte panisch.
Vorsichtig balancierte Han durch das schwankende Gefährt, streckte Droma beide Hände entgegen und packte ihn, als er mit dem Gleiter vorbeitrieb. Das Gewicht des durchnässten Ryn hätte Han beinahe aus dem Wagen gerissen, aber Droma unterstützte ihn, indem er den Schwanz um die Kopfstütze des Rücksitzes schlang und sich selbst an Bord zog.
»Bei der nächsten Kreuzung kannst du mich rauslassen«, sagte er, fiel auf den Sitz und keuchte.
»Wie weit ist es noch bis zum Fluss?«, schrie Han.
»Der ist nah«, meinte Droma und richtete sich auf. »Ich bin nur froh, aus dem Wasser heraus zu sein…«
Ein anhaltendes Grollen verschluckte den Rest. Han blickte zum Himmel, dann legte er die Hand über die Augen und spähte über die tänzelnde Schnauze des Gleiters hinweg. Der Regen und die hohen Getreidehalme an beiden Seiten erschwerten es, viel von der Landschaft zu erkennen, doch schienen vor ihnen die Felder urplötzlich aufzuhören.
»Was ist das für ein Lärm?«, fragte Droma. Han fuhr zu ihm herum. »Du hast gesagt, laut Karte mündet der Kanal direkt im Fluss.«
Droma nickte unsicher.
»Denk genau nach: War es eine topographische Karte?«
Der Ryn zupfte grübelnd an seinem Schnurrbart. »Jetzt wo du es
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