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Das Erbe der Jedi-Ritter 05 - Die letzte Chance

Das Erbe der Jedi-Ritter 05 - Die letzte Chance

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 05 - Die letzte Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Luceno
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durchdrungen hatte, mit dem er seine Identität getarnt hatte. Dem Kommandanten folgte der Priester, der die Auswahl der Gefangenen auf Gyndine und auch die Opferung tausender von Droiden beaufsichtigt hatte.
    Skidder und hunderte anderer befanden sich unbekleidet im höhlenartigen und organischen Frachtraum des Schiffes und wurden von Klumpen klebrigen blasenwerfenden Gelees und von den Zangen fremder Lebewesen fixiert. Rechts von ihm stand ein älterer Mann, der offensichtlich bei einem der früheren Feldzüge in Gefangenschaft geraten war und der aufgrund von kosmetischer Medizin wesentlich jünger wirkte, als er in Wirklichkeit war; zu seiner Linken sah er zwei aus dem halben Dutzend Ryn, die ebenfalls für diesen »einzigartigen Dienst« an Bord des Yuuzhan-Vong-Schiffes ausgewählt worden waren, das von außen betrachtet wie eine Traube ausgesehen hatte.
    Von bis an die Zähne bewaffneten Wachen begleitet und noch immer gefolgt vom Priester, blieb Chine-kal bei der hohen Statue eines Wesens stehen, das irgendeinem Bestiarium der Yuuzhan Vong entstammen musste. Der gewundene Körper hätte aus einem menschlichen Gehirn modelliert sein können, doch besaß er zwei große Augen und etwas, das wie ein Mund oder ein runzliger Rachen aussah. Aus dem Leib wuchsen Arme oder Tentakel, manche stummelartig, manche zierlich und lang.
    »Ihr sollt euch nicht als Gefangene oder Sklaven betrachten, sondern eher als Teilnehmer an einer großartigen Unternehmung«, fuhr der Kommandant fort. »Leistet mir gute Dienste, geht mit dem Herzen an die Arbeit, und euch wird zum Lohn das Leben geschenkt werden. Enttäuscht ihr mich aus Schwäche, werde ich euch vielleicht vergeben können; doch enttäuscht ihr mich mit übler Absicht, werde ich rasch und gnadenlos Vergeltung üben. Der Lohn der Götter ist mir in beiden Fällen gewiss, auch wenn ich gezwungen bin, mir dann neue Diener zu suchen.«
    Skidder warf dem Mann neben sich einen Blick zu. »Wie lange sind Sie schon an Bord?«, murmelte er und bewegte dabei kaum den Mundwinkel.
    »Weiß nicht mehr genau«, antwortete der Gefangene leise. »Ungefähr zwei Standardmonate.« Mit einer leichten Bewegung des Kinns deutete er auf den ausgemergelten Mann an seiner Rechten. »Mein Freund und ich wurden auf dem Jubelrad gefangen genommen, bei Ord Mantell. Eine Art Raumwurm hat uns herausgesaugt. Zuerst hat man uns an Bord einer Sklavengaleere gebracht. Eine Weile lang glaubten wir, die würden uns in einen Stern schießen und opfern. Dann haben sie uns auf dieses Schiff verlegt.« Er blickte Skidder für einen Moment an. »Und Sie?«
    »Wurde auf Gyndine gefangen genommen.«
    »Soldat?«
    »Einheimische Bodentruppe.«
    Der Mann drehte sich ein wenig zu Skidder herum. »Aber auf Gyndine wurden Sie nicht geboren. Sie stammen aus dem Kern, würde ich sagen.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Durch den Haarschnitt zum Beispiel. Ihre Haltung. Sind Sie Spezialist für Feindstörung? Geheimdienstoffizier?«
    »Weder noch.«
    Sein Mitgefangener schaute nach unten. »Das sind aber nicht die Füße eines Infanteristen.«
    »Habe nicht behauptet, einer zu sein. Ich habe einen AT-ST-Scoutläufer gelenkt.«
    Der Mann nickte. »Okay, meinetwegen.«
    »Wie heißen Sie?«, fragte Skidder.
    »Roa. Mein Freund heißt Fasgo. Und Sie?«
    »Keyn. Haben Sie irgendeine Idee, wo es hingehen soll, Roa?«
    »Keine Ahnung.«
    »Was hat es mit diesem einzigartigen Dienst auf sich?«
    Roa schnaubte leise. »Werden Sie schon noch früh genug erfahren, Keyn.«
    Chine-kal kam mit seiner Ansprache zum Ende. »Es wird Zeit, dass ihr einen Blick auf das Hauptstück unserer Bemühungen werft«, sagte er. »Betrachtet es für den Augenblick als unfertiges Werkstück, doch ihr werdet an seiner Vollendung mitarbeiten.«
    Hinter dem Kommandanten befand sich ein membranartiger Raumteiler, und hinter diesem wiederum – da war sich Skidder sicher – lag der Kern des Schiffes. Als sich Chine-kal umdrehte, teilte sich die Membran wie ein Bühnenvorhang.
    Obwohl Skidder noch nie einen in Fleisch und Blut gesehen hatte, wusste er sofort, dass er das lebende Modell für die Statue vor sich hatte, die den Frachtraum zierte: einen heranreifenden Kriegskoordinator – jenes groteske, biogenetische Wesen, welches die Yuuzhan Vong Yammosk nannten.

6
     
    Ein kühler Nebel verhüllte die blühenden Kronen der höchsten Bäume auf Yavin 4. Die steilen Treppen der uralten Tempel, welche die Rebellen-Allianz vor vielen Jahren für sich in

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