Das Erbe der Jedi-Ritter 05 - Die letzte Chance
nieder.
Roa stand der Mund offen. »Ein Hutt? An Bord dieses Schiffes?«
Sapha nickte. »Randa Besadii Diori. Der Sohn eines Hutts namens Borga.«
Skidder wartete, bis drei von Saphas Gefährten losgezogen waren, um sich zur Essensausgabe anzustellen, ehe er sprach. »Warum ist Randa hier?«, fragte er leise, doch eindringlich.
Sapha betrachtete ihn einen Moment lang. »Uns erschien es so, als wollten die Yuuzhan Vong ihm die Aufsicht über die Kriegsgefangenentransporte übertragen. Zu Opferungen oder zu anderen Zwecken.«
»Das haben sie also für sich herausgeholt«, meinte Skidder durch die zusammengebissenen Zähne. »Aber aus welchem Grund hat man euch zu Randa gebracht?«
Sie lachte trocken. »Um ihm weiszusagen. Früher war es einmal ein Zeitvertreib der Hutts gewesen, uns als Wahrsager zu beschäftigen – amüsant für sie, für uns häufig tödlich. Wenn Voraussagen sich nicht bewahrheiteten, wurden die Wahrsager umgebracht, auf verschiedene Weisen, die jedoch eines gemeinsam hatten: Sie waren allesamt von ausgesuchter Schauerlichkeit. In meiner Kindheit habe ich ständig Geschichten darüber gehört.«
Skidder dachte nach. »Randa hat dich also gebeten, ihm die Zukunft vorauszusagen«, meinte er schließlich. »Was hast du ihm erzählt?«
Sapha zuckte mit den Schultern. »Harmlose Sachen, die man so und so deuten kann.«
»Zum Beispiel?«, hakte Roa nach.
»Die nahe Zukunft sei für ihn eine verwirrende Mischung aus Freuden und Herausforderungen. Er wäre mit vielen Dingen beschäftigt, was ein Ergebnis der gewaltigen Ereignisse sei, die sich kürzlich zugetragen haben. Die Zukunft hinge von seiner Fähigkeit ab, klar zu denken und alle Seiten zu betrachten…«
Fasgo lachte mit vollem Mund. »Das Gleiche haben mir welche von euch auch schon einmal erzählt.«
»Und Randa hat das so akzeptiert?«, wollte Skidder wissen.
»Anscheinend.« Sapha umfasste den Frachtraum mit einer Geste. »Schließlich sind wir hier meines Wissens nicht zur baldigen Hinrichtung bestimmt.«
Gespannt kniff Skidder die Augen zusammen. »Hat er euch befohlen, noch einmal zu kommen?«
Sapha nickte. »Nach seinem Schönheitsschlaf. Vermutlich um die Richtigkeit unserer Voraussagen zu überprüfen.«
»War Chine-kal dabei?«
»Beim ersten Mal, ja. Der Kommandant hat sich ein wenig für Randas Hautzeichnungen und Handlinien interessiert. Beim zweiten Mal war er schon gelangweilt. Ich glaube, ein drittes Mal wird er nicht dabei sein.«
»Er ist dem Hutt nur gefällig«, vermutete Roa. »Ich nehme an, die Yuuzhan Vong halten sich für Gestalter der Zukunft, die weder dem einen noch dem anderen Schicksal unterworfen sind.«
Skidder versank tief in Gedanken.
Einer der Ryn brachte Sapha eine volle Schale, doch sie lehnte angewidert ab.
»Zu jeder Mahlzeit und für alle Spezies immer das gleiche Zeug.«
Fasgo nickte. »Schleimsuppe für alle.« Er schielte auf die unberührte Schüssel, die Sapha zur Seite gestellt hatte. »Willst du das noch essen?«, fragte er schließlich.
»Nimm nur«, antwortete sie.
Er bediente sich gierig und hörte nur kurz auf zu löffeln, um anzumerken: »Man lernt, es irgendwie runterzuwürgen. Außerdem ist es die einzige Möglichkeit, bei Kräften zu bleiben.«
»Beantwortet mir nur eine Frage«, sagte Sapha. »Die Yuuzhan Vong benutzen organische Technologien, wo wir Maschinen einsetzen, richtig?«
»Bis hierher schon«, bejahte Roa.
»Demnach benutzen sie keine Maschinen oder Droiden, um dieses Zeug herzustellen.«
»Würde ich sagen.«
»Und trotzdem habe ich keine Köche und kein Küchenpersonal gesehen. Wer bereitet es also zu?«
Fasgo hörte auf zu essen, sein Löffel verharrte mitten in der Bewegung. Nach einem Blick zu Roa sagte er: »Viecher, lebendige.«
Sapha betrachtete den dünnen grauen Schleim. »Irgendwelche Tiere kochen dies?«
»Gewissermaßen«, sagte Roa vorsichtig.
Sapha runzelte die Stirn. »Gewissermaßen?«
Fasgo setzte seine Schüssel ab. »Sieh mal, du willst es doch sowieso nicht essen. Vielleicht solltest du dir dann auch keine Gedanken darüber machen, wo es herkommt oder wie es zubereitet wird.«
Sapha wollte trotzdem fragen, doch urplötzlich tauchte Skidder wieder aus seiner nachdenklichen Trance auf.
»Hat Randa Gefolge dabei? Leibwächter?«
»Einige Rodianer, Aqualishaner und Twi’leks«, erklärte Sapha. »Die übliche Mischung.«
»Wie viele Leibwächter?«
Sapha schaute zu einem von ihrem Clan, und der antwortete:
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