Das Erbe der Jedi-Ritter 05 - Die letzte Chance
attraktiven dunkelhaarigen Frau begleitet, an der das für gewöhnlich schmucklose Senatorengewand wie eine Abendgarderobe aussah. Golga war ein Besadii, doch floss in seinen Adern auch das Blut der Desilijic, was eine gewisse Vorliebe für die Frauen der Menschen erklärte. Während er Viqi Shesh betrachtete, stellte er sich vor, wie sie für ihn tanzte oder ihm saftige lebendige Fleischhappen brachte. Zu seiner größten Überraschung jedoch war sie offensichtlich allein und ohne Dolmetscher gekommen.
Golga rutschte auf seiner Couch hin und her und bot Shesh mit der Hand einen der bequemen Stühle in der Nähe an. »Es soll doch niemand behaupten können«, begann er in Basic, nachdem sein Sekretär den Raum verlassen hatte, »dass Golga Besadii Fir sich eine einzigartige Gelegenheit entgehen lasse.«
Shesh lächelte entschlossen. »Freut mich, das zu hören, Konsul Golga. Das vereinfacht die Sache.«
Golga leckte sich die Lippen.
»Ich weiß nicht, ob Sie das wissen, aber unseren letzten Informationen zufolge beabsichtigen die Yuuzhan Vong, Tynna anzugreifen.«
»Tynna? Davon habe ich keine Ahnung.«
»Gewisse Gruppierungen fanden es eigenartig, dass kein Gewürz mehr nach Tynna geliefert wird, und dies wurde dem Geheimdienst der Neuen Republik mitgeteilt. Angesichts des Bündnisses der Hutts mit dem Feind musste man sich in Geheimdienstkreisen fragen, ob die Einstellung der Lieferungen vielleicht eine verschlüsselte Botschaft von Borga war, um auf diese Weise die Absichten der Yuuzhan Vong preiszugeben, ohne wirklich etwas zu sagen.«
Golga rang mit dem, was er da hörte. »Sicherlich kennen Sie sich in diesen Angelegenheiten besser aus als ich, Senatorin. Auf jeden Fall dürfen Sie nicht von mir erwarten, dass ich stellvertretend für Borga spreche.«
»Sie sind ihr Gesandter, oder nicht?«
»Ja, schon, aber…«
»Dann belasten Sie sich nicht damit, für sie zu sprechen, sondern hören Sie einfach zu. Wie sie es tun würde.«
Auf diese Zurechtweisung hin hätte Golga Shesh am liebsten des Raumes verwiesen, doch beherrschte er sich. »Ich lausche, Senatorin – wie Borga es tun würde.«
Daraufhin bedachte ihn Shesh mit einem herzlichen Lächeln. »Sollten sich die Informationen über Tynna als richtig erweisen, muss man sich doch ebenfalls über den Abbruch der Lieferungen nach Bothawui und Corellia wundern, was ebenfalls ein Signal für eine Bedrohung dieser Systeme sein könnte. Oder« – sie hob den akribisch manikürten Zeigefinger – »wollen die Yuuzhan Vong uns dies lediglich glauben machen, während sie an gänzlich anderer Stelle den Angriff planen?«
Nun ließ sie Golga einen Augenblick Zeit, darüber nachzudenken, ehe sie fortfuhr. »Verstehen Sie, der Senat und die Verteidigungsstreitkräfte sind an diesem Punkt nicht einer Meinung. Da die Flotten der Neuen Republik weit verstreut sind, um die Kernweiten zu beschützen, muss eine Entscheidung getroffen werden, ob man zusätzliche Schiffe nach Bothawui oder Corellia schickt.«
Golga lachte. »Senatorin, leider habe ich nicht die geringste Ahnung, welchen Schritt die Yuuzhan Vong als nächsten erwägen. Darüber hinaus ist es lächerlich anzunehmen, Borga sei in die Pläne der Invasoren eingeweiht.«
Shesh legte die Beine übereinander und beugte sich vor. »Können Sie mir das mit Sicherheit bestätigen?«
»Ja. Alle legen viel zu großes Gewicht auf dieses so genannte Bündnis. Borga und die Clan-Anführer des Großen Rates wollten den Krieg um jeden Preis vermeiden. Deswegen erlauben wir den Yuuzhan Vong, bestimmte Welten in unserem Raum zu nutzen – Welten von geringem Wert –, auf denen sie sich mit Rohstoffen versorgen oder die sie für ihre Zwecke umfunktionieren wollen. Sicherlich ist das eine Form der Hilfe und der Unterstützung des Feindes, doch das Endergebnis wäre das gleiche gewesen, wenn wir uns für den Krieg entschieden hätten. Wir sind mächtig, doch nicht so mächtig wie der Gegner.«
»Den Hutts ist es immerhin gelungen, sich gegen das Imperium zu wehren«, hielt Shesh dagegen. »Die Yuuzhan Vong nur für eine Weile aufzuhalten, hätte schon etwas genützt.«
»Das will ich nicht leugnen. Aber unsere Gesellschaft hätte das nicht unbeschädigt überstanden. Wir haben stets nach dem Grundsatz gelebt, unsere Eigenständigkeit zu erhalten, Senatorin. Insofern haben wir auch nie versucht, in den Raum der Neuen Republik zu expandieren – nun, Durga war da, eine bedauerliche Episode. Aber abgesehen davon haben
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