Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Erbe der Jedi-Ritter 06 - Planet der Verlorenen

Das Erbe der Jedi-Ritter 06 - Planet der Verlorenen

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 06 - Planet der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Tyers
Vom Netzwerk:
geworden wären. Verfügten diese neuen Eindringlinge, in denen die Macht offenbar nicht lebendig war, über Lebensenergie, die benutzt werden konnte, um die Technologie der Ssi-ruuk wieder zu beleben?
    Das wäre die ultimative Entwürdigung für einen Yuuzhan Vong …
    Anakin warf einen Blick auf einen Kiosk. In Augenhöhe war dort ein dreidimensionales, animiertes Holo der nächsten Umgebung zu sehen.
    »Sieht aus, als wäre das Grüne Blatt zwei Korridore weiter nördlich«, sagte er. »Sollen wir die Bahn nehmen?«
    »Wir laufen«, antwortete Mara. »Bleib aufmerksam.«
    Sie spürte, wie er links von ihr ein wenig zurückblieb, als sie sich in den Passantenstrom einreihte. Das war eine gute defensive Formation für zwei Personen, mit der Meisterin an der Spitze.
    Mara drehte den Kopf leicht zur Seite. »Die Lektion dieses Abends«, sagte sie zu Anakin, »ist eine Wiederholung.« Anakin würde nie von ihrem Mann lernen können, wie man sich unsichtbar machte, denn Luke fiel in jeder Menge auf wie ein Sunesi-Prediger.
    »Hm.« Anakin betrachtete eine Reihe sich bewegender Lichter, die im Bürgersteig eingelassen waren, um Fußgänger zu einem neuen Restaurant zu locken.
    »Sieh dich immer wieder neu um«, sagte sie. »Je mehr Informationen du sammelst, bevor es losgeht, desto mehr Möglichkeiten hast du selbst, und desto weniger Möglichkeiten hat dein Feind, dich zu überraschen.«
    Er hielt die Hände lose vor dem Bauch gefaltet, die Daumen zusammengedrückt. »Ich weiß.« Sie kamen an einer Tür vorbei, die seltsame Gerüche und einen rötlichen Nebel ausspuckte.
    »Und was war das letzte Woche im Simulator?«, fragte sie. »Während du darüber nachdenkst, solltest du dir diese Jedi-Pose verkneifen.«
    Er ließ die Arme locker an den Seiten herabbaumeln. »Als ich gegen dich geflogen bin? Ich hatte keine Chance.«
    »Du greifst zu früh an. Das ist dein Muster. Deine Schwäche zu kennen, ist der erste Schritt dazu, sie zu besiegen.« Und ich weiß, was du denkst, Anakin Solo. Du denkst, dass ich langsam weich werde.
    Mara änderte den Kurs, als drei leicht betrunkene Twi’leks auf sie zuschlenderten. Anakin hielt sich ebenfalls von den Betrunkenen fern.
    Er lernte schnell. Diese ganze Generation von Jedi war gezwungen, schnell erwachsen zu werden.
    Selbstverständlich war es während ihrer eigenen Jugend in der Galaxis auch nicht sonderlich friedlich zugegangen.
    Über ihnen zuckten Lichter und verursachten seltsame Reflexe auf Kleidung, Haar, Fell und Haut. Die Menge im Fußgängerkorridor wurde nun dichter. Hier und da konnte Mara an den Wänden gewölbte gelbe Pilze erkennen, die ein Ho’Din-Wissenschaftler entwickelt hatte, um dunkle Bereiche der Unterstadt zu belüften.
    Etwa einen Klick weiter verwandelten sich die Lichter über ihrem Kopf in ein Dach aus pfeilförmigen grünen Blättern. Mara spähte in einen weiten Eingang. Dort drinnen war es nicht ganz so finster wie in vielen anderen Etablissements, an denen sie vorbeigekommen waren. Auf der anderen Seite der Passage befand sich ein grelles Skin-Art-Studio.
    »Na ja«, murmelte sie, »Teklis Freundin hat zumindest einen guten Geschmack.«
    Sie betraten das Grüne Blatt, Anakins rechter Ellbogen dicht an Maras linkem.
    Das Tapcaf war um eine Mittelsäule herum gebaut. Als Maras Augen sich angepasst hatten, sah sie, dass die Säule wie ein lebendiger Baumstamm geformt war. Oben teilte sie sich in Dutzende von Ästen. Blätter flatterten in einer künstlichen Brise.
    Was für ein hervorragender Platz für einen Attentäter, besonders in der Mitte, wo die Äste kräftiger sind, dachte Mara bei sich.
    »Guten Abend, meine Freunde. Ein Tisch?«
    Mara schaute hinab auf einen jungen Drall, vielleicht einen frühen Auswanderer aus Corellia. »Ja«, sagte sie. »Etwas in der Nähe der Tür.« Noch einmal hob sie den Blick zu diesem Versteck in der Mitte des künstlichen Baums. »Bitte nahe an der Außenwand«, wo sie den gesamten Speiseraum im Auge behalten konnte.
    »Bitte folgt mir.«
    Der Drall führte sie über eine weiche, schwingende Oberfläche und blieb neben einer Nische stehen, die für menschliche Dimensionen gebaut war. Mara nahm den Platz, von dem aus sie den Eingang überblicken konnte, und überließ es Anakin, sich auf das Innere des Tapcaf zu konzentrieren. Ihr Unterarm versank ein wenig in der Tischoberfläche, die aussah, als wäre sie von fiedrigem Moos überzogen. Der Teppich war so gearbeitet, dass er die Illusion von Laub bewirkte.

Weitere Kostenlose Bücher