Das Erbe der Jedi-Ritter 06 - Planet der Verlorenen
mein Alter.« In dem Licht, das durch die offene Hüttentür hereinfiel, sah Jacen, wie Randas Pupillen sich zu Schlitzen verkleinerten.
»Gibt es Neuigkeiten aus Nal Hutta, Randa? Hast du etwas gehört? Ist dein Elternteil in Gefahr?«
Volltreffer. Randa ballte frustriert die vierfingrigen Hände zu Fäusten und löste sie wieder. »Ich habe von meinem ehrenwerten Elternteil noch nichts gehört«, knurrte er.
»Das tut mir Leid«, begann Jacen. »Wir…«
»Die Neue Republik will Nal Hutta nicht verteidigen«, donnerte Randa. »Sie opfert unsere Welt genauso, wie sie Tynna und Gyndine geopfert hat. Man hat uns verraten. Sie ziehen ihre Streitkräfte nach Coruscant zurück.« Wieder zuckte der gewaltige Schwanz. »Und zu diesen kostbaren Werften von Bilbringi.«
»Bothawui wird ebenfalls bald bedroht sein«, sagte Jacen tonlos. Randa drückte seine Sorge natürlicherweise als Angst aus, und daraus konnte nur zu leicht Aggression werden. »Wir sind alle in Gefahr, Randa. Die Flotte ist so weit auseinander gezogen…«
»Warum kämpfst du dann nicht, Jedi?« Randa ballte eine knubbelige Faust. »Ich habe einmal gesehen, wie ein geschickter Jedi einen Yammosk getötet hat. Deine Begabung ist größer als alles, was hier gebraucht wird. Deine Familie hat Großes geleistet.«
»Ich habe meine eigenen Probleme, Randa.« Jacen schüttelte den Kopf. Randas Schmeichelei machte ihn misstrauisch. Man konnte sich nie so recht sicher sein, wann ein Hutt ehrlich war oder nicht, aber was die großen Taten seiner Familie anging… nun, Randa wusste zweifellos, wer Jabba erwürgt hatte.
Randa schob sich näher an das einzige Fenster der Hütte, das der Tür gegenüber lag. »Wenn wir nach Coruscant gelangen könnten, könnten wir beide einen Schlag gegen die Yuuzhan Vong führen, der sie bedauern ließe, dass sie sich je in diese Galaxis gewagt haben. Mein Clan hat Mittel auf einem Dutzend Welten. Wir könnten es uns leisten, unsere eigene Staffel auszurüsten, aber leider sind diese Jäger nicht für mein Volk gebaut.«
Jacen versuchte, sich einen ausgewachsenen Hutt in einem X-Flügler vorzustellen. Man würde nicht mal die Kuppel schließen können!
Aber es hatte ihm tatsächlich früher viel Spaß gemacht, einen X-Flügler zu fliegen. Das Schiff gab ihm das Gefühl, geschmeidig, mächtig und beinahe unbesiegbar zu sein.
»Ich höre, dass du ein hervorragender Pilot bist.« Randa kniff die riesigen schwarzen Augen zusammen und räusperte sich.
»Meine Schwester ist besser.« Jaina! Inzwischen waren drei Tage vergangen, und das Renegatengeschwader hatte ihnen immer noch keine Prognose mitgeteilt. »Und mein Bruder auch«, gab Jacen zu und gewährte Anakin die Ehre, die er sich in Landos Asteroiden-Parcours verdient hatte – und im Kampf um Dubrillion.
»Aber deine ehrenwerten Geschwister sind nicht hier. Das Schicksal hat uns zusammengebracht, Jedi Solo. Ich könnte deinen Namen noch größer machen, als er bereits ist.«
Jacen streckte die Arme und knackte mit den Knöcheln. Sein Name? Im Augenblick hätte, was die Jedi und die Flotte der Neuen Republik anging, sein Name ebenso gut Banthafutter sein können.
»Ich werde eine Möglichkeit finden, Duro zu verlassen und Nal Hutta zu helfen, selbst wenn ich zu spät kommen und mein Schiff nur ins Siegesbankett der Invasoren stürzen lassen kann. Oder ich werde Kyp Durron finden und seine Staffel unterstützen und den Kampf zum Feind tragen.« Der Hutt rutschte auf die Tür zu.
»Randa«, sagte Jacen beschwichtigend. »Wir brauchen wirklich deine Hilfe. Und zwar hier.«
»Ach?« Randa hielt inne. »Sag es mir, junger Solo. Was kann ich hier schon tun, außer in Hydrokultur-Fässern zu rühren? Mich um die Wasserpumpen kümmern und…«
Jacens Kom piepte. »Warte«, sagte er und hob bittend die Hand. »Randa, geh nicht weg.« Er riss das Komlink vom Gürtel. »Jacen Solo«, sagte er.
»Hier spricht Piani aus der Kom-Zentrale«, antwortete eine blecherne Stimme. »Diese Nachricht, auf die ihr gewartet habt, ist endlich eingegangen. Du solltest lieber herkommen.«
Verblüfft schaltete Jacen sein Kom auf einen anderen Kanal. »Vater, hast du das gehört?«
Die Stimme des älteren Solo klang undeutlich. Selbst über kurze Entfernungen war niederenergetische Kommunikation in der seltsamen Atmosphäre von Duro nur eingeschränkt möglich. »Ich bin auf dem Weg«, sagte Han.
Die gleiche Kontaktperson wie zuvor grüßte Jacen über eine Verbindung, die nur die Stimme und
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