Das Erbe der Jedi-Ritter 06 - Planet der Verlorenen
persönlich nach Duro zu kommen?«
Dies, so musste Randa zugeben, war das klaffende Loch in seinem Angebot. »Sie würden mich unendlich ehren«, begann er, »und im Gegenzug unseren Respekt erfahren…«
»Sie«, erklärte der Kriegsmeister, »sind keiner Ehre würdig. Dennoch werde ich diesen Jedi nehmen. Sorgen Sie dafür, dass Sie ihn liefern können, und ich werde über Ihre Bitte nachdenken. Wenn Sie ihn nicht herbeischaffen können oder Sie auch nur die geringste Heimtücke an den Tag legen, werde ich Ihnen persönlich die Haut abziehen.«
Der Villip wurde weicher, die ausgeprägten Züge verschwanden, und Randa fragte sich, was er eigentlich getan hatte. Die Agenten der Yuuzhan Vong hier in Gateway konnten Jacen doch ohnehin kidnappen – oder Randa im Schlaf abstechen. Hatte er einen schrecklichen Fehler gemacht?
Gab es nicht doch eine Möglichkeit, Jacen auf seine Seite zu ziehen? Der junge Jedi würde doch sicher zur Vernunft kommen, das Lichtschwert ziehen und sich wehren.
Was Randa nun also wirklich brauchte, war eine weitere Schicht Verteidigung. Duro wurde von einem einzigen Kreuzer, ein paar Kampfjägern und den planetaren Schilden der Orbitalstädte beschützt, die sich auch über das erstreckten, was sich unmittelbar unter ihnen an der Oberfläche befand. Wenn die Neue Republik eine zusätzliche Kampfgruppe näher an Duro brachte, würde Randa sicherer sein – der Handel würde nicht zustande kommen, aber…
Er stürzte aus seinem Zelt heraus und zurück zum Verwaltungsgebäude. Dort fand er zwei Kommunikationstechniker – einen Menschen und einen kleinen, zähnestrotzenden Tynan – , die mit einem halb lebensgroßen Holo einer hinreißenden dunkelhaarigen Frau sprachen.
Entzückt über sein Glück drängte er den pelzigen Tynan beiseite. »Senatorin Shesh«, keuchte er, »ich habe einen Verräter auf Duro entdeckt! Die Yuuzhan Vong haben einen Agenten hier eingeschleust, zweifellos ein Späher für eine geplante Invasion. Sie müssen die Verteidigung von Duro verstärken, oder all diesen Flüchtlingen droht der sichere Tod. Sie sind in der Lage, militärische Hilfe zu schicken. Tun Sie es rasch!«
Senatorin Viqi Shesh wandte den Kopf leicht ab. »Haben wir uns nicht schon einmal unterhalten, Sir?«
Er verbeugte sich tief. »Ich bin Randa Besadii Diori und…«
»Sie sagen, Sie haben einen Yuuzhan-Vong-Spion in Gateway identifiziert?«
»Nicht identifiziert«, erklärte er dreist, »aber unwiderlegbare Beweise seiner Anwesenheit entdeckt.«
»Dann danken wir Ihnen, Randa Besadii Diori. Bringen Sie Ihre Beweise zur Verwaltung von Gateway, zu Botschafterin Organa Solo. Ich habe gerade erfahren, dass sie sich auf dem Planeten aufhält. Ihre Sicherheitskräfte werden dann weitere Ermittlungen anstellen.«
»Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit, Senatorin. Hier sind wieder die Leute, mit denen Sie sich zuvor unterhalten haben.« Randa rauschte aus dem Gebäude. Er würde genau das tun, was die Senatorin geraten hatte: Leia Organa Solo den Villip geben, und dann konnte sie ja sehen, was sie damit anfing. Sein rasches Handeln – nachdem er erkannt hatte, dass er einen Fehler gemacht hatte – hatte ihn und vielleicht sogar Gateway gerade vor einem schrecklichen Schicksal gerettet. Wie klug er doch war!
Senatorin Viqi Shesh von Kuat schaltete den Holoprojektor ab und griff nach ihrem Villip, der sich anfühlte, als bestünde er aus Maden.
Das hier durfte nicht warten. Im Geschäftsleben wie in der Diplomatie musste man manchmal Zugeständnisse machen, und sie hatte keine Probleme damit, einen verräterischen jungen Hutt zu denunzieren.
Sie strich über das widerwärtige Ding und lenkte dabei ihre Aufmerksamkeit von ihrer rechten Hand ab, indem sie sich die mit einem Vorhang dekorierte Wand gegenüber der Kom-Einheit ansah. Ihre Diener durchsuchten diese Vorhänge dreimal täglich nach Abhörgeräten. Manchmal dachten sie anschließend nicht daran, die Falten gerade zu ziehen. Sie würde wieder einmal mit ihnen darüber sprechen müssen.
Viqi Shesh hatte keinen Zweifel daran, dass die Yuuzhan Vong der Neuen Republik diese Galaxis bald entreißen würden, genau wie die Neue Republik sie vom Imperium erobert hatte. Rasche Veränderungen schufen Gelegenheiten. Es würde tausend Welten geben, die neue Oberhäupter brauchten, und Kuat würde vielleicht besser behandelt werden, wenn eine Kuati eine hohe Stellung unter den Yuuzhan-Vong-Gouverneuren einnahm. Und ganz sicher würde es ihr
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