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Das Erbe der Jedi-Ritter 06 - Planet der Verlorenen

Das Erbe der Jedi-Ritter 06 - Planet der Verlorenen

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 06 - Planet der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Tyers
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wieder zu seinem Elternteil zu gelangen.
    Er befeuchtete sich die Lippen. Er brauchte selbstverständlich einen Piloten. Vielleicht würde es ihm ja noch gelingen, die junge Solofrau zu überreden. Wie seine Leute immer sagten: Wo Überredung versagt, führt Bestechung zum Erfolg. Sein Kajidic hatte auf Planeten, die die Yuuzhan Vong noch nicht berührt hatten, Mittel deponiert. Diese junge Jedi musste doch irgendeine Schwäche haben – Edelsteine, Schimmerseide… oder ein eigenes Schiff.
    Ermutigt von diesen Gedanken eilte er den sandigen Weg zu der SELCORE-Unterkunft hinauf, die man ihm zugewiesen hatte, einem jämmerlichen blauen Zelt in den Tayana-Ruinen. Er konnte hören, wie die Felsenkauer von Gateway ununterbrochen unterirdisch arbeiteten.
    Schon im Eingang bemerkte er einen seltsamen Geruch. Wütend über dieses unerlaubte Eindringen ballte er die kleinen Fäuste. Er schnupperte und folgte dem Geruch zu seiner Schlafmatte. Er hatte die erbärmlich dünne Bettdecke als zusätzliches Polster benutzt. Darunter bemerkte er eine seltsame Ausbuchtung.
    Er packte mit dem Schwanz zu und riss die Decke weg.
    Ein ledriger Ball – nicht ganz von der Gestalt und Größe eines Menschenkopfs – lag auf der Schlafmatte.
    Es war ein Yuuzhan-Vong-Villip, wie einer von denen, die er an Bord des Clusterschiffs gesehen hatte. Borga hatte sich offenbar schnell für ihn eingesetzt.
    Dann begann er, vom Kopf bis zur Schwanzspitze zu zittern. Das war sogar zu schnell gewesen. Dass dieser Villip so rasch in seiner Behausung auftauchen konnte, setzte voraus, dass die Yuuzhan Vong einen Agenten in Gateway hatten, der sich als Mensch verkleidete. Ein Agent, der nun wusste, wo Randa zu finden war.
    Dennoch griff Randa nach dem ledrigen Geschöpf und ließ sich auf der verknitterten Matte nieder. Sein Plan, wichtige Yuuzhan Vong hierher zu locken, wo die Neue Republik sie besiegen konnte, war immer noch unausgegoren – aber er hatte Borga versprochen, dass er versuchen würde, ein »Verhandlungsargument« zu liefern. Ein Jedi im Austausch für den Planeten Tatooine? Der Gedanke bewirkte bei ihm eine Empfindung, die er selbst nicht so recht verstand, da er so etwas noch nie zuvor gespürt hatte: ein Aufzucken vagen Schmerzes, als wäre das kein angemessenes Verhalten gegenüber jemandem, der ihm so etwas niemals antun würde. Vielleicht war es das, was die Menschen Schuldgefühle nannten.
    Er tat die Empfindung verächtlich ab. Seine Loyalität gehörte Borga. Selbst wenn Jacen die Macht nicht benutzte, würde er sich nicht leicht gefangen nehmen lassen.
    Randa strich über den Villip, dann setzte er ihn ab und fragte sich, wer wohl antworten würde. Während er wartete, verschloss er das Zelt. Gateway war ohnehin für seinen Geschmack zu hell. Der Gedanke an Nal Hutta und die sorgfältig durchgeführte Entwicklung des Planeten, die die Yuuzhan Vong gerade zerstörten, bewirkte, das sich seine Augen dick und angenehm feucht anfühlten.
    Der Villip nahm klarere Züge an – ein vorstehender Brauenwulst, eine kurze, breite Nase, Wangen mit ausgeprägten Hautsäcken unter den Augen. »Randa Besadii Diori«, sagte das Geschöpf. »Endlich melden Sie sich.«
    Randa erkannte die ausgeprägten Züge und die herrische Baritonstimme nicht. Er nickte respektvoll. »Sie sind im Vorteil, Mylord, weil Sie meinen Namen bereits kennen.«
    »Ich bin Kriegsmeister Tsavong Lah. Können Sie mir wirklich einen Jedi anbieten?«
    »Ja«, antwortete er. Kriegsmeister? Seine tastenden Versuche hatten sich hervorragend ausgezahlt! Und nun musste er diesen Kriegsmeister nach Duro locken, damit die neue Republik ihn hier erwischen konnte. »Sein Name lautet…«
    »Nutzloser Hutt!«, sagte der Kriegsmeister, »Ihre Mutter hat mir schon mitgeteilt, was Sie im Gegenzug verlangen. Sie sollten eines wissen: Die Hutts haben uns verraten. Nur beispielhafte Dienste werden Ihnen unser Vertrauen zurückgewinnen.«
    »Ich respektiere Ihre Vorsicht, Kriegsmeister. Ich erinnere mich jedoch, wie sehr Ihr Verwandter von Wurth Skidder fasziniert war, auf dem Sklavenschiff, auf dem ich nur so kurze Zeit reisen durfte. Ich würde mich freuen, Ihnen diesen Jedi ausliefern zu dürfen – Ihnen persönlich, Kriegsmeister. Was meine Bitte angeht… was nützt Ihnen Tatooine schon? Eine öde Welt, kaum lebensfähig…«
    Die Augen des Kriegsmeisters starrten Randa aus dem Villip wie unergründliche schwarze Löcher an. »Warum«, fragte er, »sollte ich Ihnen die Ehre erweisen,

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