Das Erbe der Jedi-Ritter 06 - Planet der Verlorenen
heimatlos. Wir haben eine Kolonie auf Yag’Dhul errichtet, aber wir brauchen alle möglichen lebenswichtigen Güter. Man hat mir gesagt, dass solche Güter hier erhältlich sind, für einen gewissen Preis.«
Der Duros drückte einen Knopf auf seiner Thekenplatte. »Der Preis könnte höherrr sein, als Sie erwarrrten«, sagte er.
Zwei hoch gewachsene Menschen kamen hinter einem braunen Wandschirm hervor. Luke erkannte die Entschlossenheit in ihrem Blick und die Hoffnungslosigkeit dahinter. Er hatte diese Mischung schon zuvor gesehen – bei denen, die mit der Friedensbrigade zusammenarbeiteten, Menschen, die bereits davon überzeugt waren, dass die Yuuzhan Vong den Krieg gewinnen würden.
Das war eine unwillkommene Komplikation. War CorDuro bereits korrumpiert? Oder war Thrynni Vae verschwunden, weil sie eine Kollaboration von sogar noch weiteren Ausmaßen entdeckt hatte?
Dann traf ihn der zweite Gedanke wie ein Kanonenschuss und brachte alles andere zum Schweigen. Hatten die Yuuzhan Vong Duro bereits als Ziel ausersehen, und war das ihre Vorhut?
Er versuchte sich wieder zu fassen. »Wir sind bereit«, surrte er, »Ihnen Kredits der Neuen Republik anzubieten, Kubindi-Wertpapiere, die überall akzeptiert werden, oder…«
Ein Geräusch erklang, und ihr Gastgeber richtete sich auf. »Einen Augenblick.«
Brarun berührte etwas vor sich, schaute auf einen Schirm und lächelte dünn. Luke spürte, dass der Duros sie nun am liebsten weggeschickt hätte. Er suggerierte ihm stattdessen subtil, dass er seine Gäste aus Kubindi als neutrale Zeugen betrachten sollte. Immerhin war ihr Planet bereits eingenommen.
Brarun schien über diese neue Idee nachzudenken, dann sagte er: »Bitte bleiben Sie ein paarrr Minuten. Man hat mich an einen Gast erinerrrt, den meine Leute warrrten ließen, damit er begreift, wo sein Platz ist. Ich werde ihn jetzt herrreinlassen. Bitte schweigen Sie, oder Ihre Eskorrrte wird Sie nach draußen bringen müssen.«
»Das tue ich gern«, surrte Luke. »Alles, um meinem Volk zu helfen.«
Er führte Anakin zurück zu dem braunen Wandschirm. Dabei sah er sich die menschlichen Wachtposten noch einmal genauer an: Sie waren hoch gewachsen und kräftig, wirkten aber nicht gerade mörderisch intelligent. Sie sollten für zwei Jedi keine Schwierigkeiten darstellen, falls es Ärger geben sollte – und das sollte ohnehin nicht passieren.
Luke spürte Jacen, als er hereinkam, in einem braunen Overall und mit einer weichen blauen Mütze. Zu seiner tiefsten Besorgnis versuchte Jacen nicht einmal, seine Umgebung mithilfe der Macht zu erkunden. Tatsächlich spürte Luke ein bewusstes Zurückdrängen der Macht rings um seinen älteren Schüler.
Er hatte Anakin gesagt, Jacen müsse seinen eigenen Weg finden. Er wusste mit seinem ganzen Herzen und seinem Verstand, dass das stimmte, aber Jacen nun so zu sehen, tat ihm weh. Luke hatte Fehler gemacht. Er wusste, wie schmerzlich die Folgen sein konnten.
Besonders hier und jetzt.
Er tastete mit der Macht und berührte Jacen.
Jacen hatte den größten Teil der vergangenen Stunde in einem Vorzimmer gesessen und darauf gewartet, zum Vizedirektor vorgelassen zu werden. Er versuchte geduldig zu sein und über seine Vision nachzudenken. Das ging nicht direkt als Diplomatie durch, aber es schien zumindest nicht falsch zu sein.
Nun spürte er wie ein Echo seiner eigenen Vision seinen Onkel: Er war einer der beiden »Kubaz« in der Ecke, zwischen diesen muskulösen Leibwächtertypen.
Der andere angebliche Kubaz war Anakin.
Von seinem Onkel glaubte er die Aufforderung zu verspüren, diesen Duros zum Reden zu bringen.
Also richtete er sich noch ein wenig gerader auf und sah Vizedirektor Brarun an. Was für eine Gelegenheit! Er konnte seinem Onkel und seinem Bruder zeigen, in welche Richtung ihn seine Vision, sein Gewissen und seine Erfahrungen führten.
»Jedi Jacen Solo.« Der Vizedirektor trug wie alle anderen bei CorDuro einen braunen Overall mit roten Besätzen. »Ein unerwarrrteter Besuch.«
»Danke für Ihre…« Jacen ging auf den thekenartigen Tisch zu.
»Halt«, sagte der Duros. »Das ist nahe genug.«
Jacen blieb stehen. Wollte Brarun, dass er genau an dieser Stelle stehen blieb? Um das zu überprüfen, bewegte er sich ein wenig seitwärts. Der Vizedirektor hatte offenbar nichts dagegen. Also nahm er an, dass der Duros nicht versuchte, ihn für eine Falle zu positionieren, sondern schlichtweg Angst vor Jedis hatte und versuchte, sich zu schützen.
»Sir,
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