Das Erbe der Jedi-Ritter 08 - Die Verheissung
schwenkte, stiegen zwei X-Wings auf, um sie in Empfang zu nehmen. Einer hatte den Sender.
Nach einigen Augenblicken empfing sie Kyps Kom-Signale und stellte eine Verbindung her.
»Erstaunlich«, sagte er. »Wirklich erstaunlich. Jaina Solo, du überraschst mich immer wieder.«
»Hallo, Kyp.«
»Ich würde dich gern fragen, was dich ausgerechnet hierher geführt hat, aber vielleicht will ich es gar nicht wissen. Wenn dich die Macht geleitet hat, ist es fast zu erschreckend.«
»Wieso?«
»Weil ich mich gerade auf die Suche nach dir und dem Renegaten-Geschwader machen wollte«, sagte Kyp und klang spöttisch.
»Wirklich?«
»Ja. Ich habe etwas entdeckt, Jaina – etwas, mit dem ich mit meinem Dutzend nicht fertig werden kann. Etwas, das der Neuen Republik den Todesstoß versetzen könnte, wenn wir nicht schnell etwas dagegen unternehmen, solange es noch möglich ist.«
»Wovon sprichst du?«, fragte Jaina.
»Das erzähle ich dir lieber bei einem persönlichen Gespräch. Folge mir. Wir haben dort unten nicht viel, aber es ist besser als das Cockpit eines X-Wings.«
Kyp und seine Leute hatten Tunnel und Höhlen ins Wassereis geschmolzen, sie versiegelt und eine Sauerstoff-Stickstoff-Mischung von weiter oben herabgeholt, wo die Atmosphäre des Planeten nach dem Erkalten des Zentralgestirns kondensiert war.
»Wir lassen die Temperatur hier unterhalb des Gefrierpunkts, damit unser bescheidenes Heim nicht schmilzt«, sagte Kyp und reichte Jaina einen Parka. »Hier, den kannst du sicher gut gebrauchen.«
»Um ganz ehrlich zu sein: Die Kälte fühlt sich gut an. Sie ist fast so angenehm wie die Möglichkeit, endlich wieder zu stehen.« Ihren Beinen fiel es nicht ganz leicht, beim Gehen in der niedrigen Schwerkraft den richtigen Rhythmus zu finden.
»Nun, wie ich schon sagte, es ist nicht viel, aber uns gefällt es«, meinte Kyp.
»Was machst du so weit hier draußen, Kyp? In diesem Sektor muss es von Yuuzhan Vong geradezu wimmeln.«
»Oh, sie sind nicht weit entfernt, obgleich dich ihre Anzahl überraschen würde. Wie dem auch sei, sie sind nicht hier. Hier gibt es keine Welten zu erobern, keine Maschinen zu zerstören, keine Völker zu versklaven.«
»Mit Ausnahme von dir, deinen Leuten und euren Schiffen.«
»Guter Hinweis. Nun, es gibt viele tote Sonnensysteme am Rand. Dieses ist nicht einmal reich an Erz, da der Stern mit einem kleinen Wimmern starb – es kam nicht zu einer Supernova, die überall schwere Elemente verteilte. Warum sollten sich die Yuuzhan Vong hier umsehen, wenn ihre ganzen Anstrengungen dem Kern gelten?«
»Glaubst du, sie wollen zum Kern vorstoßen?«
Kyp rollte die Augen. »Stell dich nicht dumm, Jaina. Die Yuuzhan Vong haben eine Atempause eingelegt, das ist alles. Sie hoffen, dass ihre Kollaborateure einen Teil der Arbeit für sie erledigen. Währenddessen treffen sie überall Vorbereitungen. Und was ich hier gefunden habe…«
»Ja, das hast du erwähnt.«
»Eines nach dem anderen, Jaina. Bitte sag mir, warum du hier bist. Und ganz im Ernst: Ich wäre dir für einen kleinen Hinweis darauf dankbar, wie du mich gefunden hast.«
»Meister Skywalker hat mich beauftragt, mit dir zu reden.«
»Tatsächlich? Hat er etwas Neues zu sagen?«
»Mara und er sind von Coruscant geflohen, als Borsk Fey’lya ihre Verhaftung anordnete.«
Kyp blinzelte, und Falten bildeten sich auf seiner Stirn.
»Komm herein und setz dich.« Er führte Jaina in einen Raum, der die Zentrale der kleinen Basis zu sein schien. Die Einrichtung bestand aus mobilen Sensoren, einem taktischen Display und Sternkarten. Kyp bot der Besucherin einen Klappstuhl an und nahm auf einem zweiten Platz.
»Das war ungewöhnlich dumm«, brummte er. »Selbst für Fey’lya. Glaubst du, unser Staatschef arbeitet für die Friedensbrigade?«
»Meister Skywalker glaubt es nicht. Und ich glaube es ebenso wenig.«
»Hm.« Kyp blieb skeptisch. »Und was macht Meister Skywalker jetzt?«
»Du weißt ja, dass Tante Mara schwanger ist. Es dauert nicht mehr lange bis zur Niederkunft. Onkel Luke will sich bei Booster Terrik verstecken. Er sucht einen Planeten, der sich für einen Jedi-Stützpunkt eignet.«
Kyp kniff die Augen zusammen. »Und welchen Zweck soll der Stützpunkt erfüllen?«
»Er soll als Ausgangsbasis dienen. Ein Ort, an dem bedrohte Jedi Sicherheit finden und von dem aus sie zuschlagen können.«
»Bitte wähle deine Worte mit großer Sorgfalt, Jaina«, sagte Kyp. »Was meinst du mit ›zuschlagen‹? Leg dem
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