Das Erbe der Jedi-Ritter 08 - Die Verheissung
und die Yuuzhan Vong versuchen erneut, Fondor zu übernehmen oder von Duro aus gegen ein nicht mehr so gut geschütztes Coruscant vorzurücken. Wie dem auch sei: Wenn Yag’Dhul ihnen gehört, ergeben sich zahlreiche neue Möglichkeiten für sie.«
Anakin beendete die Justierung des Kom-Apparats. »Alles klar«, sagte er. »Wir sind so weit.«
»Setz dich mit der planetaren Verteidigung in Verbindung«, sagte Corran. Er schloss die Augen und konzentrierte sich. »Versuch es hiermit…« Er nannte eine quadratische Gleichung und lächelte schief. »Sie ist zwar nicht richtig, sollte aber die Aufmerksamkeit der Givin wecken.«
»Gehe auf Sendung, Captain«, sagte Anakin.
Fünf Minuten später hatten sie noch immer keine Antwort. Anakin modulierte die Wellenform, erhöhte die Signalverstärkung und sendete erneut.
»Es müsste funktionieren«, brummte Anakin. »Es sei denn, die Givin sind taub.«
»Vielleicht beansprucht etwas anderes ihre Aufmerksamkeit«, sagte Corran.
»Wie meinst du das?«, fragte Anakin. »Warum sollten sie nicht ihre Grenzen überwachen?«
»In dieser Region gibt es keine Schiffe oder Sonden. Die Yuuzhan Vong haben andere Welten oft durch innere Konflikte und Spionage zermürbt. Vielleicht sind ihre Agenten hier bereits am Werk.«
»Oder sie haben Yag’Dhul vergiftet, so wie Belkadan.«
»Das geht zu langsam«, wandte Corran ein. »Die Sache würde bekannt. «
»Es sei denn, sie verwenden etwas, das wir noch nicht kennen«, sagte Tahiri. »Das machen Gestalter: Sie entwickeln Neues.«
Corran nickte. »Es scheint den Yuuzhan Vong tatsächlich immer wieder zu gelingen, neue Waffen aus Nebelgas zu kondensieren«, räumte er ein. »Aber…«
Er unterbrach sich, als es im Lautsprecher des Kom-Apparats jaulte und zischte. Auf dem Display, hinter einem Vorhang aus Interferenzen, erschien die natürlich gepanzerte Gestalt eines Givin und starrte mit leeren Augen. Sein – ihr? – Gesicht ähnelte einem großen menschlichen Totenschädel, der erst geschmolzen und dann in einer neuen Form erstarrt war.
»Primäre Bastion von Yag’Dhul an nicht identifiziertes Schiff«, sagte der Givin. »Sie haben einen alten und illegalen Kontaktkode verwendet. Allerdings entspricht Ihr Schiff der Konfiguration einer Erkundungseinheit der Yuuzhan Vong.« Der Mundschlitz rasselte etwas Unverständliches.
Zumindest für Anakin. Tahiri hingegen schnappte erschrocken nach Luft.
»Was hat er gesagt?«, fragte Corran.
Tahiri richtete ihren Aventurinblick auf die beiden anderen Jedi.
»Er hat die Sprache der Yuuzhan Vong benutzt und gesagt: ›Willkommen. Wir haben Sie erwartet.‹«
26
Wedge Antilles schnitt eine finstere Miene. Im Gegensatz zu einigen anderen ihn auszeichnenden Merkmalen war sein durchdringender Blick noch eindrucksvoller geworden. Jaina spürte, wie er über sie hinwegstrich, und sie schauderte, obwohl er gar nicht ihr galt, sondern Kyp, der zwischen Gavin und ihr am Holztisch saß.
»General Antilles…«, begann sie. Doch dann fiel das volle Gewicht seines Zorns auf Jaina, und sie brachte keinen Ton mehr hervor.
»Sie hätten uns sagen sollen, dass auch er hier sein würde, Lieutenant Solo«, sagte Wedge, seine Stimme so weich und gespannt wie eine Saite von Tionnes Laute. »Es war nicht ehrlich, und so etwas hätte ich von Ihnen nicht erwartet.«
Jenseits der rustikalen Steinwände des Gartens auf dem Hügel und seinem aus zugeschnittenem Strauchwerk bestehenden Baldachin spiegelte sich das Licht der Mittagssonne auf dem silbernen Meer wider. Von den Wiesen, die sich zum Ufer hin erstreckten, kam der Duft von Blumen und Balsamgras. Eine Herde gedrungener, langhalsiger Fecklen brachte schwirrend und donnernd ihr Missfallen über einen Schwarm hüpfender Kreischer zum Ausdruck. Der Himmel war blau, mit einer Andeutung von Dunst. Nach der Enge eines X-Wings konnte sich Jaina keinen besseren Treffpunkt vorstellen als eine Ranch auf Chandrila. Hinzu kam ein praktischer Aspekt: Es war auch ein Ort, an dem man Feinde schon von weitem sah und offen sprechen konnte, ohne befürchten zu müssen, dass unerwünschte Ohren mithörten. In dieser Hinsicht konnten sie deshalb sicher sein, weil das Anwesen einem vertrauenswürdigen Verwandten von Gavin Darklighters Frau Sera gehörte.
Doch jene liebliche Welt verschwand für Jaina und wich Wedges Augen, zwei grünen, wie poliert wirkenden Kugeln, die Zeugen vieler Kämpfe und Tragödien geworden waren, aber auch einen sanften Blick auf das
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