Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum
Betäubungsblitz. Niemand hatte den Angriff kommen sehen, und der plötzliche Schmerz benebelte alle. Anakin wurde auch von zwei Hieben getroffen, er spürte, wie die anderen sich drehten, und dann kippten sie um.
Ulaha lag mit dem Gesicht nach unten auf dem Deck, und der Schmerz war so stark, dass sie nicht einmal schreien konnte. Lando stand über ihr, seine dunklen Augen zeigten Schrecken, aber er war ein zu guter Spieler, um sich sonst etwas anmerken zu lassen. Seine Knie beugten sich leicht, als denke er darüber nach, den Coufee herauszuziehen. Dann riss er sich zusammen, stieg über die leidende Jedi und öffnete die Innenluke.
Eine weitere Faust krachte auf Anakin herunter und rief diesmal den dunstigen Schatten der Bewusstlosigkeit hervor. Er vergaß zu zählen, aber er musste längst bei dreißig angelangt sein. Der Boden vibrierte von schweren Tritten, als der Rest des Entertrupps aufs Transferdeck stürmte. Anakin rammte seinem Angreifer mit der Macht einen heruntergefallenen Blaster an den Kopf und wurde dafür mit einem weiteren Hieb belohnt, dann berührte ihn die Spitze eines Coufee an der Kehle.
»Erledigt, Jeedai «, zischte der Krieger. »Verstanden?«
Anakin wagte nicht einmal zu nicken.
Duman Yaght brüllte einen Befehl. Zwei Yuuzhan Vong hoben Ulaha vom Boden auf und brachten sie in die Luftschleuse, während der Coufee noch aus ihrem Rücken ragte. Eine schon bekannte Leere überfiel Anakin − die gleiche Leere, die er auf Sernpidal empfunden hatte, als er gezwungen gewesen war, mit dem Falken abzuheben und Chewie zurückzulassen −, und kalte Angst stieg in ihm auf. Sie hatten gerade erst Feindberührung und schon eine Verwundete zu beklagen. Vielleicht überforderte sie diese Mission. Vielleicht würden sie alle sterben wie Chewbacca-Lowie, Tahiri, sogar Jacen und Jaina. Vielleicht wäre das seine Schuld.
Jacen drang zu ihm vor und umspülte ihn sanft mit den Emotionen der anderen, Angst, Wut, Schuld. Anakin konnte nicht unterscheiden, was von wem kam, außer, was Alema Rar betraf.
Alema wirkte erleichtert. Bislang war niemand zu Tode gekommen, und sie hatte es geschafft, ohne vor Schrecken zusammenzubrechen. Die Sache lief ziemlich gut, schien es ihr.
Duman Yaghts Stimme erklang irgendwo jenseits von Anakins Füßen. »Ich muss zugeben, Fitzgibbon Lane, dass ich jetzt verstehe, warum Sie die Lichtschwerter vernichtet haben. Hätten sie die gehabt… nun, freuen wir uns lieber.«
Zwei Yuuzhan Vong zerrten Anakin auf die Beine, und er sah den Kommandanten bei Lando stehen, während der Entertrupp die Jedi für den Transport aufreihte. Anakin starrte Lando an und fragte sich, ob der Spieler mit der beredten Zunge nicht einen Weg finden konnte, Ulaha an Bord der Lady Luck zu behalten.
Lando bemerkte Anakins Starren und ließ seinen Blick einen Moment auf ihm verweilen, dann wandte er sich wieder Duman Yaght zu. »Es ist alles noch in der Planung, aber beim nächsten Mal wünsche ich eine Warnung. Wenn wir sie im Schlaf erwischen…«
»Sie bekommen Ihren Villip«, unterbrach ihn der Yuuzhan Vong. »Mehr kann ich Ihnen nicht versprechen.«
Anakin wurde von den Wachen in die Luftschleuse geschoben. Er taumelte über die Schwelle, blickte jedoch unverwandt über die Schulter. Er wusste, Lando besaß keine sichere Möglichkeit, Ulaha zu retten, doch Lando Calrissian hatte schon oft das Unmögliche vollbracht. In seiner Jugend hatte er Agenten des Imperiums und die gefährlichsten Kriminellen der Galaxis ausgetrickst, und er hatte den Solos schon vor Anakins Geburt aus der Patsche geholfen. Bestimmt könnte Lando Calrissian auch einen ehrgeizigen Yuuzhan Vong überlisten.
Lando begegnete Anakins Blick. Ein gehetzter, ängstlicher Ausdruck erschien in seinen Augen, dann sagte Duman Yaght etwas, das ein Lachen erforderte, und Lando musste Anakin den Rücken zuwenden.
28
Anstatt den blank geputzten Korridor zum Paradedeck der Errant Venture zu nehmen, wo zwei Dutzend Studenten der Akademie darauf erpicht waren, ihre Macht-Fähigkeiten zu präsentieren, folgten Luke und seine Begleiter dem frisch geschniegelten Booster Terrik zu einer Liftröhre und fuhren direkt zur Brücke. Der Sternzerstörer konnte nur eine gewisse Zeit im Orbit von Eclipse bleiben, wenn man nicht riskieren wollte, die Position der Basis zu verraten, und das Letzte, was irgendwer in der Gruppe wollte, war, Zeit damit zu verbringen, HoloNet-Sendungen zu sehen. Unglücklicherweise hatten sie gerade die Nachricht
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