Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum

Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
Vom Netzwerk:
hatte die Angelegenheit aus allen Blickwinkeln betrachtet, und sie würde den größten Gewinn daraus ziehen. »Tut mir Leid, dass es notwendig war, Sie zu enttäuschen.«
    »Warum sollte ich über Ihre Flucht enttäuscht sein?« Vergere breitete die Arme aus. »Ihr Wert für unsere Sache ist allseits bekannt.«
    Für Nom Anor war dieser unterschwellige Spott aus dem Mund dieser halben Heidin zu viel. Sie hatte sich nicht nur in seine Mission eingemischt und es beinahe geschafft, dass er verhaftet wurde, sondern sie machte sich jetzt auch noch vor seinem Meister und seinesgleichen über ihn lustig.
    »Es ist nicht notwendig, den scheuen Bunish zu spielen, Vergere.« Nom Anor musste sich alle Mühe geben, damit seine Stimme eiskalt klang, und trotzdem war sein Zorn spürbar und rief leises Gemurmel bei den Umstehenden hervor. »Ihnen sollte man zu Ihrem Einfallsreichtum applaudieren. Ich hätte nicht gedacht, dass Sie zu solcher Verschlagenheit − oder Kühnheit − fähig sind.«
    Wäre Vergere eine Yuuzhan Vong gewesen, hätten Nom Anors Worte genügt, um eine blutige Herausforderung nach sich zu ziehen. Doch so zuckte das kleine Wesen nur mit den Fühlern. »Wollen Sie mir die Schuld an dem zuschieben, was im Senat passiert ist?«
    »Ein verwegener Versuch, sich eines Rivalen zu entledigen«, bestätigte Nom Anor. »Ob das Attentat nun geglückt ist oder nicht, die Ungläubigen geben mir und dem Kriegsmeister die Schuld.« Er wandte seine Aufmerksamkeit Tsavong Lah zu. »Die Tatsache meiner Rückkehr stellt gleichermaßen meinen Wert für die Große Doktrin und meinen Glauben in die Fähigkeiten des Kriegsmeisters unter Beweis, solch primitive Ränke zu durchschauen.«
    Vergere öffnete den schnabelartigen Mund, als wolle sie zischen, dann beherrschte sie sich und beruhigte sich anscheinend. »Geben Sie mir nicht die Schuld für Ihre Fehler auf Coruscant. Dadurch sehen Sie nur noch…«
    »Genug.«
    Obwohl der Kriegsmeister leise sprach, genügte der Klang seiner Stimme, Vergere verstummen zu lassen − und rettete ihr dadurch das Leben. Hätte sie das verhängnisvolle Wort dumm ausgesprochen, hätte Nom Anor nicht nur das Recht gehabt, sondern man hätte es regelrecht von ihm erwartet, sie zu töten.
    »Das Attentat auf Borsk Fey’la − oder der Versuch − ist für mich von wenig Interesse.« Die Andeutung eines Lächelns erschien auf Tsavong Lahs Lippen. Er stellte in einem der Armsäcke etwas ein, woraufhin die Beine des Throns einklappten und den Kriegsmeister auf eine für das Gespräch bequemere Höhe herunterließen. »Vor Ihrer Ankunft haben wir über General Bei Iblis’ bemitleidenswerten Plan geredet, die Moral unserer Krieger mit diesem Unfug über Jeedai -Zwillinge zu unterminieren. Wie ist er auf diese Idee gekommen?«
    Nom Anor wusste, was Tsavong Lah hören wollte, doch war er nicht dumm genug, seinem Kriegsmeister ins Gesicht zu lügen − nicht in Gegenwart von Vergere, die nur darauf lauerte, sich auf jedes seiner Worte zu stürzen. »Ich weiß nicht, wie Bei Iblis seine Pläne entwickelt.«
    »Dann äußert eine Vermutung«, sagte Tsavong Lah. »Ich befehle es.«
    Nom Anor kratzte es im Hals. Die Flammkäfer, die nun vorübergehend von ihrem Posten entlassen wurden, ließen sich auf der Gruppe nieder. Die Berührung ihrer heißen Bäuche schmerzte noch mehr als der Stich ihrer Rüssel, aber das war eben der Preis des Dienstes. Im besten Falle durfte man die gierigen Wesen vorsichtig verscheuchen, und die Leser taten nicht einmal das.
    »Mein Meister, Menschen sind nicht wie die Yuuzhan Vong. Zwillinge sind keine seltene Erscheinung«, sagte Nom Anor. In der gesamten Geschichte der Yuuzhan Vong hatte es nur wenige Zwillingsgeburten gegeben − und zwar auch nur, wenn die Götter es wollten. Jedes Mal hatte der eine Zwilling den anderen schon in der Kindheit ermordet und war dann herangewachsen, um das Reich durch eine schwere Krise zu führen. Lord Shimrra selbst hatte seinen Zwillingsbruder ermordet, ehe er herangewachsen war und den Traum gehabt hatte, diese neue Galaxis zu finden. »Ihre Geburt bedeutete keine spezielle Gunst der Götter.«
    »Damit räumen Sie also ein, dass die Solo-Kinder Zwillinge sind?« Der Leser, der die Frage stellte, war Kol Yabu von der Unsterblichen Flamme, ein »Halb-und-halb«, dessen Körper sorgfältig so gestaltet worden war, dass er von einer Seite wie der eines Mannes und von der anderen wie der einer Frau erschien. Als ein Apostel der Unsterblichen

Weitere Kostenlose Bücher