Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum
fügte hinzu: »Nichts könnte die Jedi mehr entmutigen, dessen bin ich sicher.«
31
Die nasale Stimme einer Bith gellte gequält irgendwo durch den kalten Frachtraum der Exquisite Death, und Jaina wusste, dass Ulaha sich wieder in den Klauen des Voxyn befand. Wie der Rest des Kommandoteams saß Jaina einer Wand aus roten Yorikkorallen gegenüber. Da Hand- und Fußgelenke mit einer Masse aus Blorash-Gallert am Boden befestigt waren, hockte sie unbequem vorgebeugt mit den Ellbogen zwischen den Knien da. Sie hatte kaum Kleidung am Leib und war von oben bis unten mit Dreck verschmiert, was ihr wegen der Schmerzen jedoch wenig ausmachte, nur wünschte sie, es wäre nicht so kalt. Sie zitterte, und mit dem Zittern schmerzte alles nur noch schlimmer.
Abermals schrie Ulaha, und Alema Rar, die unter den gleichen Bedingungen neben Jaina saß, murmelte etwas durch die geschwollenen Lippen. Jaina, die Schwierigkeiten hatte, sich zu konzentrieren, nachdem das Voxyn ihr das Gesicht zerkratzt hatte, erinnerte sich an ihre Mission und öffnete ihre Gefühle denen ihrer Gefährten. Sofort spürte sie, wie Jacen sie alle zu einer Einheit verflocht und so ihre ursprüngliche Zuversicht wachrief, um der leidenden Gefährtin Kraft zu geben.
Obwohl alle außer Ganner − der an einem anderen Ort gefangen gehalten wurde, weil man ihn fälschlicherweise für den Anführer der Gruppe hielt − zumindest einmal mit dem Brechen konfrontiert worden waren, beschäftigte sich Duman Yaght immer wieder mit Ulaha und ließ der Bith gerade genug Erholungszeit, um sich kurz in die Jedi-Heiltrance zu versenken, ehe er sie wieder weckte und von neuem begann. Die arme Ulaha war bereits so oft in der Mitte des Frachtraums gewesen, dass die anderen versuchten, ihre eigene Anwesenheit dort zu verlängern, damit die Bith Zeit fand, sich zu erholen. Jaina erinnerte sich dunkel, dass sie nur eine Antwort zustande gebracht hatte, ehe der wütende Duman Yaght sie vor das schreckliche Wesen gestellt hatte und den Druckwellenschrei hervorgerufen hatte, durch den Jaina das Bewusstsein verloren hatte.
Als Ulaha still wurde, sagte Duman Yaght: »Gewöhnst du dich langsam an den Geifer, Großkopf?« Seine Lieblingsfolter bestand darin, Ulahas Wunden dem Säure sabbernden Maul des Voxyn auszusetzen.
Ulaha schrie. Jaina mühte sich ab, einen Blick über die Schulter zu werfen, konnte sich aber nur so weit drehen, dass sie Anakin, Jacen und einige der anderen sah, die das Gleiche versuchten wie sie. Für Jaina war es der schlimmste Teil des Brechens: Sich die Schreie der Freunde anhören zu müssen, ohne zu wissen, was ihnen passierte. Sie spürte Jacen, der sich ihrer Besorgnis bediente, um die Bith zu stärken. Ulahas Schreie waren danach nicht mehr so wild und tierisch, und Duman Yaght spürte die Veränderung. Er spürte die Veränderung immer.
»Du brauchst mir nicht zu sagen, wo die Jeedai -Basis ist«, sagte der Yuuzhan Vong. »Gib einfach nur zu, dass eine existiert.«
Ulahas Kreischen erreichte wieder die Höhe der Pein, und diesmal war es Jacen anscheinend nicht möglich, die Qualen der Bith zu lindern. Jaina blickte zur anderen Seite, wo Eryl Besa starr und mit aufgerissenen Augen saß; sie hatte einen Nervenschock durch den Schwanz eines Voxyn erlitten − eine Angriffsform, von der sie noch nichts gewusst hatten, ehe Duman Yaght sie an Eryl ausprobiert hatte. Einen Moment später lenkte Jaina schließlich den Blick der anderen Frau auf sich und runzelte die Stirn.
Eryl runzelte ebenfalls verwundert die Stirn, dann schien sie zu verstehen und schüttelte den Kopf. Als Tochter eines fanatischen Raumfahrers war sie irgendwo unterwegs in der Galaxis geboren worden und hatte den größten Teil ihrer Kindheit auf langen Reisen durch die kartografierten Arme der Galaxis verbracht. Irgendwann hatte sie die Fähigkeit entwickelt, anhand der Struktur der Macht zu bestimmen, wo sie sich gerade in der Galaxis aufhielt. Ihre Aufgabe bestand darin, Anakin mitzuteilen, wann sie sich sicher hinter den Yuuzhan-Vong-Linien befinden würden, wo es weniger wahrscheinlich war, auf Raumminen oder neugierige Patrouillenschiffe zu stoßen. Unglücklicherweise dauerte es länger als erwartet, die unmittelbare Kriegszone zu durchqueren − vielleicht, so vermutete Jaina, weil Duman Yaght hoffte, sich einen Namen zu machen, wenn er seinem Vorgesetzten den Ort der Jedi-Basis verraten könnte.
»Was macht es schon aus, es zu gestehen?«, fragte Duman Yaght. »Die Yuuzhan
Weitere Kostenlose Bücher