Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum
außerhalb der Reichweite des Voxyn, und sicherten ihn mit einem Fuß am Boden.
Das war etwas Neues, und es gefiel Jaina ganz und gar nicht. »Was bereiten Sie da vor, einen Wettbewerb im Niederstarren?«
Duman Yaght schenkte ihr ein Lächeln. »Gewissermaßen, ja.«
Er gab der Türwache mit dem Kopf ein Zeichen, die zur Seite trat, die Membran öffnete und etwas einließ, das wie ein kleiner Baum aussah. Ungefähr von der Größe eines Wookiee hatte die Pflanze eine kleine, aber dichte Krone aus Blattwerk. In der Mitte des Stamms befand sich ein einziges Astloch mit einer glasigen schwarzen Kugel, die sich in Richtung des Kommandanten drehte. Duman Yaght zeigte in die Mitte des Frachtraums, und der Baum stapfte auf drei knorrigen Wurzeln vorwärts.
Während sich das Ding näherte, schnellte die gegabelte Zunge des Voxyn aus dem Mund und erforschte die Luft. Die Sensorborsten auf dem Rücken stellten sich auf, dann wand es seinen langen Körper, um hinter sich zu schauen.
Der Baum war noch ungefähr sieben Meter entfernt, als das Voxyn außer sich geriet, wild zischte und Rillen in den Boden kratzte, weil es sich befreien wollte. Das Wesen schien jegliche Intelligenz verloren zu haben und verhielt sich wie eine geistlose Bestie und nicht wie der verschlagene Räuber, vor dem sich die Jedi fürchteten.
Der Baum ging weiter, und plötzlich verlor Jaina jeden Kontakt mit ihren Gefährten. In der Macht fühlte sie nichts mehr. Dann, während der Baum näher kam und der Rest des Kommandoteams sich reckte, um zu sehen, was sie von der Macht abschnitt, erhaschte Jaina einen Blick auf eine eidechsenartige Gestalt, die hinten auf dem Baum saß − und sich zweifellos vor dem gefräßigen Raubtier zu verstecken suchte, das sich nach ihm reckte.
»Ein Ysalamiri«, sagte Jaina laut. Sie war ein wenig verwirrt, denn für gewöhnlich erzeugten Ysalamiri eine wesentlich größere Blase, in der die Macht nicht anwesend war. »Was wollen Sie damit anstellen?«
»Eine interessante Frage.« Duman Yaght gab der Wache, die den gehenden Baum hereingebracht hatte, mit dem Kopf ein Zeichen. »Zeig es ihr.«
Die Wache trat vor und nahm das Ysalamiri von seinem Sitz. Die krummen Krallen des Tieres rissen Rindenstückchen aus dem Stamm, und der Baum ließ gequält die Blätter rascheln. Mit dem gewundenen Kamm aus Wirbeln, die an dem ausgemergelten Rücken zu sehen waren, und den roten Wundstellen auf der glatten Haut sah das Ysalamiri halb tot aus. Das Voxyn war verrückt danach es zu fangen, sprang und ließ die Zunge immer wieder in Richtung der vorsichtigen Wache schnellen, die das Tier auf Anakins Schulter absetzte.
Das Ysalamiri glitt an Anakins Rücken hinunter und hielt sich fest. Das Voxyn zerrte an seinen Fesseln und drohte, sich die Hinterbeine auszureißen.
»Die Gestalter verstehen nicht den Grund, aber Ysalamiri treiben Voxyn in den Wahnsinn«, sagte Duman Yaght. »Das Voxyn verliert seinen natürlichen Scharfsinn. In ähnlichen Experimenten habe ich schon gesehen, wie sie sich die eigenen Beine ausreißen, um das Ysalamiri zu bekommen.«
»Und?«
»Du weißt schon«, sagte Duman Yaght. »Früher oder später wird das Voxyn eine Lösung für sein Problem finden und es töten.«
Jaina konnte den Blick nicht von ihrem Bruder abwenden, der so mit Blut bedeckt war, dass es fast aussah, als trüge er Kleidung. In der Ausrüstungskapsel hätte es ein Mittel gegeben, um das Ysalamiri aus dem Frachtraum zu vertreiben, aber Anakin und Ganner waren die Einzigen, die die Kriegsdroiden aktivieren konnten. Wenn beide starben, würden die Droiden automatisch aktiviert und nach Überlebenden des Kommandoteams suchen − kaum die Art und Weise, wie Jaina das Problem mit dem Ysalamiri lösen wollte.
»In welcher Region liegt die Jeedai -Basis?«, fragte Duman Yaght. »Nimm dir Zeit für die Antwort. Ich habe es nicht eilig.«
Jaina riss den Blick von Anakin los. Jetzt verstand sie. Als Duman Yaght Ulaha ständig vor das Voxyn gezerrt hatte, wollte er gar nicht die Bith brechen. Er hatte versucht, den Rest des Kommandoteams zu brechen − und Jaina hatte den ersten Knacks gezeigt. Ihr Körper erschien ihr zu klein, um die ganze Enttäuschung zu fassen, die sich in ihr breitmachte. Lando hatte sie gewarnt, und Jaina hatte offensichtlich nicht aufmerksam genug zugehört.
Ohne ihren Foltermeister anzuschauen, fragte sie: »Und Sie lassen Anakin frei, wenn ich antworte?«
»Wenn du das willst«, antwortete Duman Yaght. »Du hast die
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