Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum
Sache in der Hand.«
»Im Kern«, antwortete Jaina. Technisch gesehen stimmte das, obwohl der einzige Weg, Eclipse zu erreichen, ein kurzer Hyperraumweg war, der den Rand des Tiefen Kerns berührte.
Duman Yaght nickte. »Das bestätigt, was die Leser vermutet haben.« Er nickte, und Anakins Wache nahm ihm das Ysalamiri vom Rücken und warf es dem Voxyn vor. »Einem Killer sollte man niemals die Belohnung verweigern.«
»Das werde ich mir merken«, sagte Jaina. Während das Voxyn seine Beute verschlang, kehrte Jainas Verbundenheit mit der Macht wieder zurück, und sie spürte Unterstützung von ihren Gefährten. »Was ist mit meinem Bruder?«
»Natürlich. Sag mir zuerst, wer als Nächstes an der Reihe ist.«
Jainas Mut sank. So etwas hatte sie erwartet, und sie wusste, es gab nur eine Erwiderung. »Ich.«
»Unmöglich.«
»Das ist meine einzige Antwort.«
»Dann wird Anakin bleiben. Vielleicht wird er sterben.«
»Sie haben gesagt, Sie würden ihn erlösen«, sagte Jaina. »Ich dachte, Yuuzhan Vong hätten Ehre im Leib.«
Das Blaue unter den Augen des Kommandanten wurde dunkler, doch wandte er sich Anakins Wache zu und nickte. »Bring ihn an seinen Platz zurück und hole die Bith.«
Jaina empfing eine Sintflut widerstreitender Gefühle von den anderen. Manche fürchteten um Ulaha, einige unterstützten ihren Trotz, doch Jacen rückte ein Gefühl in den Vordergrund − Anakins Ruhe und Entschlossenheit. Er hatte einen Plan; zwar wusste Jaina nicht, was für einen, aber allein die Gewissheit gab ihr die Kraft zu schweigen.
Drei Meter von der Wand entfernt riss sich Anakin von seinem Wächter los, rief Ulaha zu, sie solle aufwachen, und sprang zu ihr. Er ließ sich auf die Knie fallen und flüsterte ihr eilig etwas ins Ohr. Ulahas lidlose Augen starrten weiter an die Decke, doch die benommene Andeutung von Enttäuschung in der Macht wies daraufhin, dass sie wacher war, als es erschien. Anakin schaffte noch ein halbes Dutzend Worte, ehe ihn ein Amphistab niederstreckte. Er wurde ohnmächtig, und sogar die Besorgnis des Kommandoteams konnte ihn nicht zurückholen.
Die Wache fesselte ihn mit Blorash-Gallert, dann befreite sie Ulaha und schleppte, den Amphistab in einer Hand, die Bith in die Mitte des Frachtraums. Das Voxyn versuchte, sich zu ihnen umzudrehen, doch waren die Hinterfüße immer noch am Boden fixiert, und so betrachtete es sie aus einem Auge. Das Wesen schien sich wieder unter Kontrolle zu haben, doch sein Hunger brannte in der Macht so heiß wie ein Blasterblitz.
Ulaha war zu schwach, um allein zu stehen; sie zitterte sichtlich und hielt den Blick zu Boden gerichtet. Lando hatte gesagt, sie würden ein paar Dinge tun müssen, die sie vielleicht schlecht mit ihrem Gewissen vereinbaren könnten, aber Jaina konnte nicht glauben, dass er damit gemeint hatte, sie sollten untätig zuschauen, wie einer aus ihrem Team von den Yuuzhan Vong getötet wurde.
»Die Wahl liegt bei dir, Jaina.« Duman Yaght verzog sein Narbengesicht zu einer Art Grinsen. »Ein Name oder ein Leben.«
Jaina stellte durch die Macht eine Verbindung zu Eryl Besa her und hoffte auf ein Zeichen, dass sie die Kriegszone hinter sich gebracht hätten und die Kriegsdroiden rufen konnten. Doch ein solches Signal blieb aus.
Sie senkte den Kopf. Es gab nur eine Möglichkeit, ihren Fehler wieder gutzumachen, eine Möglichkeit, sich gegen das Brechen zu wehren, aber sie konnte sich nicht überwinden, Ulaha sterben zu lassen − die Worte auszusprechen, die ihren Tod bedeuten würden.
Jaina sah nicht auf. »Dies ist der letzte Name.«
»Wenn du möchtest.«
Duman Yaghts spöttischer Tonfall rief ein Gefühl tiefer Demütigung hervor. Jaina war gebrochen. Alle wussten es.
Ulahas schwache Stimme drang zu ihr vor, und damit eine Emotion der Schuld, die ihrer eigenen ähnelte. »Das darfst du nicht, Jaina… Lass nicht zu, dass sie mich benutzen…«
Sie wurde von einem scharfen Schlag zum Schweigen gebracht.
»Der Name, Jaina«, verlangte Duman Yaght. »Wer ist der Nächste?«
Jaina hob schließlich den Blick und sah Ulaha, die versuchte, wieder auf die Beine zu kommen. Die Wache hing quasi am Arm der Bith und hielt ihre Hand über die Sensorborsten am Rücken des Voxyn.
Ulaha wandte sich an Jacen und keuchte: »Gib mir Kraft.«
»Ruhe!« Der Krieger zog Ulaha auf die Füße.
Durch die Macht wogte Ermutigung, Unterstützung und noch etwas − etwas Elektrisches, Rohes, wie der Knall eines Betäubungsblitzes. Plötzlich stand Ulaha
Weitere Kostenlose Bücher