Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum
Wache, die Ulaha hielt, die daraufhin die verwundete Jedi zu ihrem Platz neben Tekli brachte und die Bith auf den Rücken legte und nicht in der unbequemen Position fesselte, welche die anderen einnehmen mussten.
»Die Bith darf sich ausruhen und gesunden.« Duman Yaght lächelte Jaina an. »Und du wirst bestimmen, wie lange.«
Jaina bekam ein flaues Gefühl im Magen, zwang sich jedoch, den Kopf zu heben, und trat vorwärts, ohne dazu aufgefordert zu werden. Ermutigung und Zuversicht flossen ihr von den anderen zu, die sie auf das Brechen vorbereiteten. Sie fühlte sich ziemlich sicher, dass Duman Yaght sie von dem Voxyn nicht töten lassen würde − er hatte schon vor ihr mit dem Platz geprahlt, den man ihm beim Großen Opfer versprochen hatte −, also war sie optimistisch, dass sie mit Unterstützung ihrer Gefährten genug Zeit schinden könnte, damit Ulaha sich in die Heiltrance versenken und ihre verletzte Lunge stabilisieren könnte.
Aber diese Zuversicht hielt Jaina nicht vom Zittern ab, als sie vortrat. Nur die Kraft, die ihr durch die Macht zufloss, hatte verhindert, dass sie wie ein Kind jammerte, als Duman Yaght sie das erste Mal hatte brechen wollen, und diesmal würde es schlimmer werden − viel schlimmer. Der Kommandant konnte ihr nicht erlauben, ihn ohne Folgen herauszufordern, und es gab so viele Arten, sie zu verletzen, ohne sie zu töten, so viele Teile, die er entfernen, entstellen oder brechen konnte.
Neuer Optimismus gab Jaina Auftrieb, als Jacen ihr Anakins Entschlossenheit übermittelte, ihre Gesundheit zu schützen, dazu Zekks Bewunderung über ihren Mut, Ulahas Dank und Teklis ruhige Versicherung, alle Wunden könnten geheilt werden. Sie blieb vor Duman Yaght stehen und sah in sein Gesicht hoch.
»Ich hoffe, Sie erwarten keinen Dank von mir.«
Er packte sie im Nacken, woraufhin ihr sofort die Magensäure aufstieg. »Nicht notwendig.«
Dann führte er sie zum Kopf des Voxyn. Obwohl der bösartige Hunger des Wesens in der Macht spürbar war, schien es doch seine Instinkte recht gut zu beherrschen, wenngleich es vor Aufregung zitterte. Es hielt die gelben Augen auf seinen Herrn gerichtet und wartete dessen Befehle ab. Duman Yaght blieb einen Meter vor der Bestie stehen und drehte Jaina so, dass sie die sauer riechenden Tropfen sehen konnte, die sich von den Reißzähnen des Voxyn lösten und rauchend auf dem Boden landeten. Jaina schluckte; ihr Rücken war mit daumengroßen Kreisen bedeckt, wo die Tropfen beim letzten Mal auf ihren Rücken gefallen waren. Sie machte Anstalten, sich hinzuknien.
Duman Yaghts Griff wurde fester, der Krieger hielt sie aufrecht. »Daran hatte ich nicht gedacht.« Er führte sie an dem Voxyn vorbei zur Wand, wo ihre Brüder am Boden gefesselt saßen. »Wähle.«
»Was?« Jaina spürte den Schock seiner Forderung nicht nur in ihrem eigenen Bauch, sondern auch in der wehrlosen Wut, die durch die Macht zu ihr vordrang. »Was soll ich wählen?«
»Du hast das Sagen, Jaina Solo. Wer wird der Nächste sein?« Er trat zuerst Anakin in die Nieren, dann Jacen. »Dein Bruder oder dein Zwilling?«
»Sie sind beide meine Brüder.« Angesichts des Schocks nahm Jaina nur vage wahr, dass Duman Yaght ihre Beziehung zu Jacen kannte. »Und ich wähle keinen von beiden. Ich wähle mich.«
Duman Yaght schüttelte den Kopf. »Diese Wahl steht dir nicht zu. Du musst Anakin oder Jacen wählen.« Erneut trat er beide. »Wähle einen von beiden, oder ich werde gezwungen sein, Ulaha wieder zum Brechen zu holen. Der Kriegsmeister weiß von ihren Verletzungen, also wird sich niemand etwas dabei denken, wenn sie sterben sollte. Du darfst bestimmen, Jaina Solo.«
Jaina wurde von Zorn erfüllt und hätte sich auf Duman Yaght gestürzt, hätte sie die Warnung ihrer beiden Brüder nicht davon abgehalten. Jeder von ihnen stellte sich zur Verfügung − das hätte sie bei ihren Brüdern auch ohne den emotionalen Bund der Gruppe gespürt −, und ihre Verbindung zu Jacen ging noch darüber hinaus. Sie fühlte, dass es für ihn mehr als eine Sache der Ehre war, dass er guten Grund hatte, sich für die beste Wahl zu halten. Vermutlich weil Anakin einen klaren Kopf brauchen würde, wenn die Zeit zur Flucht gekommen wäre − und das würde bald sein, hoffte sie −, aber Jaina konnte nicht sicher sein; selbst der Bund zwischen den Zwillingen war nicht eng genug, um komplexe Gedanken zu übermitteln.
»Deine Wahl?«, drängte Duman Yaght.
»Das können Sie nicht verlangen«, sagte Jaina.
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