Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum
ruiniert. Glücklicherweise hatte Zekk lange Zeit in Coruscants gefährlicher Unterstadt gelebt, sich dort mit der Suche nach Equipment beschäftigt und verfügte so über eine von der Macht noch verstärkte Fähigkeit, Notwendiges zu finden. Bisher hatte er Ersatz für die Infrarot- und Ultraschallsensoren besorgt, nun möglicherweise auch für die Gamma-Analysatoren.
Jaina nahm das dünne Stück Detektorfilm aus der Protonenfalle und hielt es 2-lS vor die Nase. »Wie steht es damit für dein Gamma-System?«
YVH 2-1S ließ seine Photorezeptoren über den Detektorfilm gleiten und krächzte: »Bestätige.« Seine Stimme klang wie Landos Stimme, von statischem Rauschen begleitet, aber das war ihre kleinste Sorge. »Doppelt so dick.«
»Wieder mal ein Punkt für Zekk«, sagte Jaina. Sie drehte sich um und schaute direkt in seine grünen Zwei-Ton-Augen, und in seinem Blick entdeckte sie ein Gefühl, das weit über Freundschaft hinausging. Jaina wartete einen Moment, bis er wieder wegschauen würde, und, als er das nicht tat, reichte sie ihm den Detektorfilm zurück. »Hältst du das bitte, ich muss den Cutter holen.«
Obwohl ihr seine Enttäuschung nicht entging, die ihm deutlich ins Gesicht geschrieben stand, behielt Jaina sorgsam ihren neutralen Ausdruck bei, während sie nach dem Lasicutter griff. Diese Reaktion zeigte sie nicht, weil sie nichts für Zekk empfunden hätte − vor ein paar Jahren hatte sie sogar kaum an etwas anderes als ihn denken können −, doch im Laufe der Zeit hatte sich das geändert: Anstelle der Schwärmerei waren schwesterliche Gefühle getreten, ungefähr so wie für ihre Brüder. Es war kein Vergleich mit dem Funkensprühen, das sie auf der Tafanda Bay erlebt hatte, als Jag Fei einfach Borsk Fey’las gesamtes Kabinett ignoriert hatte, um sich ihr vorzustellen.
Da hatte sie Sternjäger im Bauch gehabt… Aber es war töricht, noch daran zu denken. Wo Jag Fei sich aufhielt, wusste sie nicht − vermutlich nicht einmal im bekannten Teil der Galaxis −, und höchstwahrscheinlich würde sie ihn niemals wieder sehen. Wenn sie unbedingt auf ein Kribbeln wie das warten wollte, wäre sie wohl in Maras Alter, ehe…
»Jaina?« Zekk wedelte mit dem Detektorfilm vor ihrer Nase. »Willst du nun schneiden oder nicht?«
»Natürlich, aber erst müssen wir Messungen vornehmen.« Jaina wandte sich ab, damit niemand ihr rotes Gesicht sah. »Wo habe ich den Hydroschlüssel gelassen?«
Nur wenige Meter entfernt krabbelte Tesar Sebatyne auf dem Bauch durch den schwarzen Schmutz im zentralen Abwasserkanal der Exquisite Death und hörte das Zischen eines großen Geschöpfes, das tief Luft holte. Sofort hob er seinen provisorischen Durastahlschild und schob ihn mit der Macht den niedrigen Kanal hinunter. Ein gedämpftes Rülpsen folgte, dann ein lautes Brutzeln, als die Säure auf den Schild spritzte, und schließlich ein dumpfes Scheppern, als der Durastahl das Voxyn traf.
Zischend vor Lachen schob Tesar Voxyn und Schild mit der Macht durch die Röhre. Als die Bestie fauchte und die Schnauze durch eines der Löcher stecken wollte, die die Säure in den Durastahl gefressen hatte, hob der Barabel den Blaster und gab einen einzigen Schuss ab. Die Nase des Voxyn explodierte in einem Sprühnebel aus schwarzem Blut und füllte den Schacht mit giftigen Dämpfen. Tesar zischte in seine Atemmaske und feuerte erneut.
Das Voxyn brüllte, stieß den provisorischen Schild von seiner Schnauze und verschwand durch die Röhre. Tesar stellte sich die Bestie vor seinem inneren Auge vor und schickte seinen Brutgefährten den Eindruck einer Bewegung und davon, wie das Wesen größer wurde.
Einen Moment später antwortete Bela mit einem Bild von der Wärmestrahlung des Voxyn. Wie die meisten Barabels konnte sie im Infrarot-Spektrum sehen, und sie verfolgte ihre Beute häufig anhand von deren Körperwärme. Sie schickte ihm ein Gefühl von drohender Gefahr, und Tesar wusste, er musste verschwinden. Er zog sich zwei Meter zurück und quetschte sich in ein Seitenrohr.
Er zählte drei langsame Reptilienherzschläge, ehe eine Reihe dumpfer Schläge durch die Yorikkoralle hallte. Die Röhre leuchtete vom Widerschein der Minikanonen seiner Brutgefährten auf, die an der nächsten Kreuzung in Rohren gelauert hatten, und er musste die Augen schließen. Der schrille Schrei des Voxyn schnitt wie ein Lichtschwert durch die feuchte Luft, wurde dann tiefer und begann zu schwingen.
Hatten sie ihr Ziel verfehlt?, fragte sich
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