Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum
fixieren… Also, jemand musst meine Sicherung ausgeschaltet haben.«
»Du hast nicht die Kabel der medizinischen Datenbank falsch angeschlossen?«
»Kapitän Solo, Sie wissen, ich mag keine Speicherlöschungen«, sagte C-3PO. »Und ich versichere Ihnen, ich weiß ganz genau, wie man ein Datenkabel anschließt. Ich war nicht einmal in der Nähe.«
»Das hatte ich schon befürchtet.«
Han ging hinüber zur Koje und entdeckte etwas auf der Decke, das wie ein großer, schwarzer Zehennagel aussah. Ähnliche Schuppen sah er auf den anderen Kojen, und auf der dritten zusätzlich zwei zerlegte Sender − sehr, sehr kleine, wie sie ein CorSec-Agent vielleicht an einem transportablen Bacta-Tank verstecken würde. Han schob die Hand unter eine der zerknüllten Decken. Das Bett war noch warm.
»Geh ins Erste-Hilfe-Abteil und bleib bei Leia.« Han nahm die Schuppen und die Sender in die Hand, dann trat er zur Tür. »Und lass niemanden in ihre Nähe.«
»Natürlich nicht, Kapitän Solo.« C-3PO trat scheppernd in den Ringflur. »Aber wie soll ich jemanden aufhalten?«
»Sag mir einfach über Kom Bescheid.«
Han durchquerte bereits den Hauptfrachtraum. Die Abhörgeräte von CorSec oder anderer Spione am Bacta-Tank überraschten ihn nicht − er hatte selbst beabsichtigt, gründlich nach solchen Wanzen zu suchen −, aber irgendjemand hatte die Sender zerlegt. Das bedeutete nicht, dass Izal Waz blinde Passagiere an Bord gelotst hatte, oder selbst wenn, dass diese zur Friedensbrigade, zu den Kopfgeldjägern oder zu den Agenten gehörten, die auch Roxi Bari geschickt hatten. Aber natürlich blieben einige Fragen offen.
Han gab sein Bestes, unbekümmert zu wirken, und auf dem Weg zum Cockpit blieb er kurz am Navcomputer stehen und warf einen Blick darauf. Der Anzeige zufolge waren sie auf Kurs nach Commenor; alle Umwege, die der Arcona also möglicherweise an Han vorbei eingegeben hatte, waren bislang nicht wirksam geworden.
Han ließ sich in den Pilotensitz fallen. »Alles in Ordnung hier oben?«
»Was kann schon in zehn Minuten passieren?« Izal starrte weiter aus dem Sichtfenster, seine farbhungrigen Arcona-Augen wirkten angesichts der grauen Leere des Hyperraums wie hypnotisiert. »Sie sind beunruhigt.«
»Beunruhigt?« Han überprüfte ihre Position, griff nach oben und fuhr den Hyperantrieb herunter. Als das plötzliche Funkeln der Sterne Izal die Orientierung nahm, zog Han den Blaster und drehte sich auf dem Stuhl zu dem Arcona herum. »Ich bin nicht beunruhigt. Ich bin sauer. Ja, richtig wütend.«
Izal schien das nicht so sehr zu überraschen. Er blinzelte nur wegen seiner geblendeten Augen und deutete auf den Blaster. »Das ist nicht nötig. Ich kann alles erklären.«
»Das hoffe ich für Sie.« Han öffnete die andere Hand und legte die schwarzen Schuppen und die zerlegten Sender auf eine Konsole zwischen ihren Sitzen. »Wenn ich meine Frau beschützen muss, geht schnell mein Temperament mit mir durch.«
Izal grinste und beachtete Hans Fundstücke nicht. »Das ist mir schon in der Isolierstation aufgefallen.«
»Waren Sie derjenige im Bacta-Raum?«
Izal nickte heftig. »Ich habe Ihnen geholfen.«
Als Han daraufhin den Blaster nicht senkte, erschien eine Falte auf Izals Stirn, und er schüttelte fast beiläufig die Hand. Wäre Han ein einfacher Frachterkapitän gewesen, der sich Sorgen darum machte, von einem schurkischen Jedi und seinen versteckten Spießgesellen gekapert zu werden, hätte der Trick vielleicht funktioniert. Han hingegen hatte oft genug an Luke Skywalkers Seite gekämpft, um mit solchen Aktionen zu rechnen, und daher packte er mit der freien Hand bereits den Lauf und hielt die Waffe fest.
»Wenn es darauf hinausläuft, entweder die Waffe zu benutzen oder sie zu verlieren«, warnte er, »werde ich sie zuerst benutzen.«
Der Blaster lag wieder locker in Hans Hand.
»Sie sind mit Dankbarkeit genauso knapp gesegnet wie mit Geduld«, beschwerte sich der Arcona. »Oder vielleicht wissen Sie einfach nicht, wie man jemandem vertraut.«
»Ich vertraue Ihnen, wenn ich weiß, wer Sie sind.« Han stellte den Blaster auf Betäubung, weniger, um Izal zu schonen, sondern um zu vermeiden, ein Loch in eine wichtige Schalttafel zu brennen. »Sie haben ein Lichtschwert, und Sie kennen ein paar Macht-Tricks, aber das Gleiche galt auch für Darth Vader. Und so weit ich das einschätzen kann, sehen Sie eher aus wie ein Kopfgeldjäger, nicht wie ein Jedi-Ritter.«
Izal ließ sich in den Sitz des Kopiloten
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