Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum
hing. »Hallo, Welk.«
Welk, ein blonder Mensch, der vielleicht ein oder zwei Jahre älter war als Anakin, kniff beim Anblick von Zekk die Augen zusammen. »Hallo, Verräter.«
»Ihr kennt euch?«, fragte Anakin.
Zekk nickte. »Von der Schattenakademie. Welk war Tamith Kais bester Schüler − nach Vilas Tod, heißt das.«
»Nachdem du ihn umgebracht hattest«, berichtigte Welk ihn und warf Zekk einen finsteren Blick zu. »Und Zekk war der Dunkelste Ritter − unser Anführer, bis er das Zweite Imperium auf Yavin 4 verriet.«
Anakin runzelte die Stirn. Obwohl er zu jung gewesen war, um an der Verteidigung der Jedi-Akademie teilzunehmen, als Tamith Kais Dunkle Jedi angriffen, hatten viele der Jedi-Ritter in seinem Kommandoteam − darunter seine beiden Geschwister, Lowbacca, Tenel Ka und Raynar − tapfer gekämpft. Sie würden es nicht gerade freudig aufnehmen, dass sie gerade ihre Leben riskiert hatten, um einen der damaligen Angreifer zu retten.
Tesar, der nicht einmal auf Yavin 4 dabei gewesen war, empörte sich als Erster. »Wir haben unser Leben für Dunkle Jedi riskiert?« Der Barabel richtete seine Minikanone auf die beiden. »Blasterblitz!«
»Vorsicht, Tesar.« Anakin drückte die Minikanone nach unten und wandte sich an die dunkle Frau. »Gibt es irgendwelche Jedi…«
»Wir sind Jedi«, erwiderte sie. Obwohl ihr Blut aus hundert verschiedenen Wunden austrat, schien der Schmerz ihr nicht mehr auszumachen als einem Yuuzhan Vong. »Aber um deine Frage zu beantworten: Keine lebenden. Wir waren diejenigen, die du gespürt hast, als ihr ins System gekommen seid.«
»Gleichgültig, es kann ja nicht schaden, sich umzuschauen.« Anakin nickte Tesar und seinen Brutgefährten zu. »Passt gut auf euch auf.«
»Du kannst ja tun, was du willst, junger Solo.« Die Frau lächelte. »Aber es gibt keinen Grund, uns zu misstrauen. Wir werden gern dabei helfen, die Voxyn zu vernichten.«
»Woher weißt du…«
»Ihr seid sicherlich nicht hier aufgetaucht, um uns zu retten.« Sie ließ Welk hinter sich an der Wand hängen und ging auf die Tür zu. »Mein Name ist übrigens Lomi Plo. Vielleicht sollte ich damit beginnen, euch zu erzählen, was wir über diesen Ort wissen.«
Anakin zog die Augenbrauen hoch. »Willst du uns damit ködern? Was bringt dich zu der Überzeugung, wir würden euch nicht einfach hier lassen?«
Lomi betrachtete ihn kalt. »Und wer wäre dann der Dunkle Ritter, Anakin?«
Anakin dachte noch darüber nach, woher sie ihn kannte, als sich die Stimme in seinem Ohrhörer erneut meldete.
»Wir haben Schwierigkeiten, kleiner Bruder.« Diesmal war Ganner am anderen Ende. »Dieser Shuttle − du wirst nicht glauben, wer an Bord ist.«
» Ich jedenfalls glaube es nicht«, fügte Jacen hinzu. »Sieht aus wie Nom Anor.«
38
Talfaglio lag direkt in der Mitte von Hans Cockpitbildschirm, ein flammender Punkt in nur drei Lichtjahren Entfernung. Dementsprechend war das Licht, das er sah, vor drei Standardjahren ausgesandt worden, also bevor die Jedi zu einer gefährdeten Spezies geworden waren und die Yuuzhan Vong einen Mond auf Chewbacca hatten herabstürzen lassen. Obwohl Han nicht jemand war, der der Vergangenheit nachhing, hätte er sein Leben gegeben, um auf diesem orangefarbenen Lichtstrahl zu dessen Geburt zurückzugehen, damit er nicht nur die tausende von Flüchtlingen retten konnte, die er an diesem Tag von Sernpidal geholt hatte, sondern auch noch diesen einen einzigartigen. Sich oder anderen gab er nicht mehr die Schuld am Tod des Wookiee, und er war sogar über den Punkt hinaus, dass er sich wünschte, er habe von vornherein niemanden retten wollen. Er wollte nur seinen Freund zurück. Er wollte die Galaxis sicherer wissen für seine Kinder, als sie für ihn gewesen war, er wollte eine Galaxis, wo ein Mann und eine Frau abends zu Bett gehen konnten und relativ sicher sein durften, dass die Welt am nächsten Morgen noch da sein würde.
Manche Dinge waren eben zu viel verlangt.
Leia, die eingerollt im wookiee-großen Kopilotensitz des Falken saß, öffnete die Augen und richtete sich auf. Ihre Bewegungen wirkten weder verschlafen noch benommen; sie hatte nicht geschlafen, nicht richtig jedenfalls, seit Anakins Kommandoteam nach Myrkr aufgebrochen war. Han im Übrigen auch nicht. Sie legte sich den Sicherheitsgurt über die Schultern und zog ihn stramm.
Han aktivierte eine Selbsttest-Routine, um die Elektronik des Falken aufzuwärmen. »Was ist los? Hast du etwas von Luke
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