Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum
Korridor ihre Schalldruckschreie aus, und seine Ohrstöpsel aktivierten sich. Tesar zündete mithilfe der Macht Belas Lichtschwert und schlitzte dem ersten Voxyn, das Belas Leiche erreichte, das Maul auf. Das zweite biss den Arm an der Schulter ab. Das dritte warf den Körper um und setzte sich rittlings drauf.
Auf dieses stürzten sich nun die anderen Voxyn, fauchten und schnappten nach seinen Beinen. Mehrere packten gemeinsam die erste Bestie und zerrten sie den Korridor entlang, wo der Kampf in ein bitteres Säurespucken ausartete, bei dem sich die Gegner selbst zu rauchenden Schuppenhaufen reduzierten. Der Rest hielt sich besser im Zaum; jeder versuchte, sich auf die Leiche zu setzen, während sich die anderen stets bemühten, den jeweiligen Besitzer zu entthronen und die Tote nach und nach in Richtung eines der Torbögen zu zerren.
Der Tumult verlagerte sich weiter in die Dunkelheit, und dem Kommandoteam blieb nichts anderes übrig, als dem Fauchen und Zischen zuzuhören, wie es sich entfernte und schließlich immer leiser wurde. Dann zerriss das Krachen einer Thermogranate die Stille, und ein greller Blitz leuchtete aus dem einen Torbogen. Jacen stellte mit tröstenden Gedanken Kontakt zu den Voxyn her und versuchte ihnen einzureden, das Licht werde nicht wiederkommen. Die überlebenden Kreaturen − und es schienen viele zu sein, wie es sich anfühlte − begrüßten seine Bemühungen mit Schalldruckschreien und stampfenden Klauen, doch beruhigten sie sich allmählich und kehrten zu ihren Nestern zurück.
Jacen überprüfte, ob irgendwo ein Voxyn im Hinterhalt lauerte, und führte die Jedi in den großen Korridor. Der Gestank war so stark, dass selbst die Atemmaske ihn nicht herausfiltern konnte. Er langte nach Jaina, um sie zu rufen, aber sie war bereits unterwegs, besorgt und verwirrt, allerdings nicht in Panik.
Anakin gesellte sich zu den Barabels und sprach leise mit ihnen. Obwohl eine Entschuldigung, das wusste Jacen, Tesar und Krasov mehr durcheinander bringen als beruhigen würde, hielt er sich auf Abstand. Anakin musste mit den Barabels reden; vielleicht würden sie für ihn tun, was Jacen nicht schaffen konnte.
Jaina traf ein, und auf Ganners Drängen hin zog das Team in den Korridor. Widerwillig gestattete Anakin Tesar und Krasov, ihre gewohnte Position an der Spitze wieder einzunehmen, doch nur, weil sie durch den Vorschlag beleidigt zu sein schienen, jemand anderer sei an der Reihe. Alle dreißig Meter führte ein weiterer Torbogen in die Dunkelheit. Obwohl Jacen in diesen Öffnungen keine Voxyn spürte, gingen die Barabels kein Risiko ein. Stets sprangen sie an die Wände, hielten sich mit ihren Krallen fest und spähten in die Löcher.
Jacen ging zu seiner Schwester. »War alles in Ordnung dahinten? Du wirkst so nervös.«
»Fakt«, sagte Tenel Ka und gesellte sich zu ihnen. »Du hast mehr Falten auf der Stirn als der Zahlmeister eines Hutt.«
»Danke«, antwortete Jaina. »Ich habe Vergere gesehen.«
Jacen wartete und fragte schließlich: »Und?«
Jainas Blick wurde leer. »Und nichts − sie ging vorbei.« Sie deutete mit dem Kinn nach vorn. »Wie macht sich der kleine Bruder?«
Jacen sah nach vorn, wo Anakin mit Lowbacca Schritt hielt. Ihr Bruder war so stark in der Macht, dass man kaum feststellen konnte, wie viel Schmerzen er aushalten und wie viel Kraft er aufbringen musste, aber Jacen spürte die Erschöpfung, die an den Rändern von Anakins sorgsam gewahrter Fassade knabberte.
»Schwer zu sagen«, sagte er. »Ich mache mir Sorgen um ihn.«
Jaina verstummte und überraschte Jacen dann, als sie seinen Arm ergriff. »Brauchst du nicht. Wir werden aufpassen, dass ihm nicht noch einmal etwas zustößt.«
Tenel Ka nahm Jacens anderen Arm. »Fakt.«
Anakin folgte Tesar und Krasov den großen Korridor entlang. Jedes Mal, wenn sie an die Wand sprangen und um die Ecke eines Torbogens schauten, zuckte er zusammen. Seine Bemühungen, ihnen zu erklären, wie sehr ihm Belas Tod Leid tat, hatten sie nur verwirrt und dazu veranlasst, sich bei ihm für die anderen Verluste des Kommandoteams zu entschuldigen. Am Ende hatte er sich schuldiger gefühlt als vorher, und die Barabels hatten den Eindruck erweckt, der Gedanke, sie könnten Trost brauchen, beleidige sie. Er musste die Brutgefährten nicht zur Vorsicht mahnen, doch die Macht in der riesigen Kammer jenseits der Torbögen war voller tierischer Unruhe, und er erwartete jederzeit, dass einer oder gar beide von einem Schwall brauner
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