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Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum

Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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bleiben, um die Sensorreichweite zu verlassen, und sie durfte es nicht riskieren, sich zu rühren, ehe alle Yuuzhan Vong vorbeimarschiert waren.
    Die Kompanie brauchte ewig. Ohne ihre Schoßtierchen, die Voxyn, die sie vor der Nähe der Jedi warnten, schlichen sie vorsichtig voran, hielten einen Fünf-Meter-Abstand zueinander und suchten nach Fallen. Trotz allem war das Kommandoteam noch mobil und − mit ein wenig Hilfe der Macht − durchaus in der Lage, die Königin zu vernichten.
    Sie sorgte sich um ihren Bruder und war gleichzeitig wütend auf ihn. Eigentlich konnte sie ihm nicht vorwerfen, dass er zu ihrer Rettung gekommen war − sie hätte das Gleiche für ihn oder Jacen getan −, und trotzdem schob sie ihm die Schuld zu. Es war waghalsig und typisch für Anakin gewesen, spektakulär, überstürzt, effektiv − und dumm zu handeln. Tekli hatte ihr klar gemacht, was passieren würde, wenn sie nicht die Zeit fanden, damit er sich heilen konnte, und Anakin hatte genauso klar ausgedrückt, dass sie die Mission über sein Leben stellen mussten. Jaina wollte beides erreichen, aber falls man eine Entscheidung von ihr verlangte… also, sie hatte nur zwei Brüder, und beabsichtigte nicht, einen von beiden hier zurückzulassen.
    Jaina spürte, wie Jacen sie in der Macht berührte, und wusste nun, dass die anderen tiefer im Tunnel dem ersten wilden Voxyn begegnet waren. Sie öffnete sich für das Kampfgeflecht und stellte erleichtert fest, wie sehr Anakins Verwundung die Gruppe wieder zusammengeschweißt hatte, obwohl Zekk immer noch wegen der Dunklen Jedi grollte und die anderen von der Sorge um Anakin abgelenkt waren. Weil sie fürchtete, der Lärm des Kampfes hinter ihr könne bis in den Hauptgang vordringen, rief sie sich die Stille eines Massassi-Tempels in Erinnerung und benutzte die Macht, um diese Stille auch außerhalb ihrer selbst zu verbreiten, wodurch sie − so hoffte sie jedenfalls − eine Sphäre der Ruhe zwischen ihren Gefährten und den Yuuzhan Vong schuf.
    Wieder passierten zwei Beine in Vonduun-Krabbenrüstung den Tunnel. Als Nächstes sah sie zwei dünne Beine mit umgekehrt gestellten Kniegelenken. Diese blieben stehen, klappten zusammen, und dann kam ein gefiederter Torso in Sicht. Jaina musste sich beruhigen, denn sie fürchtete, ihr klopfendes Herz könne die Sphäre der Ruhe durchbrechen. Ein affenartiges Gesicht erschien, und zarte Barthaare zeigten sich, während das Wesen in den Tunnel spähte.
    Vergere − oder ein Geschöpf, das ihr glich.
    Eine fremde Präsenz berührte Jainas Gedanken und erschreckte sie so heftig, dass ihre Konzentration nachließ und sie eine Handbreit nach unten fiel, ehe sie die Fassung wiedererlangt hatte und sich zurück an die Decke hob. Sie zielte mit der Blasterpistole auf Vergeres Gesicht.
    Ein schiefes Lächeln huschte über die Lippen dieses eigenartigen Wesens, und Jaina wusste, dass Vergere sie absichtlich berührt hatte. Aber wie? Durch die Macht? Das war unmöglich. Wenn Vergere macht-sensitiv wäre, würden die Voxyn doch auch sie jagen. Oder nicht?
    Vor dem Tunnel versammelte sich ein Dickicht aus Beinen in Vonduun-Krabbenrüstung. Wegen der Stillebarriere konnte Jaina nicht hören, ob sich die Yuuzhan Vong unterhielten, aber sie zweifelte nicht daran, dass Vergere über ihre Nähe Bescheid wusste − selbst wenn sie Jaina überhaupt nicht gesehen hatte. Die fremdartige Präsenz berührte sie immer noch, verhöhnte sie, forderte sie fast zum Angriff heraus.
    Jaina aktivierte die Flechette-Mine und schob sich aus der Sensorreichweite. Vergeres Lächeln wurde spöttisch, und die fremdartige Berührung schwand so rasch aus ihren Gedanken, dass Jaina zu zweifeln begann, ob sie sich nicht getäuscht hatte.
    Vergere sprach mit jemandem hinter ihr. Jaina entsicherte mit dem Daumen ihren Blaster, doch ihr Ziel drehte sich um und hüpfte in den Gang, ehe sie feuern konnte. Die Yuuzhan Vong folgten, und dann löste sich selbst die Erinnerung an die fremdartige Berührung auf.
    Jaina senkte den Blaster und musste, weil sie so stark zitterte, beide Hände benutzen, um die Waffe zu sichern. Sie verstand gar nicht, weshalb sie solche Angst hatte. Das Wesen hatte sie nicht einmal bemerkt.
     
    Am anderen Ende mündete der Voxyn-Tunnel in einen großen Korridor, der sechs oder sieben Meter hoch war und breit genug für einen Schwebewagen, aber an der Feuchtigkeit und dem Gestank änderte sich nichts. Der kleine Bereich, der von Jacens Glühstab beleuchtet wurde,

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